Duisburg. . Bei der Weltmeisterschaft in Griechenland ging kein Teilnehmer der Kampfkunstschule Samonte leer aus. Zwei Sportlerinnen stachen hervor.
Als die Wettkämpfe vorüber waren und Kim Samonte in Duisburg ankam, könnte sie es immer noch kaum glauben. „Niemand ist ohne Medaille nach Hause geflogen“, freute sich die Kampfkunstmeisterin riesig für ihre Schützlinge. Mit sechs Athletinnen und Athleten war die in Wedau beheimatete Kampfkunstschule Samonte zur Weltmeisterschaft im Kickboxen nach Griechenland gereist und brachte aus der Wiege des olympischen Sports drei Gold-, zwei Silber- und sieben Bronzemedaillen mit in die Heimat.
Wie schon im Vorjahr stach die zehnjährige Samira Kindermann heraus und gewann erneut drei Weltmeistertitel. Neu ist der Erfolg im Leichtkontakt in der Klasse bis 30 Kilogramm. „Hier war Samira Debütantin und hat den Wettkampf klar dominiert.“ Auch im Pointfighting und im Kata Freestyle räumte die junge Duisburgerin Gold ab. „Das war ein riesiger Klassenunterschied“, erklärt Samonte, dass es nicht einmal knappe Erfolge waren. „Ich halte mich sonst mit Lob zurück, weil Samira noch so jung ist, aber das war eine exorbitant gute Leistung.“ Nun hat Samira Kindermann sogar die Möglichkeit, zwei Hauptrollen in Filmproduktionen zu spielen. „Da geht es um einen Kampfkunstfilm“, sagt ihre Trainerin, die gleich betont: „Wenn ihre Noten im Einser-Bereich bleiben, kann man solche Dinge in Betracht ziehen. Wir setzen bei unseren Schülerinnen und Schülern deutlich auf die schulischen Leistungen.“ Da hat Samira Kindermann derzeit keine Probleme. „Gleich nach unserer Rückkehr hat sie eine Mathe- und eine Englisch-Arbeit nachgeschrieben und eine glatte Eins bekommen. Das ist toll, denn Sport und Bildung müssen Hand in Hand gehen.“
Ilyada Tunc holt sich die Silbermedaille
Ein großer Erfolg war auch die Silbermedaille von Ilyada Tunc, die sich nach mehreren Verletzungen – darunter ein Kreuzbandriss – wieder herankämpfte und sogar angeschlagen in die WM ging. „Sie hatte Blessuren, die wir gut tapen konnten“, berichtet Samonte. „Unglaublich war ihr Halbfinalkampf gegen eine Amerikanerin, die im Vorjahr im Finale stand.“ Erst im Schlusskampf musste sich die 28-Jährige in einem Punktekrimi nach Verlängerung geschlagen geben. „Obwohl sie Silber gewonnen hat, ist jeder Sportler nach einer Finalniederlage erst einmal enttäuscht. Sie kam aber sofort zum Team und hat ihre Niederlage mit Fassung getragen“, sagt Samonte. „Letztlich hat sie Silber gewonnen und nicht Gold verloren.“
Eine weitere Silbermedaille ging an Philip Keita im Team-Kampf, in dem es lediglich eine Niederlage gegen das britische Team gab. „Im Einzel gewann er Bronze mit einer sehr guten Leistung“, so Samonte. Lisa Fafra erkämpfte sich in den Kategorien Pointfighting und Leichtkontakt Bronze. „Auch sie startete zum ersten Mal in der Kategorie Leichtkontakt. Trotz ihrer Ausbildung bei der Polizei, wodurch sie etwas weniger trainieren kann, holte sie die Medaillen.“
Spektakulärer Kampf im Team
Zweimal Bronze ging auch an Nina Lenk im Team-Kampf und Einzel. „Sie legte einen spektakulären Kampf im Team hin, da ihre Gegnerin über 20 Kilogramm mehr wog. Dennoch gewann Nina den Kampf. Dabei prellte sie sich das Brustbein, aber nach solch einer Leistung tut es nur halb so weh“, berichtet Samonte.
Fatjona Vojvoda, wie Samira Kindermann erst zehn Jahre alt, debütierte und holte in der Kategorie Freestyle Formen einen starken fünften Platz sowie Bronze im Pointfighting. „Diese Gewichtsklasse war sehr stark besetzt und Fatjona hat es toll gemacht“, so Samonte. Hier gab es im Halbfinale sogar ein reines Duisburger Duell zwischen Fatjona und Samira.