Duisburg. Nach der 1:3-Niederlage in Essen fällt die Entscheidung gegen ihn und Assistent Corvers. Die Nachfolger bringen Profi-Erfahrung mit.
Es ist die berühmte letzte Patrone. Vier Spieltage vor dem Saisonende hat sich Hamborn 07, Tabellenletzter der Fußball-Oberliga Niederrhein, von seinem Trainer Julian Berg getrennt. Auch dessen Assistent Kevin Corvers musste nach der 1:3-Niederlage am Samstag bei Schwarz-Weiß Essen seinen Platz räumen. Die Nachfolger, beides Männer mit aktiver Erfahrung im Profifußball, haben bereits übernommen und werden am Mittwoch im Nachholspiel bei Adler Union Frintrop versuchen, die Wende zum Besseren herbeizuführen.
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„So etwas ist natürlich nie leicht“, sagte Hans-Günter Bruns, Sportlicher Leiter der Löwen, zu der getroffenen Entscheidung. Er selbst hatte Julian Berg, zuvor Trainer bei der SpVgg Sterkrade-Nord, vor ziemlich genau zwei Jahren in den Holtkamp geholt, nachdem mitten im Aufstiegsrennen der Landesliga die Trennung von Stefan Janßen erfolgt war. Berg schaffte den Sprung in die Oberliga und auch im ersten Jahr den Klassenerhalt, der nun allmählich außer Sicht zu geraten drohte.
Die schwierige, aber nach wie vor nicht unmögliche Rettungsmission liegt nun primär in der Hand von Marcel Stenzel (32). Der frühere Spieler des MSV Duisburg (zwei Drittligaeinsätze) trug seit Januar 2020 das Trikot der Löwen, musste aber verletzungsbedingt seine Laufbahn beenden und gehörte seitdem ebenfalls zum Hamborner Trainerstab. Zeitweise coachte er auch die später vom Spielbetrieb abgemeldete Reserve in der Kreisliga B.
An seiner Seite steht ein Mann mit viel Erfahrung. Oliver Adler, der einst seine Karriere als Torhüter seines Heimatvereins Duisburger FV 08 begann und dann zwischen 1995 und 2005 mit über 300 Einsätzen im Kasten von Rot-Weiß Oberhausen bundesweite Bekanntheit erlangte, wird Marcel Stenzel assistieren. Der 56-Jährige war zuletzt Co-Trainer beim VfB Homberg unter Sunay Acar, über den nach dem Besuch mehrerer 07-Spiele auch schon spekuliert worden war, dass er ein Thema für die Löwen sein könnte.
Die Wende zum Besseren wäre am Samstag am Uhlenkrug durchaus machbar gewesen. In einer spielerisch mäßigen Partie auf schwierigem Untergrund hatten die Hamborner ein Übergewicht, konnten dies aber nicht in Torgefahr umsetzen. Der Anfang vom Ende war dann eine rote Karte gegen Kapitän Dennis Wichert in der 62. Minute. Laut Hans-Günter Bruns war der Abwehrchef seitens der ETB-Bank unter der Gürtellinie beleidigt worden und gab dies dann in ähnlicher Weise zurück, wobei die Unparteiischen nur letzteres bemerkten und ihn dafür vom Platz stellten. Sieben Minuten später leitete Ex-MSV-Kicker Mo Cisse mit dem 1:0 die Hamborner Niederlage ein. Nach dem 2:0 durch Niko Bosnjak (73.) konnte Robin Fuhrmann zwar noch einmal verkürzen (81.), doch in der Nachspielzeit machte Emmanuel Williams dann alles klar.
Glück im Unglück: Mit dem Mülheimer FC 97 und Adler Union Frintrop gingen beide direkten Konkurrenten, auf die Hamborn auch noch trifft, am Wochenende leer aus. Das rettende Ufer ist also noch in Reichweite. Nur muss es jetzt ein anderer Steuermann dort hinbringen.