Duisburg. So kurios es klingt. Nach dem dramatischen Halbfinale gegen Essen wurde das Pokalfinale zum Pflichtsieg. Ducks feiern das Ende der Durststrecke.
Keine Frage, der emotionale Höhepunkt des Final-Four-Turniers um den ISHD-Pokal in Krefeld erlebte der Skaterhockey-Bundesligist Duisburg Ducks am Samstagabend. Da gewannen die Enten im Halbfinale gegen die Moskitos Essen mit 8:7 (3:3, 3:0, 0:3, 1:1, 1:0) nach Penaltyschießen. Die Auslosung wollte es, dass diese Partie das vorgezogene Endspiel war. Denn es hatten sich zwei Underdogs qualifiziert: Der Zweitligist Deggendorf Pflanz und der Landesligist TV Augsburg II, der freilich als Bundesliga-Reserve gut besetzt war.
„Uns war bewusst, dass sie einige gute Spieler haben“, sagte schließlich Ducks-Stürmer Elias Nachtwey. Dennoch war das Finale gegen die Schwaben, die sich mit 7:5 gegen Deggendorf durchgesetzt haben, eine klare Angelegenheit. Mit 10:0 (3:0, 3:0, 4:0) gewannen die Enten gegen Augsburg. Schön wurde es dann, als alle wieder daheim waren. Nicht bei sich zu Hause – sondern daheim in der Sporthalle Duisburg-Süd. Denn keiner wollte heim ins Bett. „Wenn ich das hier sehe, dass ihr alle noch in die Halle gekommen seid, um mit uns allen einen zu heben, dann weiß ich, dass sich unsere Arbeit im Vorstand lohnt. Darum machen wir das gerne. Das macht uns aus“, sagte Christian Grotenhöfer, der Vorsitzende der Ducks, nachdem die erste Herrenmannschaft die Durststrecke von zwölf Jahren ohne Titel am Sonntag in Krefeld beendet hatte.
Klöser: „Ein ganz besonderer Verein“
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Auch Lothar Klöser, der Co-Trainer, der am Sonntag in der Verantwortung war, weil Cheftrainer Christian Perlitz in der Oberliga als Eishockey-Schiedsrichter im Einsatz war, wurde emotional. „Nach mehr als 20 Jahren bei den Duisburg Ducks kann ich euch sagen, dass dieser Verein ein ganz besonderer Verein ist und er es wert ist, ihn zu leben.“
„Der Sieg gegen Augsburg war ein Pflichtsieg“, beschrieb Elias Nachtwey die auslosungsbedingte eigenartige Lage im Finalspiel vom Sonntagabend. „Aber wir haben nach zwölf Jahren mit den ersten Herren endlich wieder etwas gewonnen. Und auch für mich selbst ist es das erste Mal, dass ich mit den Ducks einen Titel gewonnen habe.“ Freilich sorgte der Halbfinalerfolg gegen den Bundesliga-Rivalen aus Essen für besonders positive Schwingungen. „Von den letzten acht Spielen gegen Essen haben wir sieben verloren und eines durch eine Wertung gewonnen, als Essen einmal hier nicht angetreten ist“, rechnet Nachtwey vor. „Dann ein derart wichtiges Spiel zu gewinnen, ist eine tolle Sache.“ Im Spiel gegen Augsburg reichte ganz offenbar auch eine Leistung diesseits der 100 Prozent. „Man hat schon am Samstag gemerkt, dass mit dem Halbfinalsieg eine Menge Druck abgefallen ist.“
Für den Europapokal qualifiziert
Dennoch ist am Samstagabend kein Tropfen Bier geflossen. „Schließlich war das ein sehr langes Spiel über 80 Minuten plus Penaltyschießen. Da war jeder fix und alle. Und außerdem hatten wir ja noch ein Spiel vor uns.“ Mit dem Sieg gegen Augsburg sicherten sich die Ducks zum siebten Mal den ISHD-Pokal – und zum ersten Mal seit 2011. Außerdem sind die Ducks nun für den Europapokal qualifiziert und nicht „nur“ für den Challenge-Cup. Bitter ist allerdings, dass sich Henrik Müller verletzt hat und sein Einsatz in den Play-offs daher fraglich ist.
Das Play-off-Viertelfinale beginnt am Samstag (18 Uhr, Sporthalle Süd) mit einem Heimspiel gegen den IHC Atting. Die Tore im Pokalfinale erzielten Raphael Nachtwey (4), Elias Nachtwey (2), Phil Grühn, Pascal Behlau, Sebastian Schröder und Paul Fiedler.