Duisburg. Hagen Schmidt, der neue Trainer des MSV Duisburg, sah beim Pokalerfolg über Hellas Krefeld gute Ansätze. Neue Perspektive für Tobias Fleckstein.
Die Drittliga-Fußballer des MSV Duisburg konnten am Donnerstag durchschnaufen. Der neue Trainer Hagen Schmidt gewährte seinem Team einen Tag, an dem die Regeneration im Vordergrund stand. Der 51-Jährige nutzte die Zeit, um mit seinen Kollegen aus dem Trainerteam am Matchplan für die Ligapartie gegen den 1. FC Kaiserslautern (Montag, 19 Uhr, Schauinslandreisen-Arena) zu tüfteln.
Die Vorbereitung auf das Duell mit den Roten Teufeln dürfte komplizierter ausfallen als die Einstimmung auf das FVN-Pokalspiel gegen den A-Ligisten FC Hellas Krefeld, das der MSV am Mittwoch in Homberg mit 8:0 gewann.
Schmidt wollte den Kantersieg an seinem dritten Arbeitstag nicht überbewerten. Das Spiel sei kein Gradmesser gewesen, bekräftigte der Coach, der festhielt: „Was wir uns vorgenommen haben, war in Ansätzen zu sehen.“ Der neue Chef zählte hier Bereitschaft, Wille und Leidenschaft auf. Schmidt sprach erneut von der Gier. Das lebte er an der Seitenlinie vor: Auch beim Stand von 8:0 peitschte er seine Mannschaft an der Seitenlinie an, noch weiter nachzulegen.
Der Erfolg über Hellas war ein guter Anfang – mehr aber auch nicht. Hagen Schmidt weiß, dass das Geschehen in der Liga komplizierter sein wird. „Wir sind Trainer, keine Zauberer. Wir müssen etwas entwickeln. Das braucht Zeit“, erklärte der Thüringer.
Hagen Schmidt setzt bei dieser Entwicklung auch auf einen – neuen – Konkurrenzkampf. Im Zuge der Neuausrichtung hat auch Tobias Fleckstein eine neue Perspektive, nachdem er zuletzt nur noch eine untergeordnete Rolle gespielt hatte. Da Rolf Feltscher angeschlagen war, spielte Fleckstein als gelernter Innenverteidiger auf der rechten Abwehrseite. Neu war das nicht – in der vergangenen Saison half der 22-Jährige bereits als defensiver Flügelspieler aus. Hagen Schmidt hofft, dass Fleckstein nun das Selbstvertrauen aus diesen 90 Minuten mitnimmt und sich in den Konkurrenzkampf einbringt.
Ademi liegt beim MSV Duisburg vorne
Einen Konkurrenzkampf erwartet der Coach auch im Angriffszentrum – allerdings mit einer Rollenverteilung, die im Sommer so noch nicht absehbar gewesen war. Mittlerweile ist Orhan Ademi, der sieben Ligatreffer auf dem Konto hat, die unumstrittene Nummer eins im Sturm. In der Rückrunde der letzten Saison war das noch Aziz Bouhadouz gewesen.
Der Marokkaner kam am Mittwoch nach dem Seitenwechsel zum Einsatz und meldete sich damit nach seinem Muskelfaserriss zurück. Das Comeback verlief durchwachsen, er konnte im Sturm noch nicht die gewohnten Akzente setzen – dabei traf er auch neben das leere Tor. Hagen Schmidt erwartet von dem Routinier, dass er nun den Konkurrenzkampf aufnimmt, um Druck auf Orhan Ademi auszuüben: „Ich hoffe, dass da zwischen beiden ein Fight entsteht.“