Duisburg. Duisburger Taxifahrer gründeten vor 50 Jahren den Klub, der auf der Wacholderstraße nun sein Jubiläum feiert.

Los ging es in den frühen 70er-Jahren auf einer Wiese am Ostausgang des Duisburger Hauptbahnhofes. Taxifahrer, die auf Kundschaft warteten, vertrieben sich die Zeit, indem sie Fußball spielten. Daraus wurde bald viel mehr, es entstand ein Fußball-Verein, der in der Stadt einen gewissen Kultstatus erlangen sollte. Das war damals noch nicht abzusehen, doch nun steigt eine große Party. Von Freitag bis Sonntag feiert der FC Taxi Duisburg auf seiner Vereinsanlage an der Wacholderstraße sein 50-Jähriges Bestehen.

Mehr zum Thema

Tausenden Fans des MSV Duisburg ist der FC Taxi natürlich ein Begriff. Auf dem Weg in die Arena passieren viele Anhänger die Anlage des Klubs. Für viele beginnt der Heimspieltag auch beim FC Taxi, das „Aufwärmbier“ im und am Klubhaus gehört zu den Ritualen. Früher gab es auch für kleines Geld Parkplätze auf dem Vorplatz der Anlage. Im vergangenen Jahr machte die MSV-Pokalfinal-Mannschaft von 1998 vor einem Heimspiel der Zebras gegen den 1. FC Saarbrücken bei „Taxi“ Station und schrieb Autogramme.

Der FC Taxi Duisburg ist an der Wacholderstraße beheimatet.
Der FC Taxi Duisburg ist an der Wacholderstraße beheimatet. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Der frühere Taxi-Funktionär Hubert Eick führt das „Festkomitee“, das die Jubiläumsfeier organisiert hat, an. 30 Ehrenamtliche helfen mit. Eick erinnert an die ersten Tage auf der Bahnhofswiese. „Der erste Gedanke war damals, eine Betriebssport-Mannschaft zu gründen“, so Eick. Sportamt und Verbände unterstützten die sportbegeisterten Taxifahrer und stellten ihnen den Platz an der Wacholderstraße zur Verfügung. „Die Jungs spielten auf schwarzer Asche“, schmunzelt Eick. Die Asche wurde später rot, mittlerweile genießen die Mitglieder ihren Sport auf einem schmucken Kunstrasenplatz. Dadurch blühte in den letzten Jahren auch die Jugendabteilung auf. Der Klub stellt aktuell fünf Nachwuchsteams. Hinzu kommen drei Seniorenteams, als Spielgemeinschaft mit dem DFV 08 eine Oldie-Truppe sowie ein Futsal-Team.

Während für den FC Taxi in den Gründertagen fast ausschließlich Taxifahrer kickten, hat sich der Verein in seinen fünf Jahrzehnten zu einem „normalen“ Fußball-Verein entwickelt. Der Klub ist in Wanheimerort und Wedau fest verwurzelt, die Dickelsbach-Siedlung ist eine Hochburg des Vereins, bei dem vor fünf Jahren auch die heimatlosen Fußballer der DJK Wanheimerort untergekommen waren. „Die fühlen sich bei uns wohl“, weiß Eick.

Viel Andrang: Die Pokalfinal-Mannschaft des MSV Duisburg von 1998 gab vor gut einem Jahr auf der Anlage des FC Taxi Duisburg Autogramme.
Viel Andrang: Die Pokalfinal-Mannschaft des MSV Duisburg von 1998 gab vor gut einem Jahr auf der Anlage des FC Taxi Duisburg Autogramme. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Die Feierlichkeiten beginnen am Freitag um 18 Uhr mit Spielen der zweiten und dritten Mannschaft. Am Samstag rollt ab 15 Uhr erneut bei der „Dritten“ der Ball. Um 18 Uhr beginnt die Jubiläumsparty mit Ehrungen, bei der auch Bürgermeister Sebastian Ritter erwartet wird. Ab 19 Uhr gibt‘s Livemusik von der Band „Kernseife“. Am Sonntag steigt von 10 bis 14 Uhr der Jugendtag für Kids zwischen drei und 15 Jahren. Trainer von Fortuna Düsseldorf nehmen dabei das Futsal-Abzeichen ab. Um 15.30 Uhr trifft die A-Jugend des FC Taxi auf RWS Lohberg.

Der Traum vom Pokalspiel gegen den MSV Duisburg

Hubert Eick freut sich auf viele Gäste. Peter Stenz, einer der Vereinsgründer, reist aus Husum an. Ihm hat der Klub die Zugfahrkarte spendiert. Auf der Gästeliste stehen auch ehemalige Fußball-Größen wie Oliver Adler und die Kessen-Zwillinge. Auch ehemalige Kicker der nicht mehr existierenden DJK Schwarz-Weiß Duisburg wollen mitfeiern. Eick: „Wir freuen uns auf die alten Haudegen.“

Der Verein, dessen größter Erfolg mal die Herbstmeisterschaft in der Bezirksliga mit Trainer Sakis Papachristos war, hat sich in diesem Jahr zum ersten Mal für den Niederrheinpokal qualifiziert. Das macht die Verantwortlichen stolz, und sie hoffen auf ein großes Los. Der Blick von Hubert Eick ist auf die andere Straßenseite gerichtet: „Vielleicht spielen wir ja dann drüben in der Arena gegen den MSV Duisburg.“