Duisburg. Miriam Thimm führte die Frauen auf Platz zwei der 2. Liga, war im Trainerstab der Oberliga-Männer. Nun engagiert sie sich im Nachwuchs.
Es gibt einen Punkt in der beachtenswerten Vita von Miriam Thimm, der sie selbst überrascht hat. Vor wenigen Jahren veröffentlichte „The Hockey News“, das weltweit führende Eishockey-Medium, eine Liste mit 20 schwarzen Frauen, die Eishockeygeschichte geschrieben haben. Mittendrin: Miriam Thimm. Freilich, sie war einst deutsche Nationalspielerin, aber bei einer WM oder bei Olympia war sie nie dabei. Fakt ist aber auch, es gibt nur wenige schwarze Frauen im Eishockey. Und dass Miriam Thimm im Kufensport so einiges drauf hat, ist unbestritten. Und zwar so richtig.
Davon konnte sich der EV Duisburg bereits selbst überzeugen. Die frühere Frauen-Mannschaft der Füchse führte sie aus der untersten Liga zur Vizemeisterschaft in der 2. Liga Nord. Und der damalige Sportliche Leiter Matthias Roos berief sie in den Trainerstab für die Oberliga-Herren, wo sie unter anderem für das Off-Ice- und Statistik-Training zuständig war. Etliche Trainerscheine, im Eishockey selbst, aber auch im Fitness-Bereich, belegen eindrucksvoll die Qualifikation von Miriam Thimm.
„Miriam wird in diesen Altersklassen meine rechte Hand sein.“
Daher ist die Freude beim EV Duisburg groß, Thimm nun wieder in den eigenen Reihen zu wissen. Sie übernimmt die Koordination in den Altersklasse U 7 bis U 11 und wird zudem ein Bindeglied zum hauptamtlichen Trainer Daniel Galonska sein, der selbst die U 13 trainiert. „Miriam wird in diesen Altersklassen meine rechte Hand sein“, freut sich der Mann, der sich die Sportliche Leitung im Nachwuchsbereich mit Fabian Schwarze teilt, auf die Zusammenarbeit mit der 44-Jährigen, die nach ihrer Zeit an der Bande der EVD-Frauen die Düsseldorfer EG und den EC Bergkamen in der Frauen-Bundesliga trainiert hatte.
Thimm hat am NHL Coaches Association Female Development Program teilgenommen und war auch für die DEL tätig – dort war sie, im Team mit dem Duisburger Schiedsrichter Denis Kyei-Nimako, Ombudsfrau zur Aufklärung rassistischer Vorfälle, wenn es dazu kommen sollte.
„Ich kenne Miriam schon lange und finde es großartig, dass wir nun hier in Duisburg zusammenarbeiten können“, sagt Galonska, der in den letzten Jahren für die beachtliche Nachwuchsentwicklung am DEL-Standort Wolfsburg zuständig war. Ähnlich sieht es Miriam Thimm selbst: „Als Daniel, ein sehr langer Weggefährte von mir im Eishockey, und Fabian mir die neuen Ideen und das Konzept vorstellten, wusste ich, dass ich Teil der Nachwuchsabteilung der Füchse sein möchte.“
Galonska hat die Weiterentwicklung der Duisburger Nachwuchses im Blick. „Wir werden noch einige überraschen. Wir stellen uns immer breiter für die Zukunft auf“, betont er. Aktuell laufen die Gespräche mit einem neuen Trainer für den Eishockey-Nachwuchs. Diesen Job sollte eigentlich Fabian Hegmann übernehmen. Doch der letztjährige Goalie der Füchse entschied sich kurzfristig für einen Wechsel in die DEL2 zum EHC Freiburg. „Ich hoffe, dass wir bald Vollzug melden können“, ist Galonska mit renommierten Kandidaten für diesen Job im Austausch.