Duisburg/Münster. Preußen Münster, der nächste Gegner des MSV Duisburg, steckt im Abstiegskampf, meldete sich aber mit einem Sieg in Jena zum Ligastart zurück.
Das Kartenkontingent ist vergriffen, am Samstag reisen 2104 Fans des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg nach Münster, um dort etwas Ungewöhnliches zu erleben. Denn dem MSV gelang in den letzten 60 Jahren in Münster gerade einmal ein Sieg. Das war am 21. Dezember 1961, die Zebras gewannen das Oberligaspiel bei den Preußen durch Tore von Heinz Versteeg, Hartmut Heidemann und Gustav Walenciak mit 3:0.
Es folgten – einschließlich DFB-Pokal und den beiden Aufstiegsrunden zur 2. Bundesliga in den 80ern – elf weitere Auswärtsspiele der Duisburger mit drei Unentschieden und acht Niederlagen. Das letzte Match im Preußen-Stadion im August 2016 endete 1:1.
Zumindest von der Papierform her stehen die Chancen nun nicht schlecht, dass die Duisburger am Samstag (14 Uhr) die Negativserie beenden können. Der MSV tritt als Spitzenreiter in Münster an, die Preußen stecken als 18. der Tabelle im Abstiegskampf. Da sind die Rollen klar verteilt.
Löhmannsröben geht voran
Allein darauf wird sich MSV-Trainer Torsten Lieberknecht nicht verlassen, zumal Münster mit Rückenwind in das erste Heimspiel des Jahres geht. Die Preußen gewannen am Samstag das Kellerduell beim FC Carl Zeiss Jena mit 2:1. Das rettende Ufer befindet sich bei drei Punkten Rückstand zumindest im Blickfeld.
Die Hoffnung des SC Preußen, der drei seiner vier Saisonsiege im eigenen Stadion verbuchte, ruhen auch auf dem neuen Trainer Sascha Hildmann. Der Nachfolger des im Dezember gefeuerten Sven Hübscher feierte in Jena einen Einstand nach Maß.
Auch auf dem Spielermarkt waren die Münsteraner aktiv. Mittelfeldspieler Jan Löhmannsröben, zuletzt Wacker Nordhausen, stellte in Jena bereits eindrucksvoll unter Beweis, dass er bei den Preußen vorangehen will. Er zog sich in der Partie einen Cut im Gesicht zu und spielte mit einem Kopfverband weiter.
Königs kam aus Rostock
Von Hansa Rostock kam Marco Königs. Der Stürmer war schon in der Saison 2012/13 für die Preußen am Ball. Es war nur eine Saison – das reichte dem 30-Jährigen aber, um die Verbindung zu den Preußen nie komplett zu kappen. Fans und Verantwortliche nahmen bei Königs’ Rückkehr wohlwollend zur Kenntnis, das das Auto des Angreifers immer noch das alte Münsteraner Kennzeichen trug.
Zudem kam Abwehrspieler Oliver Steurer vom Liga-Konkurrenten KFC Uerdingen. Die Krefelder hatten den 25-Jährigen vom Zweitligisten 1. FC Heidenheim ausgeliehen, Münster hat dieses Leihgeschäft übernommen. Bis zum Ende der Transferfrist am Freitag könnten auf der Gegenseite auch Spieler ohne Perspektive den Klub noch verlassen.
Nun ist Budimbu erkrankt
Auf Duisburger Seite sind die Transferaktivitäten mit hoher Wahrscheinlichkeit abgeschlossen. Bleibt der Blick auf das aktuelle Personal. Vincent Vermeij, der das Spitzenspiel gegen den FC Ingolstadt aufgrund einer Grippe verpasst hatte, meldete sich am Dienstag zur Arbeit zurück. Der Stürmer bestritt aber nur leichtes individuelles Programm. Für Samstag dürfte es eng werden.
Flügelspieler Arnold Budimbu meldete sich mit Ohrenschmerzen ab. Dafür ist Verteidiger Migel-Max Schmeling ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.