Duisburg. .

Wenn das mal kein gutes Omen ist: Am Freitag fiel beim 27. Rhein-Ruhr-Marathon bereits der erste Rekord. 547 Kids gingen beim Schülerlauf im Sportpark Wedau an den Start – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Am Sonntag gehen die „restlichen“ 6500 Sportler auf die Piste.

Um 7.55 Uhr fällt bereits der erste Startschuss beim 27. Rhein-Ruhr-Marathon – die Handbiker nehmen die 42 195 Meter in Angriff. Traditionell wird der 85-Jährige Karl Pavan zur vorgerückten Tageszeit mit seinem Zieleinlauf in die MSV-Arena das Marathon-Spektakel beenden.

Für einen Teilnehmer-Rekord wird’s zwar nicht reichen -- vor vier Jahren verzeichneten der Stadtsportbund und der LC Duisburg als Ausrichter mit 7385 Sportlern das größte Teilnehmerfeld in der Geschichte des Laufes – dennoch hatte sich die Laune der Gastgeber in den letzten Wochen schon deutlich verbessert, weil im Zuge der Absage des Essener Ruhr-Marathons Duisburg in der Läuferszene deutlich an Attraktivität gewinnen konnte.Die 7000er-Marke ist bereits geknackt, der Abwärtstrend der letzten drei Jahre ist vorerst gestoppt.

Krämer ist Favoritin

Dies gilt auch für den klassischen Marathon, der zuletzt immer mehr in den Schatten des beliebteren Halbmarathons rückte. Die Zahl der Marathon-Finisher bewegte sich im letzten Jahr nur noch im dreistelligen Bereich. Diesmal liegt die Meldezahl für die 42,195-Kilometer-Strecke bei knapp 1400. Zur Renaissance des Klassikers trug am Freitag auch Sabrina Krämer bei. Die Läuferin des LC Duisburg hatte ursprünglich für die halbe Strecke gemeldet, entschied sich nun kurzfristig für die komplette Distanz. „Ich will unter drei Stunden laufen“, so Sabrina Krämer, die für Organisator Jörg Bunert damit die Topfavoritin auf den Gesamtsieg bei den Frauen ist. „Antje Möller wird das nicht schaffen“, sieht Bunert die dreimalige Siegerin aus den Reihen des ASV Duisburg im Hintertreffen.

Straßen geglättet

Keine Veränderungen ergab sich hingegen bis gestern im Favoritenkreis der Männer. Um den Gesamtsieg bewerben sich Titelverteidiger Sascha Velten (Lüttringhausener TV), Tobias Severin (ASV), Robert Jäkel (TV Lintfort), Thorsten Kwekkeboom (LG Alpen) sowie die Brüder Robert und Konrad Schulz (Die Unbestechlichen).

Für die meisten Teilnehmer ist der Kampf um die Spitze auch in diesem Jahr weitgehend uninteressant. Der Rhein-Ruhr-Marathon hat sich längst als Breitensport-Highlight etabliert. „Die Läufer fühlen sich bei uns sehr wohl. Das honorieren sie auch“, so Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbundes.

Damit sich auch Inliner und Handbiker in Duisburg wohlfühlen, ließen die Kolonnen der Wirtschaftsbetriebe in den letzten Tagen noch zahlreiche Schlaglöcher im Stadtgebiet verschwinden. „Ohne Marathon wäre das wohl in diesem Umfang nicht passiert“, so Uwe Busch. Somit werden auch die Auto- und Radfahrer noch langfristig vom Rhein-Ruhr-Marathon profitieren.

Am Rande der Strecke rechnen die Veranstalter mit mehr als 80 000 Zuschauern. Es gibt wieder zahlreiche Stadtteilfeste und Marathon-Partys, 18 Samba-Bands sind mit heißen Rhythmen zur Stelle. Eine komplette Übersicht gibt es im Internet unter www.rhein-ruhr-marathon.de.