Duisburg. Sowohl Hamborn 07 als auch der VfB Homberg ziehen ein positives Fazit aus dem Derby. VfB-Spieler Pierre Nowitzki fällt lange aus.

Langsam ernährt sich das Eichhörnchen, könnte das Motto lauten, mit dem die beiden Duisburger Vertreter in die Oberliga Niederrhein gestartet sind. Während die Kicker des VfB Homberg nach dem 2:2 gegen den KFC Uerdingen am Sonntag den zweiten Punkt in Folge einfuhren, kamen die Löwen von Hamborn 07 mit dem 0:0 im Derby immerhin auf einen ersten Teilerfolg. Wenngleich beide Teams von einem Sechs-Punkte-Traumstart damit weit entfernt sind, wird man weder am Rheindeich noch am Holtkamp nervös. Im Gegenteil. Beide Seiten zogen Positives aus der Nullnummer in Hamborn, und vor allem Julian Berg sah einen klare Leistungssteigerung seiner Löwen gegenüber der 1:2-Auftaktniederlage beim FC Büderich.

„Wir hatten Möglichkeiten, in der Schlussphase noch den Lucky Punch zu landen, aber dafür müssen wir zwingender werden“, brach der 07-Coach, dafür dass es nicht zum Sieg reichte, aber nicht den Stab über seiner Truppe. „Wichtig war, dass wir eine Reaktion auf letzte Woche gezeigt haben. Da waren wir nicht gut. Diesmal haben die Jungs von der Einstellung her alles gegeben, wir waren gut drin und mit ein bisschen Glück gewinnst du so ein Spiel vielleicht auch am Ende.“ Der Punkt reichte dem Coach aufgrund der Fortschritte, die er im Derby sah, aber auch. „Grundsätzlich bin ich mit unserer Leistung sehr zufrieden. Und andersherum kann auch immer mal ein langer Ball durchrutschen und der Gegner setzt den Lucky Punch. Da darf man dann auch nicht zu gierig werden, muss den Punkt mitnehmen und gut.“

Dass dieser lange Ball nicht durchrutschte, war wiederum auch einer sehr disziplinierten Abwehrleistung der Hamborner geschuldet. „Wir haben viel Fußball gearbeitet, hatten viel Einstellung drin“, so Berg, „und damit eine Basis gelegt, auf der wir das Spielerische aufbauen können. Denn an das Spielerische brauchen wir erst zu denken, wenn diese Basis stimmt.“

Hamborn 07 vor dem „Highlight-Spiel“ beim KFC Uerdingen

Und mit Blick auf die bislang noch nicht einsatzbereiten Spieler, sieht Berg auch noch einiges an Potenzial, um auch das spielerische Element voranzutreiben. Für Joel Bayram und Robin Fuhrmann könne es am kommenden Samstag, wenn es für 07 zum, so Berg, „Highlightspiel“ beim KFC Uerdingen geht, womöglich schon wieder reichen, sagt der Coach. Hinter dem Einsatz von Stürmer Kevin Menke steht weiterhin ein Fragezeichen. Im Derby hätte der Trainer „diese Jungs mit ihrem Tempo gut gebrauchen können“, sagt Berg. „Da haben wir noch ein paar richtige Patronen. Bislang mussten wir noch ohne sie auskommen, aber es ist gut zu wissen, diese Patronen in der Hinterhand zu haben.“

Ein Homberger Fan hielt die Fahne hoch – oder eher den Fanschal.
Ein Homberger Fan hielt die Fahne hoch – oder eher den Fanschal. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Aus dem Lazarett der Homberger gibt es indes weniger gute Nachrichten. Die OP bei Pierre Nowitzki hat ergeben, dass sich der aus Ratingen zurückgekehrte Mittelfeldmann im Spiel gegen den KFC einen komplizierten Knorpelbruch im Ellbogen zugezogen hat. „Ziel ist die Rückrunde“, spricht Stefan Janßen die bittere Rehabilitationszeit an, die der als Leistungsträger eingeplante Nowitzki zu überwinden haben wird, bis er wieder auf dem Platz stehen kann. Bei Nabil Jaouadi, den der VfB-Coach am Sonntag ebenfalls nach 20 Minuten vom Platz nehmen musste, ist zum Glück keine längere Auszeit zu befürchten. „Der Oberschenkel hat zugemacht, da wollte ich keinen Muskelfaserriss riskieren und habe ihn vorsichtshalber runter genommen“, geht Janßen von keiner schlimmeren Verletzung aus. Im Niederrheinpokal-Spiel am Mittwoch beim Landesligisten VfB Frohnhausen, wird der Coach seinen Stürmer aber voraussichtlich schonen.

Auch ohne Nowitzki habe es seine Defensivzentrale in Hamborn aber „gut gemacht“, so Janßen. „Bis auf zwei Halbchancen haben wir nichts zugelassen. Und ich bin sehr zufrieden damit, dass wir bis zum Schluss hochkonzentriert geblieben sind und alles wegverteidigt haben.“ Auf der anderen Seite bleibt mit Blick auf die Konsequenz im Angriff noch ein Wunsch beim VfB-Coach übrig für die kommenden Spiele. „Mehr Mut.“