Duisburg. Der Duisburger Keeper Leo Weinkauf hatte vor dem MSV-Spiel gegen den SV Waldhof Mannheim bei Torwarttrainer Sven Beuckert gut zugehört.
Das waren wertvolle 20 Sekunden. Leo Weinkauf, Keeper des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, berichtete, dass die Unterredung mit Torwarttrainer Sven Beuckert über potenzielle Elfmeterschützen des SV Waldhof Mannheim gerade einmal 20 Sekunden gedauert hätte. Die Zeit reichte dem 24-Jährigen, um zu wissen, wohin der Mannheimer Rafael García beim Elfmeterschuss zielt. So flog Weinkauf beim Strafstoß in der 90. Minute in die richtige Ecke und rettete den Zebras beim 1:1 (1:1) gegen den SV Waldhof einen Punkt.
Weinkauf parierte auch noch den Nachschuss von Dominik Martinovic. So schmunzelte Trainer Pavel Dotchev nach der Partie: „Leo hat gleich zwei Elfmeter gehalten.“ Ein später Siegtreffer der Gäste wäre in den Augen des Duisburger Trainers auch nicht gerecht gewesen. Dotchev: „Es wäre brutal gewesen, wenn eine geschlossene Mannschaftsleistung nicht belohnt worden wäre.“
Nach vier Heimsiegen in Folge musste sich der MSV Duisburg diesmal mit einem Remis begnügen. Nach vier großen Schritten in der eigenen Arena gab es nun einen kleinen – ihren Vorsprung auf die Abstiegsplätze konnten die Zebras trotzdem auf fünf Punkte ausbauen. Am Samstag geht es nun zu Dynamo Dresden. Die Sachsen verloren am Sonntag beim Schlusslicht SpVgg Unterhaching mit 0:2. Auch das zeigt: Selbst beim Spitzenreiter dürfen sich die mittlerweile selbstbewussten Zebras etwas ausrechnen.
Scepanik als „positive Überraschung“ des MSV Duisburg
Trainer Pavel Dotchev lobte auch nach dem Mannheim-Spiel den Teamgeist. Ja, seine Mannschaft bewege sich am Limit, und auch die Reserven seien mittlerweile limitiert. „Wir machen die Defizite mit der Einstellung wett“, betonte der 55-Jährige nach der Partie. Einmal mehr habe seine Mannschaft gezeigt, dass sie nach einem Rückstand nicht einbreche.
Am Samstag schlugen die Zebras nur vier Minuten nach dem Mannheimer Führungstreffer von Dominik Martinovic (20.), dem ein Ballverlust von Wilson Kamavuaka vorausgegangen war, zurück. Moritz Stoppelkamp nahm ein langes Zuspiel von Lukas Scepanik auf und überlistete den Mannheimer Keeper Timo Königsmann mit einen gefühlvollen Heber zum 1:1.
Bis zur Pause hatte der MSV deutlich mehr vom Spiel, nutzte seine Chancen aber nicht. Nach dem Seitenwechsel lieferte Mannheim die reifere Leistung ab. Somit ging die Punkteteilung am Ende in Ordnung. Ein spätes Elfmetertor hätte die Meidericher um den Lohn gebracht.
MSV-Trainer Dotchev kassiert dritte Gelbe Karte
Pavel Dotchev hatte seine Mannschaft nur auf einer Position gegenüber der letzten Partie verändert – notgedrungen. Linksverteidiger Arne Sicker musste mit Beschwerden im Adduktorenbereich passen. Mitte der Woche soll sich Sicker im Hinblick auf die nächste Aufgabe in Dresden einem Härtetest unterziehen.
Auch interessant
Für ihn verteidigte Lukas Scepanik am Vortag seines 27. Geburtstages. Pavel Dotchev sprach von einer positiven Überraschung. Zufrieden ist der Trainer allmählich auch mit den Auftritten der Innenverteidigung. Allerdings fällt Dominik Schmidt aufgrund seiner gelb-roten Karte, die er sich mit Foulspielen in der 66. Minute und vor dem Elfmeter einhandelte, für das Dresden-Spiel aus.
Apropos Verwarnungen: Pavel Dotchev kassierte am Samstag seine dritte Gelbe Karte in der laufenden Saison. So wird es für den Coach allmählich eng. Auf die nächste Verwarnung wird eine Sperre für ein Spiel folgen.