Duisburg. . Der in Düsseldorf wohnende Schotte gewann im Vorjahr den Marathon – und wird dies am Sonntag wohl wiederholen. Warum? Weil es ihm Spaß macht.

Psst! Wollen Sie einen sicheren Tipp? Nikki Johnstone wird am Sonntag den 36. Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg gewinnen!

So geheim ist der Tipp dann allerdings nicht. Denn Jörg Bunert, Duisburgs Laufsportler Nummer eins und Mitorganisator des traditionsreichen Rennens, hat es nämlich unumwunden verraten. Spannung gibt es nur, „wenn zufällig ein afrikanischer Läufer in Duisburg vorbeischaut und sich spontan anmeldet.“ Würde dem Schotten der prognostizierte Sieg gelingen, wäre es eine erfolgreiche Titelverteidigung. Denn der in Düsseldorf lebende und arbeitende Lehrer an einer englischsprachigen Schule hatte den Duisburg-Lauf bei seiner Premierenteilnahme für sich entschieden.

Warum Johnstones Favoritenrolle so groß ist? „Normalerweise brauchen Läuferinnen und Läufer viele Wochen, um für den nächsten Marathon bereit zu sein“, sagt Bunert. „Nikki läuft jede Woche einen Marathon.“ Ursprünglich hatte sich der einst für den ART Düsseldorf laufende Schotte für Zehn-Kilometer-Läufe begeistert. Warum er zum Marathon gewechselt ist? Bunert: „Weil es ihm mehr Spaß macht!“ Und warum macht es ihm mehr Spaß? „Weil er einen Marathon häufiger gewinnt als einen Zehn-Kilometer-Lauf!“

Johnstones Trainer gewann 2017 in Duisburg

Inzwischen hat sich Johnstone dem LAZ Puma Rhein-Sieg aus Troisdorf angeschlossen. „Dort hat er mit Thomas Eickmann einen hervorragenden Trainer“, so Bunert. Und der kennt sich in Duisburg bestens aus – denn 2017 hatte Eickmann den Rhein-Ruhr-Marathon für sich entschieden. So wird es am Sonntag zwar zum Duell der Sieger von 2018 kommen, weil Sebastian Kestner (Fahrrad Magdeburg Trimagos), der vor einem Jahr den Halbmarathon gewonnen hat, nun über die volle Distanz startet, „aber er wird Nikki nicht gefährden können“. Der Schotte läuft regelmäßig Zeiten unter 2:30 Stunden; seine Bestmarke liegt bei 2:22 Stunden. Den Rekord in Duisburg hält übrigens seit 30 Jahren der Ungar Tibor Baier, der 1989, als die Läufer der Universiade integriert waren, nach 2:14,33 Stunden ins Ziel kam.

Der erste Startschuss fällt am Sonntag um 8 Uhr für die Handbiker. Es folgen die Inliner (8.05 Uhr), die Ekiden-Staffeln (8.28 Uhr), die Marathonis (8.30 Uhr), die Staffelläufer (8.50 Uhr) und schließlich der Halbmarathon (10 Uhr).

Schlaglöcher auf gesamter Strecke ausgebessert

Die Strecke wurde komplett neu vermessen. Für den Halbmarathon wird die Startmatte um 15 Meter nach hinten verlegt. „Es gab keine Möglichkeit, diese 15 Meter auf der Strecke unterzubringen“, so Christoph Gehrt-Butry vom ausrichtenden Stadtsportbund. Er hat noch weitere gute Nachrichten: „Auf der gesamten Strecke werden alle Schlaglöcher beseitigt.“ Die Karl-Jarres-Straße, vorher eine Kraterlandschaft, ist nun so eben wie ein Wasserspiegel bei Flaute. „Ein Schlagloch ist auf der gesamten Strecke noch übrig. Aber das wird auch noch beseitigt“, so Gehrt-Butry.

Mehr Spannung ist beim Halbmarathon angesagt – weil der Rhein-Ruhr-Marathon diesmal zur Ermittlung des Westdeutschen Meisters auf dieser Distanz dient. Zu beachten sind hier sicherlich Karsten Kruck (ASV Duisburg), Björn Tertünte (Ayyo-Team Essen) und Thorsten Graw (LAZ Puma Rhein-Sieg). Bei den Frauen ist die Favoritenlage noch undeutlicher. Doch die Duisburgerin und Vorjahreszweite Katharina Wehr (TV Wanheimerort) hat allemal das Zeug, das Rennen über die Halbdistanz für sich zu entscheiden. Über die 42,195 Kilometer gilt die Zweite von 2018, Anke Lehmann (Hadi Wesel), als Favoritin; möglicherweise meldet Titelverteidigerin Annika Vössing noch nach.

Es sind strahlender Sonnenschein und Temperaturen um die 29 Grad angekündigt – der SSB bittet die Duisburgerinnen und Duisburger daher, die Läuferinnen und Läufer per Gartenduschen, Wasserschläuchen, Eimer und Wannen mit erfrischendem Nass abzukühlen.