Essen/Duisburg. Auch das dritte Prestigeduell in der laufenden Oberligasaison geht an die Essener. EVD hat nur kurz Hoffnung auf die Wende.

Aller schlechten Dinge sind drei: Auch im dritten Anlauf verlor der Eishockey-Oberligist EV Duisburg das Derby gegen den „Lieblingsfeind“, die Moskitos aus Essen. In der vom 28. Dezember vorgezogenen Partie verlor das Team von EVD-Trainer Christoph Schubert mit 3:7 (0:2; 1:2, 2:2) gegen den Nachbarn. Das Derby am Dienstagabend vor 1418 Zuschauern am Essener Westbahnhof lief lange wie auf Schienen für die Hausherren. Spannend wurde es nur für knapp eine Minute im Schlussdrittel, als der EVD nach einem 1:4-Rückstand auf 3:4 verkürzte. Christoph Schubert sagte nach der Partie: „Wir haben nur 20 Minuten das gespielt, was wir sollten, um hier mithalten zu können.“ Er sei aber nicht erbost auf die Mannschaft, „weil sie wirklich gekämpft hat.“

Der Leistungsunterschied zwischen einem Team ganz oben in der Rangliste und einer Mannschaft, die nur Herford hinter sich lassen kann, war deutlich zu sehen. Nach zuletzt drei Siegen in Folge konnten die Füchse nicht an die optimistisch stimmenden Leistungen anknüpfen. Mehr als 35 Minuten lang brauchte der Gast ein GPS-Signal, um das Tor der Essener zu finden.

Die Abwehrspieler Finn Walkowiak und Maurice Becker setzten erneut verletzt aus. Um die dezimierten Verteidigerreihen aufzufüllen, hatten sich die Füchse kurz vor dem Spiel der Dienste des Jung-Hais Alexander Vladelchtchikov versichert. Der 18-jährige Abwehrmann aus dem DNL-Team der Haie lernte sehr schnell: Oberliga-Eishockey ist eine andere Hausnummer. Beim 0:2 staunte der Neuzugang, wie schnell Essens Elvijs Biezais (15.) bei einem Rebound nach einem Safe von Fabian Hegmann reagierte.

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So was kann aber auch Routiniers passieren: Vor dem 0:1 (9.) sah der 37-jährige Martin Schymainski nur den Rücken des Torschützen Fabio Frick. Enrico Saccomani (11.) hatte bei einem Solo sogar die Chance auf einen dritten Treffer im ersten Drittel für die Hausherren. Der Ex-Moskito Fabian Hegmann zog dem Angreifer jedoch den Stachel.

Die Moskitos präsentierten sich nach zwei 2:3-Niederlagen am Wochenende dominant und fesselten die Gäste im eigenen Drittel. Das Schussverhältnis im ersten Drittel war 20:5 zugunsten des Tabellenzweiten. Mehr muss man fast nicht wissen. Der Fuchs suchte den Kampf, verlor ihn aber zumeist. Selbst beim ersten Powerplay für den EVD, Anfang des zweiten Abschnitts, kam die Formation nie wirklich ins Rollen und schon gar nicht gefährlich vors Tor. Eine doppelte Überzahl verhalf den Herren vom Westbahnhof zur Vorentscheidung. Saccomani (27.) vollendete per Rebound.

Die erste Hoffnung auf Besserung währte nur 22 Sekunden. Raymond Brice verkürzte per Überzahl auf 1:3 (36.). Einen Atemzug später kooperierten Kapitän Manuel Neumann und Torhüter Fabian Hegmann nach dem Motto: „Nimm du ihn. Ich hab‘ ihn sicher.“ Biezais war als Schütze des vierten Moskito-Tores der lachende Dritte.

Kitt bringt Füchse Duisburg in Schlagdistanz

Das Schlussdrittel bescherte den Fans in den Anfangsminuten dann endlich so was wie ein Derby-Erlebnis. Rasmus Lundh Hahnebeck vollendete einen Konter zum 2:4 (42.). Jeff Kitt (44.) legte per Shorthander den Anschlusstreffer nach (44.). Das war ein kleiner Moment der Rache. Bei der Begegnung in Duisburg hatten die Moskitos zwei Tore mit einem Mann weniger erzielt. Dann war genug am Zaun des Nachbarn gerappelt. Keine Minute später stellte Alexander Komov noch in der gleichen Überzahlsituation den Abstand wieder her. Sandis Zolmanis (57.) und Robin Slanina (58.) löschten das Duisburger Strohfeuer endgültig.

Die Statistik

Tore: 1:0 (8:23) Frick (Saccomani, Dmitriew), 2:0 (14:22) Biezais (Saccomani, Augstkalns), 3:0 (26:47) Saccomani (Biezais, Zolmanis, 5-3), 3:1 (35:16) Brice (Walch, Phillips, 5-4), 4:1 (35:38) Biezais (Saccomani, Biezais), 4:2 (41:10) Lundh Hahnebeck (Stroh), 4:3 (43:23) Kitt (Brice, Neumann 4-5), 5:3 (44:15) Komov (Frick, Dmitriew,5-4), 6:3 (56:25) Zolmanis (Dmitriew, Augstkalns), 7:3 (57:51) Slanina (Konze, Lewandowski). Strafen: Essen 8 – Duisburg 14. Zuschauer: 1418.