Duisburg. Die Duisburger Frauen sind nun auch theoretisch nicht mehr zu retten. Zur eigenen Niederlage gesellen sich überraschende Siege der Konkurrenz.

Noch einmal alles raushauen, die allerletzte Minimalchance nutzen – das hatten sich die Fußballerinnen des MSV Duisburg für das Duell mit Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg vorgenommen. Das Engagement war dem Personal des Bundesliga-Schlusslichts auch in dieser Partie nicht abzusprechen, der Ertrag war am Ende derselbe wie so oft: Mit 4:0 (1:0) setzten sich die Gäste ungefährdet im PCC-Stadion durch. Und als Schiedsrichterin Miriam Schwermer zum letzten Mal an diesem Sonntag ihre Pfeife betätigte, vollzog sie damit auch den Abpfiff für die verbliebene Resthoffnung auf den Klassenerhalt bei den Zebras. Der zweite Abstieg in die Zweitklassigkeit nach 2015 ist perfekt.

MSV könnte nur noch auf 13 Punkte kommen

Abgesehen von der eigenen schweren Aufgabe hatte MSV-Trainer Thomas Gerstner im Vorfeld nicht damit gerechnet, dass gleich beide Kontrahenten im Abstiegskampf an diesem Spieltag dreifach punkten würden. Doch es kam so: Beim SC Sand feierte der als „letzte Patrone“ auf die Bank zurückgekehrte Coach Alexander Fischinger einen furiosen 6:1-Sieg über Werder Bremen; noch ein bisschen überraschender kam das 1:0-Bravourstück des SV Meppen über den Tabellendritten TSG 1899 Hoffenheim. Da Meppen und Sand im Saisonendspurt noch aufeinander treffen, wird mindestens eines der beiden Teams auf 14 Punkte kommen – der MSV könnte in der Theorie nur noch deren 13 holen.

Dass selbst die nur sehr graue Theorie wären, stellten die Duisburgerinnen auch diesmal am Rheindeich wieder unter Beweis. Defensiv klappte das alles zumindest vor der Pause noch recht ordentlich, aber nach vorn ging von dem Team, in dem diesmal Antonia Halverkamps als einzige Spitze fungierte, eben keinerlei Gefahr aus. Eine hundertprozentige Chance war in den gesamten 90 Minuten nicht zu verbuchen.

Im zweiten Durchgang legt Wolfsburg zu

Die Abwehr machte derweil bis zum Seitenwechsel einen sehr guten Job, war am Ende nur einmal zu bezwingen – wie so häufig nach einer Standardsituation. Nach einem zunächst noch von Meike Kämper abgewehrten Kopfball schoss die Ex-Duisburgerin Alexandra Popp aus zwölf Metern zum 1:0 für Wolfsburg ein. Im zweiten Durchgang hatten die Gäste dann leichteres Spiel: Erst köpfte Lena Oberdorf nach einem Freistoß zum 2:0 ein (49.), dann nutzte Rebecka Blomqvist das schwache Abwehrverhalten von Sura Yekka zum 3:0 (60.). Fridolina Rolfö setzte in der 67. Minute den Schlusspunkt.

„Wir sind ja nicht heute abgestiegen, sondern in den direkten Duellen“, nahm es Trainer Gerstner nachher mit Fassung. Er will nun den Wiederaufstieg planen.

MSV: Kämper – Yekka, Hochstein (65. Wilkinson), Hilbrands, Himmighofen (65. Fürst) – Debitzki – Zielinski, Maierhofer (75. Cin), Grutkamp, Angerer (75. Lange) – Halverkamps (75. Cumert).

Tore: 0:1 Popp (32.), 0:2 Oberdorf (49.), 0:3 Blomqvist (60.), 0:4 Rolfö (67.).