Aachen/Duisburg. Der Meister der European League of Football hatte zu Beginn einige Probleme mit Köln, entschied die Partie aber Sekunden vor der Pause.

Glen Toonga nahm die Trophäe für den Spieler des Spiels mit einem Strahlen entgegen – immerhin war es seine Schwester, die ihm, umringt von ihren Kindern, das gute Stück überreichte. Das Verrückte an der Geschichte: Das Saisonauftaktspiel von Rhein Fire in der European League of Football bei den Cologne Centurions am Aachener Tivoli war das erste Spiel ihres Bruders, das sie jemals live im Stadion miterlebt hat. „Es hatte sich einfach nie ergeben, weil ich immer in Deutschland gespielt habe und eben nicht im Großbritannien“, sagt der Runningback von Rhein Fire. Und der war maßgeblich daran beteiligt, dass die Partie vor 8500 Fans mit einem 42:12 (0:3, 21:6, 7:3, 14:0)-Erfolg für den amtierenden Meister endete.

Wir haben am Anfang einige kleine Fehler gemacht, die Coach Jim Tomsula auch angesprochen hat, ansonsten aber ist das ein gutes Ergebnis für uns.
Glen Toonga - Runningback von Rhein Fire

„Wir haben am Anfang einige kleine Fehler gemacht, die Coach Jim Tomsula auch angesprochen hat, ansonsten aber ist das ein gutes Ergebnis für uns“, sagte Toonga. Angesichts des massiven Umbau des Kölner Teams hatten die Fire-Coaches kein Anschauungsmaterial darüber, die die Centurions, die in der Vorsaison noch reichlich unterlegen waren, agieren würden. Den Kölnern scheint allerdings mit Quarterback Isaiah Weed, der vom deutschen Zweitligisten Rostock Griffins kam, ein Glücksgriff gelungen zu sein. Zumindest bis zur Halbzeitpause hielten die Domstädter beachtlich gut mit.

Entscheidende Szene Sekunden vor der Halbzeitpause

Aber wie es eben in jeder Sportart so ist: Ein dermaßen erfahrenes, ausgeglichen besetztes und erfolgreiches Team wie Rhein Fire, das 2023 die ELF-Meisterschaft ohne jede Niederlage gewonnen hatte, bestrafte jeden Fehler. Die Schlüsselszene: In der Schlussminute des zweiten Viertels lag Köln zwar mit 9:14 hinten, war aber drauf und dran, einen Touchdown zu erzielen und dann mit einer Führung in die Halbzeitpause zu gehen. Doch 15 Sekunden vor Viertelende gelang Omari Williams eine Interception, der daraufhin bis zur Kölner 20-Yard-Linie lief. Mit dann noch drei Sekunden auf der Uhr lief Fire-Quarterback Jadrian Clark in die Kölner Endzone. Nach dem Extrapunkt durch Sebastian van Santen ging der Meister mit einer 21:9-Führung in die Kabine – das war praktisch schon die Entscheidung in dieser Partie.

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Bis dahin hatte Quarterback Jadrian Clark – wohl auch als Folge der Unkenntnis über die taktische Ausrichtung der „neuen“ Centurions – hauptsächlich auf das nach wie vor bemerkenswerte gute Laufspiel von Glen Toonga gesetzt, der sich immer wieder gegen die Kölner Defensive „durchtanzte“. Sein schönster Spielzug wurde allerdings noch zurückgepfiffen: Ein Beinahe-80-Yard-Lauf in die Kölner Endzone zählte nicht wegen eines vorherigen Fouls. Am Sonntag, 2. Juni, 16.25 Uhr kommt es auswärts zum Topduell mit Frankfurt Galaxy.

Touchdowns: Glen Toonga (2), Bryan Winter, Jadrian Clark, Justin Schlesinger, T.J. Alexander; Extrapunkte: Sebastian van Santen (6).