Duisburg. Der VfB Homberg trifft in der Fußball-Regionalliga auf den SC Verl. Die Gäste kommen mit Ex-MSV-Spieler Zlatko Janjic an den Rheindeich.

FC Augsburg, Holstein Kiel – die Kicker des SC Verl hielten sich zuletzt im DFB-Pokal in höheren Fußball-Gefilden auf. Aber ob Bundesligist oder Zweitligist – am Ende war der Spitzenreiter der Regionalliga West der lachende Gewinner. Nach dem Zweitrunden-Coup gegen die Kieler Störche geht es für den Pokal-Schreck aus Ostwestfalen nun an den Rheindeich. Ein Verler weiß auf jeden Fall, wo dieser liegt. Und wenn es nach den Spielern des VfB Homberg geht, sollen auch die Mannschaftskollegen von Zlatko Janjic spätestens nach dem Duell am Samstag um 14 Uhr das linksrheinische Ufer in Duisburg noch lange in Erinnerung behalten. Und zwar als den Ort, an dem sie die zweite Niederlage in dieser Saison kassierten.

„Zuletzt hatten sie Holstein, jetzt kommt Homberg“, ballt Ferdi Acar die Faust, und stimmt damit in den Tenor ein, den auch die Kollegen des Homberger Mittelfeldmanns anstimmen. „Wir wollen für eine Überraschung sorgen“, sagt Verteidiger Mike Koenders, „Wir brauchen uns nicht zu verstecken“, meint Spielmacher Patrick Dertwinkel, der nach langer Verletzungspause beim 0:4 gegen die U 23 von Schalke 04 vor einer Woche auf seine ersten 20 Regionalligaminuten für den VfB kam.

Die Ausgangslage ist eindeutig. „Da spielt David gegen Goliath“, weiß nicht nur Stefan Janßen die Rollenverteilung heute genau einzuschätzen, wenn er mit seinem Team, das mit neuen Zählern auf dem drittletzten Platz steht, den 33 Punkte aufweisenden Liga-Primus empfängt, dessen bislang einzige Niederlage gegen die SG Wattenscheid 09 aufgrund des Rückzuges der SG auch noch annulliert wurde.

Entspannte Personallage

„Aber zum Glück ist im Fußball noch immer alles möglich“, sagt der VfB-Coach. „Und wenn ich daran nicht glaubte, bräuchte ich am Samstag nicht auf den zu Platz gehen.“ Dass die Truppe um Zlatko „Sladdi“ Janjic, der nach 74 Dritt- und 17 Zweitligapartien, die er von 2014 bis 2017 für den MSV Duisburg bestritt, nun nach Duisburg zurückkehrt, nicht nur zum Kennenlernen an den Rheindeich kommt, ist allen Hombergern klar.

„Sie hatten durch den Pokal Millionen-Einnahmen, sind nicht ohne Grund einer von zwei noch verbliebenen Regionalligisten im Pokal-Achtelfinale und Tabellenführer der Liga. Sie werden auch gegen uns ihr Ziel und ihr Forechecking durchsetzen wollen“, erwartet Janßen einen heftigen Ansturm gut ausgeruhter Verler, deren letztes Meisterschaftsspiel gegen den BVB II nach dem Elfmeterschießen gegen Kiel abgesagt wurde.

Dem kann sich der VfB aber fast schon mit voller Kapelle stellen, was in dieser Saison einem Novum gleichkommt. Ahmad Jafari ist mit seinem Kreuzbandriss freilich weiterhin keine Option, auch Metin Kücükarslan wird mit Knieproblemen noch mindestens zwei Wochen fehlen. Aber ansonsten stehen Janßen alle Spieler zur Verfügung.

„Es sieht gut aus“, sagt der Homberger Coach, „so gut wie lange nicht mehr.“ Selbst Torjäger Danny Rankl ist nach seinen mehrfachen Bänderrissen im Sprunggelenk wieder ins Training eingestiegen, und Patrick Dertwinkel ist noch einmal eine schmerzfreie Trainingswoche weiter.

Gleich, ob und wie lange es am Samstag letztendlich für den Spielmacher reichen wird – eine Sache ist Dertwinkel klar. „Holstein Kiel und der VfB Homberg sind etwas anderes. Ein Selbstläufer wird das für Verl jedenfalls nicht.“