Duisburg. Der Triathlon 70.3 erlebte in Duisburg seine Premiere. Der Radkurs bereitete Probleme. Lob gab es für die Schwimmstrecke.

Am Sonntag gingen im Sportpark rund 1500 Aktive an den Start, für die ein Marathonlauf offensichtlich nicht Herausforderung genug ist. Auch das widrige Wetter konnte sie nicht davon abhalten, am ersten Duisburger Ironman teilzunehmen. Genauer gesagt: am „Ironman 70.3“, ein Triathlon, der über die halbe Distanz geht.

Mit den Ziffern ist die zu absolvierende Gesamtdistanz in US-Meilen gemeint. Aber auch das ist eine sportlich ambitionierte Angelegenheit. Dabei sind immerhin eine Schwimmstrecke von 1,9 Kilometern, ein 90,1 Kilometer langer Rad-Rundkurs und ein Halbmarathon (21,1 Kilometer) zu bewältigen. Der Wettkampf wurde um 7.30 Uhr mit dem Schwimmen eröffnet. Dazu wurde die Regattabahn genutzt, Start und Ziel befanden sich in Höhe der Tribüne. Gestartet wurde in kurzen Intervallen, die Zeit wurde individuell registriert. Ein Massenstart war schon wegen der coronabedingten Beschränkungen nicht angesagt.

Timo Schaffeld gewinnt den Ironman in Duisburg

Nach dem Schwimmen ging es unmittelbar zu dem improvisierten Rennrad-Parkplatz auf der Dreieckswiese. Dort wurde schnell die Sportkleidung gewechselt und der nächste Triathlon-Abschnitt in Angriff genommen. Per Rad ging es dann auf einen zweimal zu befahrenden Kurs, der durch Neudorf, der City, weiter in Richtung Rheinhausen und Homberg bis nach Baerl führte.

Ab aufs Rad: Der Duisburger  Kurs fand angesichts vieler Schlaglöcher nur wenige Fans unter den Aktiven.
Ab aufs Rad: Der Duisburger Kurs fand angesichts vieler Schlaglöcher nur wenige Fans unter den Aktiven. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Von da aus ging es in umgekehrter Richtung wieder zurück. Abschließend war noch die Halbmarathon-Strecke zu absolvieren. Nach drei großen Runden um die Regattabahn erreichten die Sportler dann endlich die Zielgerade in die MSV-Arena, wo sie von ihren Angehörigen, Vereinsmitgliedern und Zuschauern noch einmal frenetisch angefeuert und gefeiert wurden.

Als Erster ging Timo Schaffeld aus Oberhausen über die Ziellinie. Seine Zeit von 3 Stunden, 50 Minuten und 42 Sekunden zeigte, dass er zu den Top-Athleten der Triathlon-Szene gehört. Immerhin wurde er 2018 Weltmeister seiner Altersklasse beim traditionsreichen Ironman auf Hawaii. Beste Frau wurde die Stuttgarterin Luisa Moroff mit einer Zeit von 4:28:32 Stunden. 2018 wurde die Triathletin deutsche Meisterin über die Halbdistanz.

Duisburg-Sport-Chef Jürgen Dietz zeigte sich froh, den Ironman nach Duisburg geholt zu haben: „Als die Anfrage kam, brauchten wir nicht lange zu überlegen. Wir waren uns schnell einig. Diese Veranstaltung hier durchführen zu dürfen, ist ein gutes Zeichen für die Sportstadt Duisburg.“

Franziska Steinmann vom Veranstalter kann sich gut vorstellen, den Triathlon auch künftig in Duisburg auszutragen: „Die Bedingungen hier rund um den Sportpark sind hervorragend, die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen stimmte auch, das passt schon gut.“

Gemischtes Urteil über die Duisburger Strecke

Torben Müller war aus Frankfurt angereist. Mit seinem Ergebnis konnte er gut leben. Im Gesamtklassement belegte er Platz 39, in seiner Altersklasse (25 bis 29 Jahre) wurde er Achter. Das schlechte Wetter hätte er – wie die übrigen Teilnehmer – nicht gebraucht. Ansonsten war sein Urteil über die Duisburger Strecke gemischt: „Schwimmen war optimal, die Laufstrecke ganz gut, aber der Rad-Kurs ist noch sehr verbesserungswürdig.“ Er bemängelte einen teilweise schlechten Straßenbelag und viele Schlaglöcher: „Ich hatte Angst, mir einen Platten einzufangen.“