Duisburg. Bein den 11. Duisburger Segeltagen öffneten die Vereine an der Sechs-Seen-Platte die Pforten, um die Duisburger von ihrem Sport zu begeistern.
Es gibt diese Orte, wo der Standort plötzlich in Vergessenheit gerät. Die Sechs-Seen-Platte im Duisburger Süden ist ohne Frage einer dieser Plätze. Mitten im Kohlenpott gelegen, reihen sich vor einem ansehnlichen Panorama auf dem Masurensee Segelboote aneinander und sorgen für ein perfektes Postkartenmotiv. Segeln und Duisburg, das passt.
Der Segelsport hat allgemein keinen leichten Stand. Oft bringt es die Randsportart meist nur auf wenige Sekunden in den TV-Berichten. Außerdem besteht das Vorurteil, dass Segeln eher eine Freizeitbeschäftigung der Oberschicht wäre. Zum elften Mal öffneten die Duisburger Segelvereine, der Duisburger Segel-Club (DSC) und Duisburger Yachtclub (DUYC), der Öffentlichkeit am vergangenen Wochenende ihre Türen, auch, um das Gegenteil zu beweisen.
Kerstin Ohligschläger bringt es – während sie ihren Blick über den Masurensee schweifen lässt – auf den Punkt: „Hier ist es nicht elitär, sondern familiär. Unsere Vereine stehen für jedermann offen.“ Und die Pressewartin des Duisburger Segel-Clubs weiß, wovon sie spricht. Seit Jahren engagiert sie sich, wie alle Vereinsmitarbeiter, ehrenamtlich für den Segelsport in Duisburg. Für Ohligschläger trifft dabei die Bezeichnung „Segel-Familie“ perfekt zu. Und genau diese „Segel-Familie“ hat die Sportstadt Duisburg in den vergangenen Jahren Schritt für Schritt zu einem „Aushängeschild des Segelsports“ gemacht, wie es Rainer Bischoff, der Vorsitzende des Stadtsportbundes, formuliert.
Duisburg ist der Landesleistungsstützpunkt des Segelverbandes Nordrhein-Westfalen. „Diese Gewässer sind ein Erfolgsgarant“, schmunzelt Martin Hütténes, Vorsitzender des Duisburger Yachtclubs. Den Standort schätzt der erfahrene Segler: „Wir befinden uns mitten in der grünen Lunge Duisburgs. Über die Jahre sind wir zu einem Treffpunkt der Segelcommunity aus ganz Deutschland geworden.“
Kurze Strecken, viele Manöver
Und dabei bietet die Sechs-Seen-Platte für Segler einen besonderen Vorteil. „Wir haben hier kurze Strecken, wobei durch extrem drehende Winde viele Manöver gefahren werden müssen. Das ist eine sehr gute Übung.“ Auch das sei ein Grund dafür, dass der Duisburger Segelsport erfolgreiche Sportler aufweist. Beispielsweise wäre da Reiner Brockerhoff. Der Leiter der Duisburger Fachschaft Segeln ist Vize-Weltmeister (J22) und in der Segel-Bundesliga aktiv. Doch auch im Nachwuchsbereich sind beide Vereine sehr aktiv und werden für die Ausbildung von neuen Talenten und Trainern geschätzt. Derweil ist die Kapazität der Liegeplätze für Boote am Masurensee fast an seine Grenzen gestoßen. „Es gibt mittlerweile sogar eine Warteliste“, erklärt Ohligschläger, die beiden Vereinen „leicht steigende Mitgliederzahlen“ attestiert und auf weiteren Zulauf hofft.