Duisburg. Die wohl besten Kontingentspieler der Nach-DEL-Zeit sind wieder an der Wedau: Pontus und Linus Wernerson-Libäck zurück im EVD-Trikot.
Es war ein Auswärtsspiel in Hannover, als dieses eine der 71 Tore fiel, die entweder Pontus oder Linus Wernerson-Libäck für die Füchse in der Eishockey-Oberliga erzielt hatten. Linus hatte die Scheibe in der linken Ecke des Offensivdrittels, ließ sich ein wenig in Richtung Bande zurückfallen – und lockte so gleich drei Gegenspieler an, die einen Schritt zu ihm hin machten. Und als sie das taten, spielte er einen Pass durch diese drei hindurch auf seinen Zwillingsbruder Pontus, der völlig frei am langen Pfosten stand und einnetzte. Die beiden schwedischen Stürmer erzielten nicht nur viele, erzielten nicht nur wichtige Tore für den EV Duisburg. Sie erzielten sie auch intelligent und schön. Und sie ackerten in der Defensive. Und sie verteidigten sich, wenn sie angegriffen wurden. Alles in allem: Das sind die beiden besten Kontingentspieler an der Wedau in der Nach-DEL-Zeit.
Noch mehr Punkte als in Duisburg
Nun kehren sie tatsächlich zu den Füchsen zurück. Nach einem Jahr in Heilbronn hat der Eissport-Verein das dynamische Duo wieder unter Vertrag genommen – so wie es die Gerüchte richtigerweise vorhergesagt hatten. Und sie machen das mit der Empfehlung von 108 (Linus) und 107 (Pontus) Scorerpunkten im Trikot der Heilbronner Falken in der Oberliga Süd, die gemeinhin etwas stärker als die Nordstaffel eingeschätzt wird. Damit haben sie ihre Werte aus Duisburg (Pontus 104, Linus 93) sogar noch überboten.
„Anfang März haben wir Kontakt zu der Agentin der beiden aufgenommen“, berichtet Füchse-Geschäftsführer Tom Södler. „Da die beiden noch ohne Vertrag waren, haben wir die Gespräche begonnen. Tatsächlich verliefen die Verhandlungen ziemlich unspektakulär. Mitte März waren wir uns einig. Mit Hilfe unserer Sponsoren passen sie in unser Budget“, sagt Södler. „Entscheidend war das Konzept, das wir Pontus und Linus vorgestellt haben. Wir wollen in Duisburg mittel- bis langfristig etwas aufbauen. Und da wollen sie dabei sein.“ Das bestätigt auch Thomas Ziolkowski, der Sportliche Leiter der Füchse. „Es spielt ganz eindeutig eine Rolle, dass Pontus und Linus bereits bei uns in Duisburg gespielt haben.“ Kaum war klar, dass der ehemalige Verteidiger die sportliche Leitung übernehmen würde, „da habe ich mit Tom darüber gesprochen, dass wir die beiden zurückholen sollten. Wir haben immer Kontakt gehalten, habe mich öfter erkundigt, wie es ihnen ging. Als ich dann Sportlicher Leiter wurde, haben wir Nägel mit Köpfen gemacht.“
Auch Oula Uski verlässt Heilbronn
Die Falken haben übrigens auch Oula Uski verabschiedet, der vor Jahresfrist mit seinen Sturmpartnern aus Duisburger Zeiten nach Heilbronn gegangen war. Die Suche nach einem dritten Ausländer geht an der Wedau aber weiter. „Wir haben nun zwei Top-Ausländer unter Vertrag. Das nimmt uns den Druck“, sagt Ziolkowski. „Wir schauen uns täglich auf dem Markt um. Wir haben auch schon Interesse an dem einen oder anderen Spieler“, erklärt der Sportliche Leiter. Doch eine zeitliche Notwendigkeit, nun etwas übers Knie zu brechen, sieht Ziolkowski nicht. „Es ist auch völlig offen, ob der dritte Kontingentspieler ein Stürmer oder ein Verteidiger wird.“
Derweil hofft der Füchse-Sportchef darauf, dass die Nachricht zur Rückkehr der Schweden-Zwillinge bei den Fans eine entsprechende Begeisterung auslösen wird. „Unsere Fans sollen nach der vergangenen Saison wieder Lust auf die Füchse haben. Und das nicht nur wegen Pontus und Linus“, sagt Ziolkowski. Bei den Zielen für die neue Spielzeit zeigt sich der Sportliche Leiter sinnvollerweise zurückhaltend: „Wir wollen besser sein als in der vergangenen Saison.“