Duisburg. Nach erneuten Schäden, die offenbar durch einen Sturm entstanden sind, ist nun die Sicherheit der Zuschauer nicht mehr gewährleistet.
Es wird immer schlimmer. Am Donnerstagnachmittag gab der MSV Duisburg bekannt, dass am Dach der Schauinslandreisen-Arena ein neuer Schaden vorliegt. Das stürmische Wetter am vergangenen Wochenende reichte aus, dass nun Leib und Leben von Stadionbesuchern gefährdet sind. Schnelle Hilfe ist offenbar nicht möglich. „.Zum aktuellen Zeitpunkt muss ich davon ausgehen, dass das Spiel gegen den SV Meppen am 31. August in Duisburg abgesagt werden muss“, zitierte der MSV am Donnerstag Dirk Broska, Geschäftsführer der Stadionprojekt-Gesellschaft.
Wie der MSV Duisburg mitteilte, hat „eine neuerliche Überprüfung der Lichtstegplatten ergeben, dass die Verschraubung der Unterkonstruktion der noch nicht entfernten Lichtstegplatten eine mögliche Gefahr darstellt.“ Weiter heißt es in der Pressemeldung: „Die mit der Durchführung der Kontrolle beauftragte Firma begründete, ,dass die Schraubverbindung der Aluminium-Unterkonstruktion derart fortgeschritten korrodiert ist, dass die Schrauben nur noch locker in der Verbindung sitzen. Ein Herunterfallen der Schrauben kann nicht ausgeschlossen werden.’“
Bereits im Januar hatte das Bauordnungsamt die Arena gesperrt, weil von Lichtstegplatten auf der Gegentribüne eine Gefahr ausgegangen sein soll. Der MSV ließ diese Platten entfernen. Ersatz gab es nicht, die Zuschauer werden bei Regen im unteren mittleren Bereich der Arena nass.
Doch das Dachdrama setzte sich fort. Im Mai wurde bekannt, dass Teile des Stadiondaches erhebliche Korrosionsschäden aufweisen – im Klartext: Das Arena-Dach verrostet. Im Gespräch mit der Redaktion griff Dirk Broska indirekt Bauherr und Ex-MSV-Präsident Walter Hellmich an.
Schlechtes Material
„Es wurde schlechtes Material handwerklich schlecht verarbeitet“, so Broska im Mai gegenüber der Redaktion. Die zehnjährige Gewährleistungsfrist ist 2015 abgelaufen. Broska hatte im Mai auch seine Vorgänger stark kritisiert. Sie hätten auf die Immobilie nicht gut aufgepasst. Zudem seien wichtige Bauunterlagen nicht mehr auffindbar.
Die Behebung des Korrosionsschadens soll in den nächsten Jahren jeweils in den Sommerpausen erfolgen. Angeblich bestehe keine akute Gefahr. Die Reparatur wird mindestens zehn Millionen Euro – wahrscheinlich eher mehr – kosten. Bezahlen muss das die Stadionprojekt-Gesellschaft, an der die Stadt über ihre Töchter die Mehrheit hält.
Dirk Broska, der derzeit auch kommissarisch als MSV-Geschäftsführer tätig ist, will am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz weitere Details zu dem Thema bekanntgeben.
Verlegung steht im Raum
Laut Pressemitteilung geht die Stadionprojekt-Gesellschaft davon aus, dass alle Arbeiten nach der Länderspielpause im September abgeschlossen sein sollen. Erst am Samstag, 21. September, steht mit der Partie gegen den TSV 1860 München wieder ein Heimspiel an. Über die Absage des Meppen-Spiels stehe der Verein laut Mitteilung mit dem Deutschen Fußball-Bund und dem SV Meppen in Kontakt. Über einen möglichen Nachholtermin machte der MSV keine Angaben.
Unabhängig vom neuen Schaden sind der Fanshop in der Schauinslandreisen-Arena und die Geschäftstelle weiterhin geöffnet, wie der MSV mitteilte.