Duisburg. . Nikki Johnstone ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Dauerläufer. Der Wahl-Düsseldorfer gehört zum Kreis der Siegerkandidaten in Duisburg.

Jörg Bunert und Karsten Kruck sind gute Freunde – daher ist es nicht böse gemeint, wenn Bunert, eine von Duisburgs Lauflegenden, über den Titelverteidiger beim Rhein-Ruhr-Marathon sagt: „Er ist in desolater Form.“ Kruck kam offenbar selbst zu einer ähnlich gelagerten Erkenntnis – und meldete nicht für die klassische Distanz von 42,195 Kilometern. Stattdessen schloss er sich dem jahrelangen Trend an und startet in diesem Jahr auf der Halbdistanz. „Da will er aber vorne mitlaufen“, betont Bunert. Ganz so desolat ist Krucks Form also doch nicht.

Was seit Jahren gilt, ist auch nach wie vor Stand der Dinge: Anders als andere Marathonveranstalter der näheren Umgebung kaufen der Stadtsportbund und der LC Duisburg, die gemeinsam Ausrichter sind, keine Stars ein. „Das ist eine Veranstaltung von Läufern für Läufer“, sagt Bunert – und offenbar kommt genau das gut an. Denn die Teilnehmerzahlen sind stabil. SSB und LC hoffen einschließlich der Nachmeldungen auf 6000 Läuferinnen und Läufer. Kein Wunder also, dass die Streckenrekorde seit 1989, als der Marathon der Universiade in den Rhein-Ruhr-Marathon integriert war, stehen. Der Ungar Tibor Baier (2:14:33 Stunden) und die Sowjet-Russin Irina Bogacheva (2:35:09) dürften die Bestenliste noch eine ganze Weile anführen.

Die Handbiker, die aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit am Sonntag um 8 Uhr als Erste auf die Strecke gehen, sorgen da schon eher für purzelnde Rekorde. Ein Sieger unter einer Stunde? Das ist angesichts der Tatsache, dass Jetze Plat aus den Niederlanden mit 1:01:35 der bislang schnellste in Duisburg war, die gleiche Distanz andernorts aber schon in unter 58 Minuten absolviert hat, nicht gänzlich auszuschließen.

Spannend wie nie dürfte der Marathonlauf der Herren werden, da es ein breit gefächertes Favoritenfeld gibt – obwohl Kruck nicht dabei ist. Björn Tertünte (Ayyo Team Essen) und Robert Jäkel (TuS Lintorf), Zweiter und Dritter im Vorjahr, sind dabei und heiß auf den Erfolg. Ein weiterer Favorit ist zwar Schotte, kommt aber doch aus der Nachbarschaft: Nikki Johnstone, der für den ART Düsseldorf startet, wohnt schon lange in der Landeshauptstadt – und läuft fast wöchentlich große Strecken. „Und landet dann auch noch dauernd vorne“, schüttelt Bunert anerkennend den Kopf. Der Wahl-Düsseldorfer ist also mehr als nur ein Geheimfavorit. Mit Tsgay Dani ist ein Flüchtling aus Eritrea am Start, der für das LAZ Puma Rhein-Sieg startet und eine Zeit von unter 2:30 Stunden anpeilt. „Wie stark er genau ist, können wir nicht sagen“, so Bunert.

Auch Coco Wieland fehlt

Völlig offen ist auch das Rennen der Frauen – da die drei Erstplatzierten des Vorjahres, also auch Gewinnerin Coco Wieland, nicht dabei sind. Zum Favoritenkreis dürfte aber auf jeden Fall Birgit Schönherr-Hölscher aus Witten gehören, die 2015 die schnellste Frau beim Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg war.

Bei den Inlinern ist ein renommiertes Feld am Start mit zahlreichen Siegeskandidaten. Bei den Frauen wird Claudia Maria Henneken erneut zunächst den Inline-Marathon absolvieren, dann auf die Laufstrecke gehen – wegen der veränderten Startzeiten aber nur über 21,1 Kilometer. Zwischen 8 und 10 Uhr werden die verschiedenen Disziplinen auf die Strecke geschickt. Schon ab 9 Uhr (beginnend mit Handbikern und Inlinern) werden die ersten Sieger in der Schauinsland-Arena erwartet. Die letzte Siegerehrung folgt um 13 Uhr. Der Eintritt ist dort wie immer frei.