Essen. Regionalliga-Aufsteiger VfB Homberg landet an der Essener Hafenstraße eine faustdicke Überraschung und schlägt den Rot-Weiss Essen mit 2:0.
Die 30 Fans des VfB Homberg unter den 8495 Zuschauern waren an der Essener Hafenstraße kaum noch zu halten. Sie skandierten „Auswärtssieg, Auswärtssieg!“ Dem VfB gelang am Freitag ein dicker Paukenschlag. Der Aufsteiger gewann beim Drittliga-Aspiranten Rot-Weiss Essen mit 2:0 (2:0). RWE war drückend überlegen, doch der der VfB legte eine beeindruckende kämpferische Leistung hin.
VfB-Trainer Stefan Janßen nahm gegenüber der Heimpleite gegen Bergisch Gladbach vier Umstellungen vor. Kogel, Rankl, Wolf und Kücükarslan rückten in die Startelf auf, dafür waren Acar, Nowitzki, Lorch und Kader nicht mehr erste Wahl. Für Metin Kücükarslan war es der erste Einsatz nach längerer Verletzungspause. Bei den Essenern erhielt der frühere MSV-Profi Dennis Grote mal wieder die Chance, von Beginn an zu spielen.
Das Match begann so, wie es Stefan Janßen erwartet hatte. Essen machte, mit lautstarker Unterstützung seiner Fans, von Beginn an Druck. Der VfB war einem Essener Powerplay ausgesetzt.
Die erste Chance verbuchten die Gastgeber in der sechsten Minute durch Endres, aber VfB-Keeper Gutkowski war auf dem Posten. In der 15. Minute versuchte es Kefkir mit einem wuchtigen Distanzschuss, verfehlte aber knapp das Homberger Tor.
Eine Minute später meldeten sich die Gäste mit ihrer ersten Offensivaktion – und die saß! Rankl erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld und bediente Dertwinkel, der aus 20 Metern draufhielt und die Homberger Führung erzielte. RWE-Torwart Jakob Golz, Sohn des früheren Bundesliga-Keepers Richard Golz, war ohne Chance.
VfB-Torwart Gutkowski überragend
Essen machte weiter Druck. In der 20. Minute holte VfB-Schlussmann Gutkowski die Kugel nach einem Kopfball aus dem Winkel. In der 35. Minute hatte der Aufsteiger gleich zweimal Glück. Selishta vergab eine Doppelchance. Die Essener Fans warteten auf den Ausgleich, mussten dann aber das zweite Homberger Tor ertragen. In der 41. Minute konnten die Gastgeber eine Aktion von Walker im Strafraum noch abblocken, der Homberger kam aber noch einmal an den Ball und bediente Wibbe, der aus einem Meter zum 0:2 einschob.
In der zweiten Halbzeit legte RWE noch ein paar zusätzliche Kohlen ins Feuer und spielte mit Volldampf auf die eigene Fankurve. Grote war daran nicht mehr beteiligt, Platzek nahm seinen Platz ein.
In der 53. Minute setzte Kefkir den Ball ans Außennetz. Zwei Minuten später grätschte VfB-Mann Koenders in eine scharfe Hereingabe der Essener und traf den Pfosten des eigenen Tores. In der 64. Minute knallte es wieder am Aluminium des VfB-Kastens. Hahn köpfte den Ball an die Latte.
Endres vergibt letzte Chance
Es ging weiter: In der 73. Minute kratzte Gutkowski den Ball nach einem Kopfball von der Linie. Den Essenern lief allmählich die Zeit davon, die Offensivaktionen wurden immer hektischer. Zudem wurde es hitzig. Die Essener monierten, dass der VfB zu sehr auf Zeit spiele. Tatsächlich lagen viele Homberger auf dem Boden – dies hatte bei Danny Rankl allerdings auch einen guten Grund. Nach einem Ellbogencheck musste er mit blutender Nase behandelt werden.
In der 82. Minute wurde es für den VfB noch einmal zum letzten Mal gefährlich, doch der überragende Gutkowski fischte den Ball nach einem Flachschuss von Endres vom Pfosten weg. Auch danach brannte nichts mehr an. Die faustdicke Überraschung war perfekt.