Duisburg. . Der Rechtsverteidiger hatte im Aufstiegsjahr seinen Stammplatz bei den Westfalen verloren. Tim Albutat verlängert seinen Vertrag.
Am Donnerstag um 17 Uhr bittet Torsten Lieberknecht, Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, offiziell zum ersten Training. Es wird eine Übungseinheit mit größter Vorläufigkeit sein. Die Zebras bringen so um die zwölf Spieler auf den Platz. Die kleine Schar ist seit gestern um einen Mann vergrößert. Als Rechtsverteidiger kommt Lukas Boeder vom SC Paderborn hinzu. Oh, ein Spieler von einem Bundesliga-Aufsteiger, möchte man sagen. Die Leistungsdaten sagen aber: Ganze sieben Einsätze hatte Boeder in der vergangenen Saison.
Nur zweimal spielte er durch. Der gebürtige Essener war im Drittliga-Jahr des SCP jedoch Stammspieler. In dieser Saison ließ ihn den Verein sehr früh wissen, dass man nicht weiter mit ihm plane. Der 1. FC Magdeburg war ebenfalls im Gespräch. Der MSV erhielt aber den Zuschlag. Die Verpflichtung steht damit im Range von: „Kann man gut brauchen. Champagner-Korken fliegen nicht durch die Luft.“
Mit einem weiteren Mann kann der Trainer am Donnerstag rechnen: Tim Albutat hat seinen Vertrag mit dem MSV verlängert. Das Tauziehen hat ein Ende. Albutat zeigte in der vergangenen Saison das eine oder andere gute Spiel. Seine Qualitäten liegen vor allem im Zweikampf. Auch hier gilt: „Gute Nachricht. Für Euphorie kein Anlass.“
Karweina fällt erst einmal aus
Wenn Trainer Torsten Lieberknecht ein Trainingsspiel machen möchte, dann fehlt ihm in jedem Fall ein Torwart. Talent Jonas Brendieck, zuvor bei der Aufzählung des Personals mit Vertrag vergessen, hat mit einem Magen-Darm-Virus zu kämpfen und darf deshalb als derzeit einziger gelernter Ballfänger im Kader nicht mitmachen. Sinan Karweina kann am Donnerstag nur Worte und keine Taten für sich sprechen lassen. Der 20-jährige Mittelstürmer hat aus Lotte nicht nur einen Koffer, sondern auch eine Adduktorenzerrung mitgebracht.
Dann fehlt auch Joseph Gyau. Der Mittelfeldmann macht Urlaub. Vorher hatte er für die USA Testspiele bestritten, es aber nicht in den Kader der Nationalmannschaft geschafft. Das Portal Liga 3 meldet: Gyau wolle gern in den USA bleiben. Beim MSV hat man das auch gelesen und reagiert mit dem gelassenen Hinweis: „Der Mann hat noch Vertrag.“ Dass seine Liebe nicht wirklich dem Zebra gehört, hatte er jedoch beim 2:0 in Kiel deutlich gemacht. Da antwortete er auf die Frage, ob er weiter beim MSV bleibt ausweichend. Er müsse erst mit seinem Berater sprechen. Freilich, der MSV wird Ablöse fordern. Wer will sie bezahlen?
Ben Balla würde eine Ablösesumme kosten
Das gilt auch für eine andere Personalie: Yassin Ben Balla von Rot-Weiß Oberhausen signalisierte, dass er gern für den MSV spielen würde. Ben Balla aber ist noch an den Viertligisten gebunden. Bekanntermaßen scheut Ivica Grlic das Zahlen von Ablösesummen wie der Teufel das Weihwasser.
Schließlich: Die Mitteilung, dass der MSV nun Ausbildungsverein wird, sorgt für Verwirrung. Anhand der Pressemitteilung zum Thema lässt sich das Rätsel, was das wohl bedeuten soll und warum damit eine neue Ära eingeläutet wird, beim besten Willen nicht lösen. Uwe Schubert, Chef des Nachwuchsleistungszentrums – also des Ortes, wo Ausbildung passiert –, verwies für erklärende Hinweise auf Geschäftsführer Peter Mohnhaupt, den Präsidenten Ingo Wald oder den Sportdirektor Ivica Grlic. Antwort kam von den drei Männern zunächst nicht.