Duisburg. . Die Duisburger Bundeswehr-Soldaten Jan W. und Oliver B. haben den 35. Rhein-Ruhr-Marathon bewältigt – allerdings in Masar-e Scharif.

Nikki Johnstone holte sich zwar den Sieg beim 35. Rhein-Ruhr-Marathon am Sonntag – doch zwei Läufer waren lange vor ihm im Ziel: Die beiden Duisburger Jan W. und Oliver B. Die Bundeswehrsoldaten haben schon oft am Duisburger Marathon teilgenommen und wollten sich von ihrem Auslandseinsatz in Afghanistan auch dieses Jahr nicht davon abhalten lassen. Nach Absprache mit den Duisburger Organisatoren liefen die beiden zeitversetzt und etwa zwei Stunden vorher im Bundeswehr-Feldlager im Hindukusch ihre Strecken und bekamen nach dem Zieldurchlauf in Masar-e Scharif, ebenso wie die Teilnehmer in der Heimat, Medaille und Finisher-Shirt.

Marmalgebirge war nicht mehr zu sehen

So sah das Zielband in Afghanistan aus.
So sah das Zielband in Afghanistan aus. © Bundeswehr

Ihre Kameraden vor Ort stoppten die Zeiten von 4:31:09 Stunden im Marathon für Jan W. und 2:13:08 Stunden im Halbmarathon für Oliver B.. Eine Grußbotschaft der beiden ging über die Videoleinwände an die Finisher im Stadion. Die Temperaturen waren mit 28 Grad überraschend angenehmen. „Auf der langen Graden an der Südmauer unseres Lagers hat sich die Begeisterung dann etwas gelegt“, berichtet Jan W. „Zwei Kilometer gegen den Wind und viel Staub in der Luft. Das hinter dem Lager beginnende Marmalgebirge war nicht mehr zu sehen.“ Die beiden Bundeswehrsoldaten haben die Strecke so exakt es ging abgemessen. „Insgesamt sechs große und zwei kleine Runden – nur 100 Meter Abweichung auf Marathondistanz, das war mal exakt“, beschreibt Jan W. die Vorarbeiten. „Und dann immer wieder rein in den Gegenwind.“ Und die übrigen Soldaten waren für die beiden Marathonis da. „Unsere Kameraden und unser Kommandeur haben uns begleitet und unterstützt.“ Klar, dass die Freude über das Erreichte groß ist: „Ein großer Dank gilt nicht nur den Organisatoren in Duisburg, dass sie das alles möglich gemacht habt, sondern auch unseren Supportern und Kameraden hier vor Ort, die ihren halben freien Tag, geopfert haben, um uns zu unterstützen.“

Um der Hitze des Tages zu entgehen, sind die Duisburger um 3.50 Uhr Ortszeit (1.20 in Deutschland) losgelaufen. Denn am Tag zuvor mussten sich die Soldaten noch mit 40 Grad Hitze herumplagen. „Um 22 Uhr hatten wir immer noch 36 Grad.“ Umso besser also, dass es sich dann etwas abgekühlt hatte.