Duisburg. Am Mittwoch verhandelt das Kreissportgericht – bei der Schuldfrage sind nun drei Vereine im Spiel. Brisant: Aufstiegsspiele möglich.

Wenn ein Fußballspiel abgebrochen wird, wird der Schuldige meist unter den beiden beteiligten Vereinen gesucht und gefunden. Umso erstaunlicher ist, dass der Schiedsrichter in seinem Zusatzbericht zum Abbruch der Partie in der Fußball-Kreisliga A zwischen dem FC Taxi Duisburg und Fatihspor Mülheim vom 26. Mai, der der Redaktion zur Verfügung gestellt wurde, einen dritten Verein erwähnt: Croatia Mülheim!

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Croatia ist der Konkurrent des FC Taxi im Aufstiegsrennen zur Bezirksliga. Vor dem letzten Spieltag, an dem die Mülheimer allerdings spielfrei sind, stehen sie drei Punkte vor Taxi, das am Sonntag beim ETuS Bissingheim ran muss und eine Entscheidung des Kreissportgerichts, das am Mittwochabend verhandeln wird, zur Wertung der Fatihspor-Partie erwartet. Das Brisante: Gehen Taxi und Croatia letztlich punktgleich über die Ziellinie, wird es zwei Entscheidungsspiele um den Aufstieg geben.

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Der Unparteiische schildert, dass das Spiel, das kurz vor Ende beim Stand von 1:3 abgebrochen worden war, eine Halbzeit lang völlig fair verlief, ehe es „angespannter“ wurde, wie der Schiedsrichter vermerkt. Nach Taxis 1:2-Anschlusstreffer in der 85. Minute „wurde es hektischer, da auch die Mannschaft von SC Croatia Mülheim als Zuschauer da war und sich zum Teil unsportlich verhielt. Unter anderem provozierten sie Spieler von der Heimmannschaft bei Einwürfen in unmittelbarer Nähe“, heißt es in der Zusatzmeldung. Nach dem 1:3 in der Nachspielzeit „ging es drunter und drüber. Ich habe versucht mit meinem Assistenten die Lage zu beruhigen. (...) Aber das hat nicht funktioniert, weil einige Spieler ausgerastet sind. Ich wollte das Spiel weiter leiten, aber immer wieder kam es zu neuen Tumulten. Speziell die Fans untereinander waren nicht mehr zu beruhigen.“

Ein Fatihspor-Spieler, der Rot sah, habe einen Gegenspieler mit der Faust ins Gesicht geschlagen; ein anderer Fatih-Spieler habe laut Schiedsrichter Zuschauer als „Nazi“ beschimpft. Von rassistischen Beleidigungen, die es laut einem Instagram-Posting von Croatia gegeben habe, ist dagegen nicht die Rede.