Duisburg. 13.171 Fans verfolgen das 40:9 von Rhein Fire gegen die Hamburg Sea Devils in der Duisburger Arena: Das war der neunte Sieg in Folge.

Das letzte Heimspiel von Rhein Fire in der aktuellen Saison der European League of Football vor den Play-offs hätte für die Gastgeber vor der Rekordkulisse von 13.171 Zuschauern in der Schauinslandreisen-Arena nicht besser sein können: perfekte äußere Bedingungen, ein lautstarkes und enthusiastisches Publikum und vor allen Dingen mit 40:9 (7:0, 6:3, 14:0, 13:6) über die Hamburg Sea Devils der neunte Sieg in Folge.

Dabei ließen die Hausherren von Beginn an keinen Zweifel daran aufkommen, wer Herr in der Arena ist. War das Hinspiel in Hamburg noch der knappste Sieg, den Fire in dieser Saison erzielte, gab es nun eine kleine Machtdemonstration des Tabellenführers. Gleich der erste Angriffsversuch der Sea Devils wurde gebremst, bevor die überhaupt ein erstes First Down erzielen konnten; dann zeigte Fire, was die Offensive in den vergangenen spielfreien Wochen einstudiert hat: tolle Laufspiel-Varianten. Über den Ex-Sea Devil Glen Toonga und William Patterson marschierte Rhein Fire wieder einmal mit der ersten Angriffswelle zum ersten Touchdown.

Vor vollen Rängen: Runningback Glen Toonga (Mitte) trumpfte gegen sein Ex-Team auf.
Vor vollen Rängen: Runningback Glen Toonga (Mitte) trumpfte gegen sein Ex-Team auf. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Dass der bislang mit den meisten geworfenen Yards beste Quarterback Jaydrian Clark das Werfen aber nicht vergessen hat, zeigten die nächsten Angriffswellen. Nach einigen guten Pässen unter anderem auf Harlan Kwofie und Anthony Mahoungou wurde zwar Kwofie kurz vor der Hamburger Endzone „gefumbelt“, doch mit der nächsten Serie vollendete Kwofie dann gleich zu Beginn des zweiten Viertels zum Touchdown.

Cornerback Janssen passt auf

Auf Hamburger Seite versuchte Quarterback Moritz Maack das Spiel ähnlich variabel aufzuziehen, was auch stellenweise gut gelang. Bedanken durfte sich Rhein Fire beim frisch vermählten Cornerback Till Janssen, der einen Touchdown-Pass im letzten Moment schon in der Endzone verhinderte. Immerhin gelang Eric Schlomm ein Fieldgoal zum 3:13-Pausenstand aus Hamburger Sicht.

Nach der Pause schaltete Rhein Fire nicht zurück, sondern machte da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten: in erster Linie mit enorm variablem Angriffsspiel. Suchte vor einigen Wochen Clark mit Pässen meistens noch die flinken Wide Receiver auf den Außenpositionen, wählte er gegen Hamburg häufig einen Pass über nur zehn, 15 Yard. Dort lief sich regelmäßig im Rücken der ersten Hamburger Abwehrreihe ein Passempfänger frei und konnte so leicht ein neues First Down markieren – oder wie Patterson durchmarschieren und zum Touchdown vollenden.

Ein bisschen Glück hatte Toonga beim Touchdown zum 26:3. Er tankte sich durch, wurde gebremst, konnte aber den Ball gerade so eben in der Endzone platzieren. Acht Minuten vor Ende erhöhte Mahoungou zwar auf 33:3, doch Hamburg gelang im Gegenzug ein Touchdown durch Malik Stanley. Mit einem kurzen Kick wollten anschließend die Sea Devils den Ball gleich wieder erobern, doch der Schuss ging nach hinten los: Patterson konnte den Ball nicht nur fangen, sondern ihn auch zu einem weiteren Touchdown in die Endzone tragen. Damit waren auch die allerletzten Hoffnungen der Hamburger begraben, etwas Zählbares mit an die Elbe zu nehmen.