Duisburg. Tarek Ruhman erklärt die Ziele der MSV-Frauen für diese und die folgende Saison. Zahlreiche Neuzugänge für das Übergangsjahr.

Der MSV Duisburg kann von Pokal-Überraschungen auf ganz großer Bühne träumen. Nur eben nicht bei den Herren, die sich bekanntlich abermals nicht über den Niederrheinpokal qualifizieren konnten. Doch sowohl die Frauen als letztjähriger Bundesligist als auch die U-17-Juniorinnen, die gerade in die Regionalliga West und damit in die nun wieder höchste Spielklasse aufgestiegen sind, gehen im DFB-Pokal an den Start.

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Bei der U 17 ist es eine Premiere: Nach der Abschaffung der Bundesligen für Junioren und Juniorinnen durch den Deutschen Fußball-Bund wurde im weiblichen U-17-Bereich nun erstmals der DFB-Pokal für diese Altersklasse ins Leben gerufen. Bei der Auslosung bekamen die jungen Zebras den 1. FC Union Berlin als Gegnerinnen zugelost. „Die Berlinerinnen sind richtig stark, haben bislang in einer Jungenliga gespielt. Wir freuen uns sehr auf dieses Duell“, sagt Abteilungsleiter Tarek Ruhman über das Los. Ausgetragen wird die erste Runde am 7.September.

Abteilungsleiter und Cheftrainer Tarek Ruhman leitet den Neuaufbau der Fußballerinnen des MSV Duisburg.
Abteilungsleiter und Cheftrainer Tarek Ruhman leitet den Neuaufbau der Fußballerinnen des MSV Duisburg. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Derweil steht auch dem Start im DFB-Pokal der Frauen nichts mehr im Wege. Formal verfügen die MSV-Frauen über keine aktive erste Mannschaft, da die Regionalliga-Bewerbung nach dem Verzicht auf die 2. Bundesliga gescheitert ist und das Team dort als erster Absteiger geführt wird, sodass die erste Mannschaft zur Saison 2025/26 in die Niederrheinliga eingereiht wird. Das höchstspielende Team ist die zweite Mannschaft in der Landesliga – die aber nicht für den Pokalwettbewerb zugelassen ist. Dennoch kann der MSV im Pokal starten, weil es einen ähnlich gelagerten Fall schon einmal gegeben hat. „Das hat uns der DFB so mitgeteilt. Ich habe dazu noch ein abschließendes Gespräch mit dem Verband“, so Ruhman. Der MSV ist übrigens nicht nur für den DFB-Pokal qualifiziert, sondern als letztjähriger Bundesligist sogar für die zweite Runde gesetzt. „Wir nehmen das als Highlightspiel“, sagt Ruhman.

DFB-Pokal-Spiel wird zum „Highlightspiel“

Derweil bereitet sich die formal zweite Mannschaft auf die Landesliga-Saison vor, die sportlich praktisch bedeutungslos ist, da die erste Mannschaft nun einmal in jedem Fall in der Niederrheinliga 2025/26 spielen darf. „Und dann auch im FVN-Pokal“, wie Ruhman ergänzt. „Das ist für uns eine Ausbildungs- und Entwicklungssaison“, sagt Ruhman, der auch Cheftrainer der Mannschaft ist und einem Trainerstab von insgesamt sechs Coaches vorsteht, die sich um diese Mannschaft kümmern. „Wir haben einen Kader von über 30 Spielerinnen“, erklärt Ruhman. „Wir werden immer wieder in Einzelgruppen trainieren, in so genannten Skill-Boxen. Darin arbeiten wir an individuellen Schwächen. Wenn wir dann ins ganzheitliche Training übergehen, wird der jeweilige Trainer weiterhin ‚seine Spielerinnen‘ coachen, sie an das Training erinnern. Und wenn wir gewisse Fehler ausgemerzt haben, bilden wir neue Skill-Boxen“, erläutert der Cheftrainer das Konzept. „Die Idee ist, dass sich so jede Spielerin für den Niederrheinliga-Kader der kommenden Saison bewerben kann. Und wenn wir diese Fehler bearbeiten und beheben, wird sich auch der sportliche Erfolg einstellen.“

„Ganz klar der Aufstieg. Wir wollen in die Regionalliga und uns dort etablieren.“

Tarek Ruhman
Trainer des MSV Duisburg - über die Ziele der nächsten zwei Jahre

Neben der Entwicklung gilt als Ziel für die Landesliga-Saison „den vierten Platz der Vorsaison mindestens zu halten. Ich würde mich aber auch gegen Platz eins nicht wehren. Dann haben unsere Spielerinnen das Gefühl, auch sportlich den Weg in die Niederrheinliga geschafft zu haben – auch wenn unsere 2. Mannschaft natürlich nicht aufsteigen kann“, so Ruhman. Das Ziel für die Niederrheinliga-Saison 2025/26 steht schon jetzt fest: „Ganz klar der Aufstieg. Wir wollen in die Regionalliga und uns dort etablieren.“

Das sind die Neuzugänge

Im Kader können Ruhman und Co. zahlreiche Neuzugänge begrüßen – darunter sind zwei Spielerinnen, die für die Regionalliga vorgesehen waren, nun aber den Weg in die Landesliga mitgehen: Abwehrspielerin Jil Albrecht, die vom SC West Köln kommt und früher Kapitänin bei TuSA Düsseldorf war, sowie Torhüterin Alina Baar aus der U 17 der SGS Essen. „Sie ist ein Toptalent“, sagt Ruhman. Die weiteren Neuzugänge sind Maame Alhassan (Wambeler SV), Duygu Alsancak (Rot-Weiß Oberhausen), Nelly Ziehl (TuSA Düsseldorf U 17), Melisa Öztürk (VfR Schwarz-Weiß Warbeyen), Marilena Vicino, Karima Zouggagh (beide Fortuna Düsseldorf U 17), Melissa Özel (Bayer Uerdingen U 17) sowie die eigenen U-17-Spielerinnen Sina Heinzelmann, Nika Herz, Theorina Dierkes, Liyosa Altintepe und Farie Bytyci.

So testen die MSV-Frauen

Inzwischen hat der MSV (II) das erste Vorbereitungsturnier absolviert. „Allerdings hatten wir nur zehn Spielerinnen, darunter drei Torhüterinnen zur Verfügung. Deswegen haben wir mit Spielerinnen aus unserer dritten Mannschaft aus der Kreisliga aufgefüllt“, erklärt Trainer Tarek Ruhman. So gingen die Partien gegen Bayer Leverkusen U 19 und Schalke 04 II jeweils mit 0:5 verloren. Folgende Testspiele sind geplant: Sonntag, 28. Juli, 13.30 Uhr: TSV Solingen – MSV; Sonntag, 4. August, 13 Uhr: SSVg Velbert – MSV; Samstag, 10. August, 12 Uhr: TuSA Düsseldorf II – MSV; Sonntag, 11. August, 15 Uhr: SpVgg Herten – MSV; Samstag, 17. August: Turnier in Kassel mit Hessen Kassel, Union Berlin II, Hannover 96, Arminia Bielefeld II und Mainz 05 II. Die Landesliga-Saison beginnt am Sonntag, 1. September, um 13 Uhr mit einem Auswärtsderby bei Eintracht Duisburg.