Duisburg. Im ersten Frauen-Länderspiel an der Wedau fällt die Entscheidung in den Schlusssekunden. Erst gelingt das 10:9, dann der Sieg im Fünfmeterwerfen.
Die Premiere war gleich ein Drama – und was für eins! Weil Bayer Uerdingen als Gastgeber des Wasserball-Länderspiels der Frauen in der EM-Qualifikation das eigene Becken nicht zur Verfügung hatte, standen sich Deutschland und Rumänien im entscheidenden Play-off-Spiel in Duisburg gegenüber. Das erste Frauen-Wasserball-Länderspiel an der Wedau.
Deutschland war schon beinahe raus – ehe es so richtig rund ging. Vor zwei Wochen hatte Rumänien bereits vorgelegt, das Hinspiel mit 14:13 gewonnen. Und in Duisburg? Da führten die Rumäninnen in der zwölften Minute schon mit 4:1, erst weniger als drei Minuten vor dem Ende gelang Deutschland der erste Ausgleich, 93 Sekunden vor Ultimo die erste Führung, die Rumänien nochmal egalisierte. Doch dann gab es den großen Jubel: Jennifer Stiefel traf zum entscheidenden 10:9, als nur noch 16 Sekunden auf der Uhr standen. Also fiel die Entscheidung über das EM-Ticket im Fünfmeterwerfen – und Deutschland gewann summa summarum vor rund 250 Zuschauern mit 14:11 (1:2, 2:3, 2:2, 5:2, 4:2).
Im Januar geht’s zur EM
Damit spielen die Deutschen vom 12. bis zum 26. Januar 2020 um die Europameisterschaft. Das hat die DSV-Auswahl auch ihrer Torhüterin Felicitas Saurusajtis zu verdanken. Im Fünfmeterwerfen setzt Deutschland den zweiten Versuch an den Pfosten – ehe die deutsche Keeperin den dritten rumänischen Fünfmeter abwehrte. Aylin Fry traf, Rumänien auch, aber nur den Pfosten, ehe Gesa Deike das Team von Bundestrainer Arno Troost endgültig zur EM nach Ungarn warf. Für Deutschland spielte auch Ronja Kerßenboom (Uerdingen), die früher für die Freien Schwimmer Duisburgs ins Wasser ging.
„Wir haben gut verteidigt, hatten aber in der Offensive unsere Probleme“, sagte der Bundestrainer – der ja auch weiterhin der Sportliche Leiter der ASCD-Männer ist – nach der Partie. „Wir haben zu Beginn recht leichte Gegentore bekommen und wollten es dann vorne mit Gewalt statt strukturiert lösen. Erst im letzten Viertel lief es richtig gut. Da hatten wir sogar die Chance, es in der regulären Spielzeit zu schaffen, aber ein 5:2 ist da schon sehr gut.“ Damit hat das DSV-Team die Quali geschafft. „Und das gegen einen Gegner, der vorher schlecht geredet wurde, aber viel besser als erwartet war.“
Schwere Gruppe
In Ungarn wartet auf die Deutschen eine schwere Sechser-Gruppe. Die Gegner heißen Niederlande, Spanien, Italien, Israel und Frankreich. In der Parallelgruppe spielen Griechenland, Ungarn, Russland, Kroatien, Serbien und die Slowakei. „Unser Ziel ist aber ganz klar, unter die besten Acht bei der Europameisterschaft zu kommen“, erklärt Troost.
Die Tore für Deutschland erzielten Aylin Fry (4), Ira Deike, Jennifer Stiefel (je 3), Gesa Deike (2), Belen Vosseberg und Sophia Eggert.