Duisburg. Das Traditionsderby in der Kreisliga C zog eine große Kulisse an. MSV-Legende Günter Preuß hatte ein Geschenk für die Löwen dabei.
Beim „Kapitän der Zebras“ schlägt das Herz auch immer noch ein bisschen für die Löwen. Günter Preuß, der in der legendären ersten Fußball-Bundesligasaison 1963/64 die Kicker von Vizemeister Meidericher SV auf den Platz führte, hat in seiner Trainervita als Station den damaligen Oberligisten Hamborn 07 stehen. Und so freute sich der 87-Jährige am vergangenen Sonntag, nach längerer Zeit mal wieder einem Derby zwischen den beiden Klubs beiwohnen zu können – auch wenn es nur „ganz unten“, also in der Kreisliga C zwischen den jeweiligen zweiten Mannschaften über die Bühne ging.
Die Stimmung an der Westender Straße? „Riesig“, fand Dirk Wormann. Der Coach der nach einem Jahr Pause wieder gemeldeten Hamborner Zweitvertretung freute sich über die zahlreiche Unterstützung von mitgereisten Hamborner Fans. Unter den rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der MSV-Platzanlage sah er knapp die Hälfte auf der Seite der Gäste. Bevor es losging, gab es aber noch gute Wünsche von Günter Preuß: Die Zebra-Legende überreichte Wormann ein Buch mit Zeitungsausschnitten aus seiner Zeit als 07-Trainer. „Eine sehr nette Geste“, so der Hamborner Coach.
MSV-Chef Stiefelhagen unter den Zuschauern
Mit den Nettigkeiten war dann aber schnell Schluss. Erwartungsgemäß war im Traditionsduell eine Menge Pfeffer drin, bisweilen ging es durchaus hitzig zu. Grund zum Jubeln hatten MSV-Klubchef Christian Stiefelhagen, Marketingchef Christian Koke und Klublegende Joachim Hopp nach elf Minuten durch das Tor von Niclas Seidler, doch danach stellten die Löwen zunächst in der Defensive um und konnten offensiv auf ihre jüngste Verstärkung bauen. Gökhan Kiltan, inzwischen 40 Jahre alt und früher unter anderem für die Hamborner „Erste“ sowie den FSV Duisburg, den SV Genc Osman und den SV Scherpenberg aktiv, gehört seit der vergangenen Woche zum Kader und legte nun mit einem Hattrick zwischen der 25. und 40. Minute so richtig los. Vor der Pause legte dann mit Mehmet Kilic (ehemals Genc Osman) ein weiterer Neuzugang das 4:1 nach.
Nach dem Wechsel war dann zu bemerken, dass den Gästen die sprichwörtlichen Körner fehlten. Einige Akteure hatten bisher kaum bis gar nicht trainiert; das nutzten die Hausherren, um besser in die Partie und zum 2:4 durch Dennis Schäfer (54.) zu kommen. Mehr ließen die Hamborner trotz nachlassender Kräfte nicht zu; auch der Umstand, dass Schiedsrichter Ayhan Ünal eine gute Viertelstunde nachspielen ließ, änderte nichts mehr am Ergebnis.
Die Hamborner, die mit Nevzad Demirtürk und Adin Alagic zwei weitere Verstärkungen verzeichnen können, wollen am Sonntag weiter am Ziel Aufstieg arbeiten. Um 15.15 Uhr ist dann der SV Duissern II im Holtkamp zu Gast. Die MSV-Fanmannschaft gastiert schon um 13 Uhr beim VfL Wedau II.