Düsseldorf/Duisburg. Der MSV verliert mit 1:3 gegen die Fortuna. Beide Mannschaften liefern sich ein Spiel auf packendem Niveau. Duisburg liegt schon früh 0:2 hinten.

Die Fußballer des MSV Duisburg verschliefen im Zweitliga-Derby bei Fortuna Düsseldorf am Montagabend die ersten Minuten und erlebten einen Alptraum, der bittere Realität war. Mit zwei frühen Gegentoren gerieten die Zebras schnell ins Hintertreffen, am Ende stand eine 1:3 (0:2)-Derbypleite zu Buche. Der Aufsteiger ist nun nur noch einen Wimpernschlag vom Relegationsrang zur 3. Liga entfernt.

Der verletzte Stürmer Borys Tashchy bestand den Fitnesstest nicht, er gehörte nicht dem Kader an. Trainer Ilia Gruev setzte im Sturm auf Kingsley Onuegbu und Stanislav Iljutcenko. Auch der angeschlagene Nico Klotz stand nicht im Aufgebot. Tugrul Erat spielte auf der rechten Verteidiger-Position, Dan-Patrick Poggenberg saß auf der Bank. Die Düsseldorfer begannen die Partie ohne die Ex-Zebras Adam Bodzek (Magen-Darm-Virus) und Andre Hoffmann, der auf der Bank saß.

Es war nicht sein Abend: Tugrul Erat (rechts) musste zur Pause vom Platz..
Es war nicht sein Abend: Tugrul Erat (rechts) musste zur Pause vom Platz.. © imago/Uwe Kraft

Für einige Duisburger Fans war der Anpfiff das Signal dafür, aus der Rolle zu fallen. Sie feuerten zahlreiche Brandkörper ab. Die Rauchwolken waren noch nicht verzogen, da waren auf dem Spielfeld für die Zebras alle Planspiele, alle Vorsätze und alle taktischen Überlegungen nur noch Makulatur. Fortuna Düsseldorf führte bereits nach fünf Minuten und sechs Sekunden mit 2:0.

113 Sekunden waren erst gespielt, da schlug es zum ersten Mal im Tor von MSV-Keeper Mark Flekken ein. Oliver Fink und Benito Raman düpierten die rechte Duisburger Abwehrseite, Rouwen Hennings köpfte in Anschluss an eine Raman-Flanke zum 1:0 ein. Beim 2:0 hielt Jean Zimmer aus 16 Metern drauf, und Fink fälschte den Ball unhaltbar für Flekken ab.

Wolf rettet gegen Bomheuer

Der MSV bemühte sich um eine schnelle Antwort. Dustin Bomheuer verpasste den Anschlusstreffer in der zehnten Minute nur knapp. Fortunen-Keeper Raphael Wolf kratzte den Kopfball von der Linie. Zwei Minuten später schnappte Wolf erneut zu. In Anschluss an ein Foul des Keepers an Kingsley Onuegbu entschied Schiedsrichter Robert Schröder korrekt auf Elfmeter. Wolf parierte jedoch den Schuss von Moritz Stoppelkamp, der halbhoch nach links gezielt hatte.

Erst fünf Minuten und sechs Sekunden waren gespielt, da musste MSV-Torwart Mark Flekken schon zum zweiten Mal hinter sich greifen.
Erst fünf Minuten und sechs Sekunden waren gespielt, da musste MSV-Torwart Mark Flekken schon zum zweiten Mal hinter sich greifen. © imago/Uwe Kraft

Die Meidericher verpassten somit den schnellen Anschluss und die Gastgeber verbuchten ihre nächsten Chancen. Die Düsseldorfer waren vor allem über ihre linke Seite gefährlich. Das lag weniger an der Qualität der Gastgeber, sondern in erster Linie daran, dass Tugrul Erat einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Florian Neuhaus (25.) und Jean Zimmer (27.) vergaben mit Schüssen von der Strafraumgrenze. Zimmer verfehlte das Tor in der 36. Minute nur um wenige Zentimeter. Noch knapper war es bei der nächsten Duisburger Chance. Torwart Wolf lenkte den Ball bei einem 17-Meter-Freistoß von Stoppelkamp an die Latte (42.).

Hajri trifft nur den Pfosten

Ilia Gruev erlöste Tugrul Erat in der Pause und brachte Enis Hajri. Der Abwehrspieler sorgte in der 52. Minute für die verrückteste MSV-Szene im Spiel. Hajri traf den Innenpfosten, der Ball knallte zum anderen Innenpfosten. Stanislav Iljutcenko stocherte nach dem Ball und traf auch nur den Pfosten. Danach verpasste Kingsley Onuegbu den Ball.

Drei Minuten später schien die Partie entschieden. Benito Raman nutzte einen Konter zum 3:0. Doch wiederum zwei Minuten später stellte Moritz Stoppelkamp mit seinem fünften Saisontreffer den alten Abstand wieder her.

Moritz Stoppelkamp (links) verschoss einen Elfmeter, erzielte später mit dem 1:3 seinen fünften Saisontreffer.
Moritz Stoppelkamp (links) verschoss einen Elfmeter, erzielte später mit dem 1:3 seinen fünften Saisontreffer. © Jürgen Schwarz/Getty

Für Düsseldorfs starken Torwart Wolf war die Partie nach 62 Minuten beendet. Er zog sich bei einem Foul an Iljutcenko eine Knieverletzung zu. Für ihn kam Tim Wiesner ins Spiel.

Der Anschlusstreffer setzte bei den Zebras noch einmal Kräfte frei. Die Teams lieferten sich nun einen offenen Schlagabtausch. Der MSV wurde dadurch anfällig für Konter. Verteidiger Gerrit Nauber und Mark Flekken retteten zweimal in höchster Not.

In der 77. Minute vergab Kingsley Onuegbu nach einem Stoppelkamp-Freistoß per Kopf den Treffer zum 2:3. Es war die letzte hochkarätige Chance.

Statistik und MSV-Noten

Fortuna Düsseldorf: Wolf (62. Wiesner) – Schauerte, Ayhan, Bormuth, Gießelmann – Zimmer, Sobottka, Neuhaus, Raman (69. Usami), Fink – Hennings (87. Kujović).

Gerrit Nauber im Zweikampf mit Florian Neuhaus.
Gerrit Nauber im Zweikampf mit Florian Neuhaus. © firo/Ralf Ibing

MSV Duisburg: Flekken 3 – Erat 6 (46. Hajri 3), Bomheuer 3, Nauber 4, Wolze 4 – Souza 3 (88. Engin), Fröde 4, Schnellhardt 4, Stoppelkamp 3 – Onuegbu 3, Iljutcenko 5.

Tore: 1:0 Hennings (2.), 2:0 Fink (6.), 3:0 Raman (55.), 3:1 Stoppelkamp (57.).

Gelbe Karten: Sobottka, Wolf, Hennings, Ayhan – Iljutcenko.

Schiedsrichter: Schröder (Hannover)

Zuschauer: 41 764.

Besonderes Vorkommnis: Wolf hält Foulelfmeter von Stoppelkamp (12.).

So geht’s für die Zebras weiter: MSV Duisburg – Eintracht Braunschweig (Freitag, 13. Oktober, 18.30 Uhr, Schauinslandreisen-Arena).