Duisburg/Frankfurt. Zebras geraten im Pokal-Viertelfinale bei Eintracht Frankfurt schnell in Rückstand. Immerhin gibt es beim 1:4 kleine Erfolgserlebnisse.
Ein Halbfinale im DFB-Pokal mit den Fußballerinnen des MSV Duisburg? Das konnte dann doch nur ein schöner Traum bleiben. Schon der Viertelfinaleinzug war eine Premiere für die Zebras gewesen, aber dort war letztlich auch erwartungsgemäß Endstation. Bundesliga-Konkurrent Eintracht Frankfurt ließ im heimischen Stadion am Brentanobad von Beginn an keinerlei Zweifel aufkommen und feierte letztlich einen ungefährdeten 4:1 (3:0)-Sieg. Der MSV kann nun den Kampf um den Klassenerhalt in den Fokus nehmen, in dem am Freitag der wohl endgültig allerletzte Griff nach dem Strohhalm mit dem Derby bei der SGS Essen im Blickpunkt steht.
Ob und wie es ab dem Sommer bei den MSV-Frauen weitergeht, steht sowieso in den Sternen. Eines ist aber jetzt schon klar: Der Trainer wird dann ganz sicher nicht mehr Thomas Gerstner heißen. Der 57-Jährige, unter dem insgesamt viermal trotz widriger Umstände der Abstieg abgewendet wurde, hatte offenbar im Vorfeld der Partie gegenüber dem Kommentator der Sky-Fernsehübertragung, Marcel Meinert, verkündet, dass er seinen nach dieser Saison auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde. Eine große Überraschung ist das kaum, nur offiziell verkündet wurde es bislang eben nicht.
MSV-Stürmerin mit neuem Namen
Das galt auch für eine Änderung auf der Kaderliste der Zebras. Mit der Nummer 16 lief in Frankfurt eine Spielerin namens Samantha Durkin auf, bei der es sich aber nicht um einen Neuzugang handelte, sondern um die vormalige Samantha Jerabek. Die US-Amerikanerin hatte Ende 2023 den MLS-Profikicker Chris Durkin geheiratet und sich unlängst entschieden, diesen Namen nun auch auf dem Trikot tragen zu wollen.
Wenig Neues, sondern Altbekanntes gab es derweil in sportlicher Hinsicht. Wie zu erwarten war, hatten die Gäste von Beginn an einen schweren Stand. Thomas Gerstner hatte im Vorfeld über eine mögliche Komplettrotation angesichts des schon drei Tage später anstehenden Derbys gegen Essen sinniert, sich dann aber doch gegen eine solche entschieden. Gegenüber dem letzten Meisterschaftsspiel, dem 0:0 gegen den 1. FC Köln, nahm er vier Änderungen in der Startformation vor: Für Miray Cin, Haley Thomas, Allie Hess und Lisa Josten begannen die zuletzt kaum noch berücksichtigte Jeleaugh Rosa, Yvonne Zielinski, Natalie Muth und eben Samantha Durkin.
Eintracht Frankfurt trifft schon nach sechs Minuten
Schon in der Anfangsphase sorgten die Frankfurterinnen für klare Verhältnisse. Nach einem Fehler im Spielaufbau des MSV und einer unzureichenden Abwehraktion kam Lisanne Gräwe aus 18 Metern zum Schuss und traf perfekt in den linken Winkel (6.). Fünf Minuten später machten es die Zebras ihren Gegnerinnen wieder zu leicht und ließen Lara Prasnikar aus kurzer Distanz ins praktisch leere Tor treffen. Immerhin hielten sie die Eintracht danach längere Zeit vom eigenen Tor fern, ohne freilich selbst Offensivaktionen aufzuweisen. Vier Minuten vor der Pause stand dann Nicole Anyomi einen Meter vor der Torlinie und konnte unbedrängt zum 3:0 einschieben.
Zur Pause nahm Thomas Gerstner dann einen Dreifachwechsel vor. Neben Miray Cin und Alexandra Emmerling kam Sarah Freutel in die Partie, die dann auch – unfreiwillig – für den nächsten Höhepunkt sorgte: Eine Hereingabe von Nicole Anyomi blockte sie mit der Hand ab, woraufhin Schiedsrichterin Dawina Lutz auf den Elfmeterpunkt zeigte. Doch Laura Freigangs zu unplatzierten Versuch wehrte Ena Mahmutovic stark ab (63.). Nur drei Minuten später gab es dann sogar noch größeren Grund zum Jubeln: Eintracht-Keeperin Stina Johannes unterlief einen Eckball, woraufhin Samantha Durkin zum 1:3 einstochern konnte.
Das blieb freilich ein Strohfeuer. In Gefahr geriet der Frankfurter Sieg nicht mehr; stattdessen erhöhte die eingewechselte Shekiera Martinez nach gelungener Einzelleistung auf 4:1 (77.).
Die Statistik
Eintracht Frankfurt: Johannes – Wolter (85. Riesen), Doorsoun, Kleinherne, Hanshaw (80. Dilara Acikgöz) – Gräwe, Reuteler, Freigang, Dunst (65. Chiba) – Anyomi (65. Martinez), Prasnikar (80. Ilayda Acikgöz).
MSV: Mahmutovic – Rosa, Sigurdardottir, Flach (46. Emmerling), Bathmann (46. Freutel) – Fürst, Muth, Günster, Zielinski (46. Cin) – Prvulovic (61. Radosavljevic) – Durkin (80. Ries).
Tore: 1:0 Gräwe (6.), 2:0 Prasnikar (11.), 3:0 Anyomi (41.), 3:1 Durkin (66.), 4:1 Martinez (77.).
Schiedsrichterin: Lutz (Poppenhausen).
Gelbe Karte: Durkin.
Zuschauer: 1959.
Besonderes Vorkommnis: Mahmutovic hält Handelfmeter von Freigang (63.).
So geht’s in der Liga weiter: SGS Essen – MSV Duisburg (Freitag, 8. März, 18.30 Uhr, Stadion an der Hafenstraße).