Duisburg/Nürnberg. Auch das letzte Spiel, bevor es in noch unbekannten Gefilden weitergeht, endet mit einer Niederlage für das Gerstner-Team.

Es war ein Abschied, der ins Bild passte. Auch im letzten Bundesligaspiel für eine vermutlich lange Zeit, wenn nicht gar für immer, haben sich die Fußballerinnen des MSV Duisburg über weite Strecken nicht konkurrenzfähig gezeigt – und das im Duell mit einem Team, das ebenfalls den Weg nach unten antreten muss und bis zum Montag auf den ersten Heimsieg der Saison warten musste. Selbst der 1. FC Nürnberg war beim 2:1 (1:0) im Max-Morlock-Stadion eine Nummer zu groß für die Zebras, die folglich in 22 Versuchen ohne einen Dreier geblieben sind. Eine beispiellos schlechte Bilanz in der eigenen Historie, ein Abgang ohne jeden Glanz.

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Mit dem finalen Auftritt schaffte es der MSV sogar noch, sich die ohnehin spärlich vorhandenen Sympathien zu verscherzen. Spielerisch war es wie üblich ganz wenig, was die Schützlinge von Trainer Thomas Gerstner auf den Rasen brachten, dafür übertrieben sie es mit dem Einsatz. So holte sich natürlich Natalie Muth, in dieser Saison zweimal vom Platz geflogen, nur sechs Minuten nach ihrer Einwechslung für rustikales Einsteigen ihre siebte gelbe Karte ab. Dass es eine Viertelstunde später bei einer Verwarnung blieb, war für Taryn Ries Glück, denn die US-Amerikanerin setzte nach einem abgewehrten Kopfball übertrieben hart nach und traf FCN-Keeperin Lea Paulick am Kopf. Diese musste nach minutenlanger Behandlung dann mit einer Platzwunde am Kopf ausgewechselt werden.

Ena Mahmutovic verhinderte in ihrem letzten Spiel für den MSV noch mehr Gegentore.
Ena Mahmutovic verhinderte in ihrem letzten Spiel für den MSV noch mehr Gegentore. © MSV Duisburg | Nico Herbertz

Was das Sportliche angeht, wurden Erinnerungen wach an das Hinspiel in der Arena, als Nürnberg nach nur 27 Sekunden in Führung ging und am Ende ebenfalls mit 2:1 gewann. Diesmal dauerte es ganze 15 Sekunden, ehe Nele Bauereisen zum Schuss kam und den Pfosten traf. Es folgten diverse gefährliche Angriffe der Platzherrinnen, die vier Minuten vor dem Wechsel dann verdient jubeln durften. Medina Dešić hielt den Fuß in eine Hereingabe von Alina Mailbeck und traf zum 1:0. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte verhinderte Ena Mahmutovic per Fußparade gegen Bauereisen einen höheren Rückstand.

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Nach der Pause übernahm Vanessa Fürst für die letzten 45 Bundesligaminuten von der ausgewechselten Allie Hess die Binde der Kapitänin, sonst änderte sich beim MSV wenig. Angesichts hoher Temperaturen krempelten einige Spielerinnen ihre Ärmel hoch, was aber nicht im übertragenen Sinn zu verstehen war. Es dauerte bis zur 81. Minute, ehe die eingewechselte Lara Schmidt das 2:0 für Nürnberg nachlegte. In der Nachspielzeit verwertete dann Taryn Ries einen langen Pass von Paula Flach zum Ehrentreffer. Wenigstens den gab es noch an einem ansonsten aus MSV-Sicht letztmals enttäuschenden Nachmittag.

Die Statistik

1. FC Nürnberg: Paulick (74. Tölzer) – Thöle (73. Salfelder), Steck, Guttenberger, May, Scholz – Mai, Selma Sól Magnúsdóttir (73. Schmidt), Mailbeck (46. Brunmair) – Dešić, Bauereisen (64. Haim).

MSV Duisburg: Mahmutovic – Ingibjörg Sigurðardóttir (77. Freutel), Fürst, Thomas – Halverkamps (46. Prvulović), Günster (46. Muth), Hess (46. Radosavljević), Flach – Bathmann, Ries, Cin (77. Josten).

Tore: 1:0 Dešić (41.), 2:0 Schmidt (81.), 2:1 Ries (90./+2).

Schiedsrichterin: Kost (Schwerte).

Gelbe Karten: May – Muth, Prvulović, Ries.

Zuschauer: 2000.