Duisburg. Katharina Urbainczyk gewinnt den Halbmarathon im Rahmen des Rheinuferlaufes in Homberg und denkt bereits an das nächste große Ziel.

Katharina Urbainczyk strahlte über das ganze Gesicht. Soeben hatte sie den Halbmarathon beim 27. Rheinuferlauf des Homberger TV in der Damenklasse für sich entschieden. „Ich bin sehr zufrieden“, freute sich die 28-Jährige über ihren Erfolg gleich beim ersten Start in Homberg. Mit ihrer persönlichen Bestzeit verpasste sie den 21 Jahre alten Streckenrekord nur um 31 Sekunden. „Den will ich nächstes Jahr brechen“, kündigte sie ihren Start auch für die 28. Auflage des Laufs an.

Doch nicht allein der zu knackende Rekord wird sie wieder an den Rhein locken. „Die Strecke, die Organisation, das alles hier gefällt mir sehr gut“, lobte die junge Wuppertalerin. Auch Christian Jonen, der über die Halbmarathon-Strecke die Herrenkonkurrenz für sich entschied, lobte: „Das ist eine sehr schöne Strecke, das alles passt hier sehr gut.“ Vor vielen Jahren war er bereits schon einmal in Homberg gestartet, doch diesmal wird der nächste Start wohl nicht lange auf sich warten lassen: „Wenn es zeitlich irgendwie passt, will ich versuchen, nächstes Jahr den Titel zu verteidigen.“

Und los geht’s. Beim Rheinuferlauf nahmen die Läuferinnen fünf, zehn und 21,1 Kilometer unter die Füße. Zudem machten sich Walker auf die Strecke von 7,5 Kilometern.
Und los geht’s. Beim Rheinuferlauf nahmen die Läuferinnen fünf, zehn und 21,1 Kilometer unter die Füße. Zudem machten sich Walker auf die Strecke von 7,5 Kilometern. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Dabei waren die Witterungsbedingungen alles andere als ideal für Langstreckenläufe, und auch die schwierige Strecke forderte die Athleten enorm. „Es war total schwül, zwischendurch muss man auf Schotter laufen, dazu die vielen Steigungen“, listete Jonen die besonderen Herausforderungen an die Läufer auf. „Insgesamt vier Mal müssen die Läufer den Deichanstieg hochlaufen“, weiß auch Hermann Dammers, Kopf des Organisationsteams beim ausrichtenden Homberger TV, um die Herausforderung der Strecke.

Trotz der feuchtwarmen Witterung waren die Startfelder gut gefüllt und die Sportler quälten sich neben der Halbmarathonstrecke über 10.000 und 5000 Meter Laufstrecke sowie über 7,5 Kilometer Nordic Walking. „Die 7,5 Kilometer werden auch für das Deutsche Sportabzeichen anerkannt“, teilte Dammers mit.

Mit einem ganzen Bus voller Läufer reiste der TV Witzhelden aus dem Bergischen Land an. „Die organisieren auch einen Lauf, wo wir immer mit einer größeren Gruppe starten, nun sind sie zum Gegenbesuch gekommen.“ Mit Ursula Schmitz stellte Witzhelden auch die älteste Starterin des Tages. Die 87-Jährige absolvierte die 7,5-Kilometer-Walking-Strecke, ihre Vereinskollegin Erika Dick war mit 78 Jahren sogar über die zehn Kilometer am Start und meisterte die Strecke in 1:08,21. Ältester Herr war mit 72 Jahren der Moerser Johannes Limperich, der die 5000 Meter lief.

Familiäres Umgeld kommt gut an

Trotz des schwülwarmen Wetters und trotz der vielen Starter – die Johanniter-Unfallhilfe, die den Sanitätsdienst rund um den Lauf unter ihrer Obhut hatte, verzeichnete keinen Einsatz wegen „Hitzeschäden“, lediglich übliche Laufblessuren wie Umknicken oder Blasen mussten vereinzelt versorgt werden.

Eigene Starter hatte der HTV nicht im Rennen. „Wir brauchen alle verfügbaren Hände als Helfer“, erklärte Dammers. Über 70 Vereinsmitglieder waren dazu im Einsatz, angefangen beim Kuchenverkauf über Athletenbetreuung, Startnummernausgabe bis hin zu den Streckenposten. „So sind wir in der Lage, den Lauf ohne Fremdunterstützung zu stemmen“, erklärte Dammers. Lediglich das Equipment zur Zeitnahme sei geliehen.

Gute Laune auf der Strecke. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich von sommerlichen Temperaturen nicht schocken.
Gute Laune auf der Strecke. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich von sommerlichen Temperaturen nicht schocken. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Das daraus resultierende familiäre Umfeld kommt bei den Athleten gut an. „Das ist alles sehr gut organisiert, sehr familiär, eine wirklich schöne Veranstaltung“, meinte Patrick Stroben, der die 10.000 Meter für sich entschied, „nur Rekorde erlaubt die Strecke nicht.“ Für Martina Gaspercic vom ASV Duisburg waren die 10.000 Meter fast ein Auslaufen. „Ich bin eigentlich Triathletin und heute schon 100 Kilometer Fahrrad gefahren“, sagte die 53-Jährige, die mit über einer Minute Vorsprung die Damenkonkurrenz für sich entschied. Aber auch den Volks- und Hobbyläufern hat der 27. HTV-Rhein­uferlauf gefallen. Daniela Knape aus Duisburg, bereits zum zweiten Mal in Homberg am Start, sprach wohl für die meisten Läufer: „Eine schöne und überschaubare Veranstaltung, der Lauf ist auf jeden Fall zu empfehlen.“