Duisburg. Der EVD gewinnt dank überragender Torwartleistung mit 3:2 nach Penaltyschießen bei den Hannover Indians. Schymainski erzielt Siegtreffer.
Wochenlang war Fabian Hegmann der Retter in höchster Not, der Turm in der Schlacht, der Mann, der die Gegner entnervte. Während sich der Torhüter des EV Duisburg ein hochverdientes Lob nach dem anderen abholte, wartete Linus Schwarte, der bereits in den vergangenen beiden Saisons gezeigt hat, was in ihm steckt, geduldig auf seine Chance. Nun bekommt Hegmann immer mal wieder seine verdiente Pause – und es zeigt sich: Schwarte, der junge Mann, der in Abu Dhabi mit dem Eishockey angefangen hatte, ist keinen Deut schwächer.
Das bekamen am Freitagabend die Hannover Indians zu spüren. Denn die Füchse gewannen – dank Linus Schwarte – mit 3:2 (1:0, 0:1, 1:1, 1:0) nach Penaltyschießen vor über 3000 Zuschauern. „Was der Linus heute gehalten hat: allerhöchsten Respekt!“, sagte Füchse-Trainer Christoph Schubert. „Mehr als stolz kann ich nicht sein. Meine Jungs haben toll gekämpft und auch nach dem Rückstand den Glauben nicht aufgegeben.“
Dabei lief es für die Füchse vor dem Spiel alles andere als optimal. Denn die Partie am Pferdeturm begann mit einer 20-minütigen Verspätung, weil der Mannschaftsbus der Füchse im vorweihnachtlichen Stau hängen geblieben war. Und dann fehlten auch noch etliche Spieler: Maurice Becker, Finn Walkowiak, Michael Fomin, Brooklyn Beckers – und der gesperrte Dominik Piskor. Als der ECH nach 15 Sekunden erstmals vor dem Duisburger Tor auftauchte, hätte dies der Auftakt zu einer deutlichen Packung werden können. Doch von Beginn an war Linus Schwarte zur Stelle, spielte aufmerksam, reaktionsschnell und stoppte Pucks, die vermeintlich längst auf dem Weg ins Netz waren. Was freilich hilft, ist eine Führung – bitteschön: Verteidiger Tobias Fischer erzielte nach zweieinhalb Minuten mit seinem ersten Saisontreffer das 1:0 für Duisburg, als er von der blauen Linie einfach mal aufs Tor schlenzte und die Sicht für Indians-Goalie David Miserotti-Böttcher in der entscheidenden Sekunde verdeckt war. Keine Frage – wie schon an der Wedau war der Puck meist an irgendeiner Hannoveraner Kelle zu finden. Doch auch die Füchse hatten ihre Chancen – vornehmlich durch den immer agilen Raymond Brice, der sich immer die Scheibe schnappte.
Auch in Unterzahl hielten die Duisburger dicht – und das gegen die beste Powerplay-Mannschaft der Liga. Erst in der 29. Minute war Schwarte geschlagen, als die Palka-Brüder Dennis und Robin den nötigen Raum für Christian Hausinger herausspielten, der frei vor Schwarte zum 1:1 erfolgreich war. Keine Minute später hätte Geoff Kitt die erneute Duisburger Führung erzielen können, verpasste nach einem 2:1-Konter aber das fast schon leere Tor. Der Rest war wie zuvor: Dominante Indians, vehement kämpfende Füchse – und eben Linus Schwarte.
Schymainski gleicht aus und trifft im Penaltyschießen
Dann aber doch: Der ECH ging durch Philipp Messing in Front – quasi per Kopie des Duisburger Führungstores (46.). War es das? Aber nein! Denn nach einer Brice-Chance verwandelte Martin Schymainski den Rebound zum Ausgleich (52.). Danach überstand der EVD sogar eine gute halbe Minute in doppelter Unterzahl – und brachte den ersten Punkt mit dem 2:2 nach 60 Minuten unter Dach und Fach. Nach torloser Overtime krönte Linus Schwarte seine Topleistung und parierte alle sechs Hannoveraner Penaltys, Martin Schymainski traf als einziger, machte den zweiten Punkt und damit den Füchse-Sieg perfekt.
Am Sonntag (18.30 Uhr, Pre-Zero-Rheinlandhalle) spielt der EVD zu Hause gegen den Herforder EV.
Tore: 0:1 (2:26) Fischer (Pfeifer, Phillips), 1:1 (28:05) Hausinger (Dennis Palka, Robin Palka), 2:1 (45:44) Messing (Hausinger, Dennis Palka), 2:2 (51:42) Schymainski (Brice, Walch), 2:3 (65:00) Schymainski (entscheidender Penalty). Strafen: Hannover 2, Duisburg 12. Zuschauer: 3109.