Duisburg. Der Skaterhockey-Bundesligist hat erstmals für den parallelen Start beim Inlinehockey trainiert. Das sind die wichtigsten Unterschiede.

Julian Kraft kam vom Feld. „Gewöhnungsbedürftig“, sagte er mit einem Lächeln im Gesicht, das verriet: Es macht Spaß. Denn normalerweise spielen er und seine Teamkollegen von den Duisburg Ducks nun einmal Skaterhockey. Mit einem Ball. Doch wie berichtet gehen die Enten als doppelter Bundesligist in die Saison, treten nun auch in der Inlinehockey-Bundesliga an. Der wichtigste Unterschied: Es gibt keinen Körperkontakt – und es wird mit einem Puck gespielt. Ein Inline-Puck, um genau zu sein. Aus Kunststoff und mit Noppen, die den Reibungswiderstand reduzieren.

Außerdem sind viele Spielflächen so groß wie beim Eishockey. Es bringt also nichts, bei einem Konter mit Mach 10 in Richtung Tor zu stürmen.
Paul Fiedler - Stürmer der Duisburg Ducks

Bevor in der Sporthalle Süd am Donnerstagabend um 21 Uhr erstmals ein Puck statt eines Balls durch die Gegend flog, stellte Paul Fiedler seine Mitspieler auf die wichtigsten Unterschiede ein. „Weil Körperkontakt verboten ist, ist das Spiel sehr auf Puckbesitz ausgelegt“, erklärte der Ducks-Stürmer, der auch schon für die Inlinehockey-Nationalmannschaft gespielt hat. „Außerdem sind viele Spielflächen so groß wie beim Eishockey. Es bringt also nichts, bei einem Konter mit Mach 10 in Richtung Tor zu stürmen.“ So müssen sich die Ducks beim Auswärtsspiel gegen die DEG Rhein Rollers an der Brehmstraße auf eine Fläche in Eishockeygröße einstellen.

Nick Kardas, einer der Youngster im Ducks-Team, hat bereits Inlinehockey-Erfahrung: „Die Laufarbeit ist beim Inlinehockey deutlich intensiver, weil man sehr lange den Puck halten kann. Und das Spiel ist technischer.“ Dass er weiß, wie es geht, zeigt er kurz danach. Das erste Trainingstor ging auf Kardas‘ Konto. Ausgerechnet. „Ich spiele diese Saison für die Rhein Rollers. Ich hatte dort schon zugesagt, bevor klar war, dass wir mit den Ducks auch dort antreten. Ich möchte zu meinem Wort stehen.“ Kurz darauf traf Elias Nachtwey als erste „Inline-Ente“.

Phil Grühn spielte bereits für Oranje

Neben Torhüter Jakob Theis, der das Inlinehockey-Projekt maßgeblich mit angestoßen hat, und Paul Fiedler steht ein weiterer Inlinehockey-Nationalspieler im Kader: Phil Grühn hat 2016 an der „Puck“-Weltmeisterschaft teilgenommen. Allerdings für die Niederlande, wo er ebenfalls Wurzeln hat. „Das hat Spaß gemacht. In unserer Gruppe haben außer Spanien noch Macau und Indien gespielt. Das war dann nicht ganz so schwierig“, sagt Grühn. Spanien jedoch gehört wie Frankreich, Italien und Tschechien zu den starken europäischen Nationen. Die Tschechen vornehmlich wegen der Verbindung zum Eishockey. Ansonsten gilt: Je südlicher, desto größer die Affinität für den Rollsport. „Die World Roller Games, in die die WM eingebettet ist, sind in Südeuropa und Südamerika eine riesengroße Sache mit tausenden Zuschauern“, erklärt Fiedler.

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Nachdem die Trainingseinheit anfangs noch etwas holprig verlaufen war, fanden die Ducks immer mehr ihren Rhythmus, je länger die Einheit dauerte. „Es gibt Licht und Schatten“, weiß auch Fiedler, dass das Team noch einiges lernen muss, obwohl der Unterschied auf den ersten Blick gar nicht so groß erscheint. „Die technisch höheren Anforderungen könnten auch dafür sorgen, dass das Inlinehockey-Training uns auch beim Skaterhockey hilft“, ist Theis überzeugt.

Die Ducks-Termine in der Gruppe West der Inlinehockey-Bundesliga:

Freitag, 3. Mai, 20:30 Uhr: Miners Oberhausen – Duisburg Ducks

Donnerstag, 9. Mai, 14 Uhr: Uedesheim Renegades – Duisburg Ducks

Freitag, 31. Mai, 19.30 Uhr: Düsseldorfer EG Rhein Rollers – Duisburg Ducks

Sonntag, 7. Juli, 14 Uhr: Duisburg Ducks – Düsseldorfer EG Rhein Rollers

Sonntag, 14. Juli, 13.30 Uhr: Duisburg Ducks – Miners Oberhausen

Sonntag, 14. Juli, 16 Uhr: Duisburg Ducks – Uedesheim Renegades

Die Ersten und Zweiten der drei Gruppen qualifizieren sich für das Finalturnier um die Deutsche Meisterschaft.

Ducks vor Derby in Düsseldorf

In der Skaterhockey-Bundesliga steht für die Duisburg Ducks am Samstag (19 Uhr, Sporthalle Niederheid) ein Derby an, das es in sich hat. Denn es geht zum „Rekordmeister-Derby“ bei den Düsseldorf Rams. Beide Mannschaften haben bislang jeweils achtmal die Deutsche Meisterschaft bei den Herren gewonnen. Das Team aus der Landeshauptstadt ist zunächst mit drei Siegen gestartet, verlor vor Ostern aber daheim gegen den HC Köln-West, für den es wiederum zum Auftakt gar nicht gut gelaufen war.

„Mit Chris Schmidt und Dominic Doden haben die Rams zwei extrem gefährliche Stürmer, aber wir können mit unserem besten Kader in Düsseldorf antreten und wollen die drei Punkte mit nach Duisburg nehmen“, sagt Ducks-Trainer Christian Perlitz. „Nach der Niederlage in Atting sind alle heiß.“