Duisburg. Mit einem Sieg gegen Hannover wäre der EVD mittendrin im Rennen um einen der ersten sechs Plätze gewesen, um so die Pre-Play-offs zu vermeiden.

Der EV Duisburg ließ eine große Chance liegen. Der Eishockey-Oberligist verlor gestern vor 765 Zuschauern das Heimspiel gegen die Hannover Indians mit 2:4 (1:0, 0:2, 1:2). Die Aussicht, sich wieder in den Kampf um Platz sechs und die direkte Teilnahme an den Play-offs einzuschalten, ist mit der Niederlage gegen die Indianer verstellt. Trainer Uli Egen merkte enttäuscht an: „Es war ein Sechs-Punkte-Spiel, und das haben wir verloren. Trotzdem mache ich der Mannschaft keinen Vorwurf.“

Bitter zudem: Nachdem sich bereits unter der Woche herausgestellt hatte, dass Sam Verelst mit einem Fußbruch lange ausfällt, muss nun auch Milos Vavrusa länger pausieren. Der Verteidiger zog sich beim 5:2 am Freitag gegen Schlusslicht Krefeld eine offenbar schwerere Knieverletzung zu. Ob der EVD mit den beiden erfahrenen Spielern gestern mehr erreicht hätte? Schwer zu sagen. Ein weiterer torgefährlicher Spieler und ein routinierter Verteidiger wären durchaus von Nutzen gewesen. Denn die Gastgeber hatten gut gespielt, aber eben nicht gut genug für einen Sieg über ein routiniert agierendes Team aus Hannover.

Vieles richtig, aber falscher Spielstand

Als die Füchse-Trainer Uli Egen und Didi Hegen zur zweiten Pause in die Kabine gingen, da wird sie einiger Groll begleitet haben. Ihre Mannschaft hatte in dem so wichtigen Heimspiel gegen die Hannover Indians vieles richtig gemacht, lag aber, was den Zwischenstand und später den Endstand anging, komplett falsch. Der Gast hatte in der Schlussphase des zweiten Drittels die Partie mal eben flugs gedreht. Branislav Pokanka (38.) und der frühere Fuchs Chad Niddery (40.) hatten die Niedersachsen in weniger als einer Minute mit 2:1 in die Vorhand geschossen. Die EVD-Verteidiger David Cespiva und Mathias Müller patzten eher grundlos. Schon war es um den Vorsprung geschehen.

Die Hausherren hatten die Partie bis dahin gut im Griff und entwickelten aus der Tiefe ihre Angriffe. Kyle Gibbons (7.) hatte die Fanschar nach sechs Minuten zum ersten und bis dahin einzigen Mal jubeln lassen. Die Gegentreffer freilich ließen den Blick dann auf das Versäumte richten. Aus den eigenen Möglichkeiten hätte der EVD mehr machen müssen. Artur Tegkaev timte bei einem Konter den finalen Pass auf Matt Abercrombie (10.) nicht gut genug. Ganz ähnlich verschenkten Max Schaludek und Alexander Spister (24.) eine Unterzahl-Gelegenheit.

Fahrig in Überzahl

Plötzlich nervte auch die fahrige Choreographie bei Überzahl. Wie sehr sich eine gute Ordnung lohnen kann, zeigte sich gleich nach dem zweiten Wechsel. Matt Abercrombie (42.) hatte leichtes Spiel beim 2:2, weil ihm Artur Tegkaev und Kyle Gibbons die Tür weit aufgeschlossen hatten. Den Schaden regulierte der Treffer der Paradereihe aber nicht. Die Gäste nutzten eine erneute Unaufmerksamkeit zum 3:2 durch Pohanka (53.). Thore Weyrauchs Schuss ins leere Tor beendete alle Füchse-Hoffnungen.

Tore: 1:0 (6:30) Gibbons (Tegkaev, Abercrombie), 1:1 (37:52) Pohanka (Bacek, Beally), 1:2 (39:28) Niddery (Weyrauch, Bosas), 2:2 (41:37) Abercrombie (Tegkaev, Gibbons/5-4), 2:3 (52:31) Pfennings (Pohanka), 2:4 (59:22) Weyrauch (Niddery, Bosas/ENG). Strafen: Duisburg 6, Hannover 8. Zuschauer: 765.