Duisburg. Bei den Finals in Duisburg rücken die klassischen Disziplinen in den Hintergrund. Der Meidericher KC gewinnt Bronze im Speed-Kanupolo.
Eine Pizza und ein kühles Getränk bei strahlendem Sonnenschein – das gönnen sich Besucher des Innenhafens gerne in der Freizeit oder in der Mittagspause. Am Donnerstag gab es zum Dessert auch noch spannenden Sport. Und das in einer Disziplin, die in Duisburg vornehmlich nur Experten geläufig ist. Am ersten Tag der Finals ging es im Innenhafen um deutsche Meistertitel im Kanupolo.
Für den Duisburger Vertreter gab es am Ende die Bronzemedaille. Der 1. Meidericher KC besiegte im Spiel um Platz drei den Kanusportverein Rothe Mühle Essen mit 9:8. Nationalspieler Marco Hoppstock erzielte 18 Sekunden vor dem Ende das entscheidende Tor.
Die kundigen Experten wissen: Der sportliche Wert dieser Medaille ist limitiert, denn für die Meidericher wird es erst am Samstag und Sonntag auf dem Baldeneysee in Essen ernst. Dann steht der letzte Bundesliga-Spieltag auf dem Programm. Der MKC will seinen ersten Platz verteidigen und hätte im Erfolgsfalle schon vor den Play-off seine Teilnahme an der Champions League sicher.
Im Innenhafen ging es um den Titel im „Speed-Kanupolo“ – eine Variante, die die Macher der Finals erfunden haben, um die Sportart möglichst publikumswirksam präsentieren zu können. Nur vier Akteure gehören einem Team an, das Spielfeld ist kleiner, Spiel- und Angriffszeit sind verkürzt.
Der MKC hätte das Turnier gerne gewonnen, musste aber personelle Probleme kompensieren. Die drei französischen Spieler fehlten, sie stoßen erst zu den Bundesliga-Partien zum Team. So musste der „echte“ Deutsche Meister beim Turnier aufgrund der Abwesenheit von Houssem Boudella ohne etatmäßigen Torhüter auskommen. „Wir haben deshalb unsere Taktik auf eine Pressdeckung umgestellt“, erklärte Mirko Günther, Mitglied des Trainerteams des MKC. Das ging im Halbfinale nicht auf. Gegen die KG Wanderfalke Essen verloren die Meidericher 7:8. Die Essener zogen somit ins Finale ein und verloren den Kampf um Gold gegen Titelverteidiger Havelbrüder Berlin mit 2:5.
Trotzdem genossen die Lokalmatadoren den Auftritt vor der beeindruckenden Kulisse des Innenhafens. „Wir spielen ansonsten nur vor sehr wenigen Zuschauern und sind fast unter uns. Es war schon toll, mit vor dieser Szenerie und bei der guten Stimmung zu spielen. Das erlebst du sonst nur selten“, sagte Mirko Günther.
Kanuten paddeln in Duisburg 160 Meter
So sah es auch Jürgen Dietz, Betriebsleiter von Duisburg-Sport. „Die Atmosphäre hier im Innenhafen tut der Sportart und dem Duisburger Sport gut. Das macht hier Spaß“, so Dietz. Der Betriebschef setzt auf den Werbeeffekt für den Sport in dieser Stadt. Dietz: „Das ist eine tolle Location. Es entstehen fantastische Bilder.“
Das wird auch am Samstag und Sonntag so sein, wenn die Kanuten um Meistertitel paddeln. Dietz räumt ein, dass es dann doch ein wenig schmerzt, dass die Wettkämpfe nicht auf der international hoch angesehenen Regattastrecke im Sportpark über die Bühne gehen. Auch bei den Kanuten dürfen Insider der Sportart über den sportlichen Wert der Wettkämpfe streiten. Es geht um die Titel auf der ansonsten nirgends existierenden 160-Meter-Strecke. Der Hintergrund: Vor Jahresfrist paddelten die Kanuten in Berlin vor der East Side Gallery. Dort war es technisch nicht möglich, eine 200-Meter-Strecke einzurichten. Aber die Bilder waren schön.
Am Freitag geht es im Innenhafen mit den Meisterschaften im Speed-Kanupolo der Frauen ab 12.30 Uhr weiter – ohne Meidericher Beteiligung. Bouldern im Landschaftspark Nord beginnt um 10 Uhr, die BMX-Wettkämpfe starten um 11 Uhr und um 19 Uhr beginnen die Wettkämpfe im Breaking.