Duisburg/Ahlen. Regionalligist VfB Homberg erlebt beim Neustart in Ahlen ein Wechselbad der Gefühle. Ein Neuzugang wird am Ende zur tragischen Figur.
Aus dem verspäteten Start in die Restrückrunde der Regionalliga West wurde für die Kicker des VfB Homberg am Samstag ein äußerst turbulenter. Nach sechs Minuten lag der VfB bei Rot-Weiß Ahlen mit 0:2 zurück, binnen zwei Minuten stellten die Homberger das Ergebnis mit dem Pausenpfiff auf 2:2, in der zweiten Minute der Nachspielzeit markierte Mike Koenders die Wende für die Gäste – und am Ende teilten sich der Tabellenzwölfte aus Ahlen und der Vorletzte aus Duisburg auf dem Kunstrasenplatz neben dem Wersestadion dann doch noch die Punkte. Durch das 3:3 am 24. Spieltag verkürzt der VfB den Abstand zur Nichtabstiegszone vorerst auf acht Zähler.
In den Anfangsminuten schienen die Homberger noch in der coronabedingt verlängerten Winterpause zu weilen. Mit dem ersten Angriff lagen die Gäste durch eine Direktabnahme von David Mamutovic nach vier Minuten mit 0:1 hinten. Nur zwei Minuten später kochte Andreas Ivan Hombergs neuen Rechtsverteidiger Philipp Meißner auf der Außenbahn ab und beförderte den Ball zum 2:0 ins lange Eck. Aus dem lang erwarteten Restart im Kampf um den Klassenerhalt drohte ein kompletter Fehlstart für den VfB zu werden.
Doppelschlag des VfB Homberg vor der Pause
Fortan zogen sich die Gastgeber an den eigenen 16er zurück. Der VfB rannte an, kam aber vorerst nur bei einer Ecke zum Abschluss, wobei der Schuss von Neuzugang Nico Lübke für RWA-Keeper Martin Velichkov kein Problem darstellte (35.). Kurz vor der Pause konnten die Gäste ihre Angriffsbemühungen dann aber in Zählbares ummünzen. Pierre Nowitzki köpfte den Ball nach einem Querpass des Ahleners Oktay Dag in den Lauf von Yassine Bouchama. Der Winterneuzugang legte mit der Hacke auf den mitgelaufenen Jan Wellers ab, der die Kugel aus 14 Metern zum 1:2 in die Maschen beförderte (45.). Nur zwei Minuten später ein ähnliches Bild: Steilpass auf Bouchama, Ablage mit der Hacke – und diesmal traf Jonas Pfalz zum 2:2-Ausgleich ins Netz.
In der Kabine schien Ahlens Coach Andreas Zimmermann deutliche Worte gefunden zu haben. Jedenfalls kamen die Gastgeber sehr aggressiv in die zweite Halbzeit zurück und binnen vier Minuten zu drei Großchancen. Doch gegen Nico Hecker (48.) und Jan Holldack (50.) konnte VfB-Schlussmann Philipp Gutkowski klären, die Volleyabnahme von Mamutovic landete aus kurzer Distanz knapp neben dem Tor (52.). In der 65. Minute lief dann Andreas Ivan allein auf das Homberger Tor zu, doch Gutkowski blieb im 1:1-Duell mit dem Angreifer der Sieger. Auf der anderen Seite hatte Ahlen Glück, dass der eingewechselte Ahmad Jafari einen Schritt zu spät kam, nachdem Velichkov einen Schuss von Momodou Jallow hatte prallen lassen.
Trainer Acar trauert dem möglichen Sieg nach
In der Nachspielzeit schien der VfB das Spiel dann komplett gedreht zu haben, als Mike Koenders eine Stafette an der Torauslinie von Bouchama, Jallow und Pascale Talarski mit einem 14-Meter-Schuss zum 3:2 abschloss (90./+2). Doch mit dem Ende der vierminütigen Nachspielzeit kam der VfB doch noch um den Sieg, der so wichtig zum Restart im Abstiegskampf gewesen wäre. Einen scharf vor das Tor geschossenen Freistoß konnte Keeper Philipp Gutkowski mit den Fäusten nicht aus der Gefahrenzone herausboxen, und Nico Lübke fälschte den Schuss aus dem Getümmel heraus unglücklich zum 3:3-Endstand ab.
Coach Sunay Acar fasste das Wechselbad der Gefühle letztlich so zusammen: „Wir haben die ersten zehn Minuten komplett verpennt. Dann haben wir aber eine große Moral bewiesen, auswärts ein 0:2 gedreht und gehen am Ende mit einem Punkt aus einem Spiel, das du eigentlich gewinnen musst, wenn du in der Nachspielzeit das 3:2 machst.“
Die Statistik
RWA: Velichkov – Francis, Wiesweg, Dal, Zuhs (29. Hecker) – Mamutovic (78. Osmani), Ioannidis, Twardzik, Ivan – Holldack, Mai (46. Lindner).
VfB: Gutkowski – Meißner, Walker, Lübke, Pfalz (58. Koenders) – Opfermann Arcones, Mowitzki, Meier (68. Jallow) – Wellers (46. Jafari), Talarski, Bouchama (90./+3 Adamski).
Tore: 1:0 Mamutovic (4.), 2:0 Ivan (6.), 2:1 Wellers (45.), 2:2 Pfalz (45./+2), 2:3 Koenders (90./+2), 3:3 Lübke (90./+4, Eigentor).
Gelbe Karte: Opfermanm Arcones.
Schiedsrichter: Tietze (Bonn).
Zuschauer: 250.
So geht’s weiter: VfB – Rot-Weiß Essen (Sa., 12. Februar, 14 Uhr, PCC-Stadion).