Duisburg. . Mit dem 7:0-Sieg beim SV Schwafheim erfüllt der FSV Duisburg am Ende souverän seine Pflicht und schafft erstmals den Sprung in die Oberliga.
Als Schiedsrichter Tim Pelzer zum letzten Mal an diesem Tag seine Pfeife betätigte, war es für die ganz große Euphorie schon ein bisschen spät. Die Freude über den Aufstieg in die Fußball-Oberliga hatten Spieler und Verantwortliche des FSV Duisburg bereits über die ganze zweite Hälfte der Partie beim SV Schwafheim verteilen können. Am Ende war die finale Aufgabe beim Absteiger aus der Landesliga auf dem Weg in die Fünftklassigkeit tatsächlich nur die erwartete Pflichtübung. Nach dem 7:0 (1:0)-Sieg stand fest: Der FSV ist erstmals in seiner Vereinsgeschichte Oberligist!
Die beliebten Aufstiegsshirts, von denen im Vorfeld stets niemand etwas wissen möchte, gab’s natürlich auch – und eines von ihnen streifte Denis Tahirovic über. „Einfach nur geil!“, sagte der Mann strahlend, der als Trainer in die Saison gestartet, dann zurückgetreten, dann als Sportlicher Leiter zurückgekehrt und schließlich als dauerhafte Übergangslösung wieder Trainer geworden war. „Als ich vor eineinhalb Jahren zum FSV gekommen bin, waren wir Tabellenletzter – jetzt habe ich den Verein zum Aufstieg geführt. Das macht mich schon stolz. Wir haben alle Kritiker zum Schweigen gebracht“, so Tahirovic.
Doch vielleicht war dies auch der Schlusspunkt. Im Moment der Freude stellte der 32-Jährige in Aussicht, dass er seine Arbeit an der Warbruckstraße nicht fortsetzen wird. „Mein Beruf und die Familie benötigen auch ihre Zeit. Bis Mitte der Woche werde ich mich entscheiden“, so Tahirovic. Gemeint ist damit übrigens nur die Aufgabe des Sportlichen Leiters; einen neuen Trainer sollte der FSV ohnehin erhalten. Dass dies nicht der für die letzten drei Spiele als Unterstützung eingesprungene Mesut Güngör sein wird, stellte Tahirovic auch klar: „Er hat uns geholfen, den Aufstieg zu schaffen, ist aber kein Kandidat für den Trainerposten.“
Den erhofften Abschluss schaffte der FSV ohne den beruflich in Spanien weilenden Güngör – und auch Kapitän Bora Karadag fehlte zunächst, obwohl er auf dem Spielberichtsbogen stand. Weil er zu spät von der Arbeit kam, übernahm Ali Basaran die Binde. Die Gäste, die erwartungsgemäß den Großteil der knapp 400 Zuschauer stellten, kannten trotzdem von Beginn an nur eine Richtung – nämlich auf das Schwafheimer Tor, in dem aber Tobias Prigge trotz der am Ende sieben Gegentreffer einen exzellenten Job machte.
Daran lag es auch, dass der FSV eine gute halbe Stunde lang in der virtuellen Tabelle nur noch Platz drei belegte. Konkurrent Sportfreunde Niederwenigern hatte gegen den SV Sonsbeck schon zum 1:0 getroffen, als in Moers noch nicht einmal der Anpfiff erfolgt war. Zur Pause stand es in Hattingen 3:0; das größte Zittern des FSV verscheuchte aber Boran Sezen mit dem Führungstreffer nach 34 Minuten. Zur Erinnerung: Niederwenigern hätte vier Treffer gutmachen müssen.
Als Ibrahim Bayraktar nach der Pause kurz nacheinander einen Foul- und einen Handelfmeter verwandelte, konnte die Gästeschar aufatmen. Noch zweimal Sezen sowie die eingewechselten Bora Karadag und Hasan Emre Yildirim sorgten für eine gut vorbereitete Aufstiegsfeier nach dem Abpfiff.