Duisburg/Oberhausen. Die Zebras lassen bei Rot-Weiß Oberhausen nichts anbrennen. Iljutcenko schnürt einen Doppelpack. Sein Sturmpartner beschenkt sich selbst.
Die Geschichte hat sich nicht wiederholt. Vor zwei Jahren hatte der MSV Duisburg im Halbfinale um den Fußball-Niederrheinpokal bei Rot-Weiß Oberhausen den Großteil des Stammpersonals geschont und eine 0:2-Niederlage hingenommen – dem gleichzeitig noch laufenden Aufstiegsrennen in der 3. Liga geschuldet. Dieselbe Konstellation hat am Dienstagabend nicht zu denselben Konsequenzen geführt: MSV-Trainer Ilia Gruev machte es anders als sein Vorgänger Gino Lettieri und schickte keine B-Elf auf den Rasen des Stadions Niederrhein. Die Zebras lösten die Halbfinalaufgabe gegen Regionalligist RWO diesmal souverän und zogen durch einen 3:0 (2:0)-Sieg ins Pokalfinale ein, in dem mit Rot-Weiß Essen an Christi Himmelfahrt ein weiterer Viertligist wartet.
Gruevs Ankündigung, es werde „nicht die Mannschaft antreten, die die kommenden Spiele in der Liga bestreiten wird“, war letztlich nur in Nuancen korrekt. Klar ist: Der US-Amerikaner Mael Corboz, noch ohne Punktspieleinsatz, wird wohl am Samstag gegen die Sportfreunde Lotte nicht auflaufen. Er bildete mit Dustin Bomheuer diesmal die Innenverteidigung; Kapitän Branimir Bajic setzte ebenso aus wie Zlatko Janjic. Der leicht angeschlagene Enis Hajri nahm neben Ahmet Engin und Fabian Schnellhardt auf der Bank Platz. Ins Team rückten dafür Kevin Wolze, Baris Özbek, Martin Dausch und Simon Brandstetter.
Iljutcenko trifft schon nach drei Minuten
Die großen Erwartungen der Gastgeber wurden schnell enttäuscht – zunächst jene auf eine vierstellige Kulisse. Am Ende waren es 7509 Zuschauer auf den Rängen – und die MSV-Anhänger unter ihnen hatten schon nach drei Minuten Grund zum Jubeln, als Andreas Wiegel einen Eckball von der rechten Seite nach innen schlug und Stanislav Iljutcenko per Kopf die Führung für die Gäste erzielte.
Die RWO-Euphorie war damit schnell ausgebremst, was dem Spiel der Gastgeber in der Folge auch anzumerken war. Mark Flekken im MSV-Tor hatte praktisch nichts zu tun; ein bisschen gefährlich wurde es lediglich bei einer Direktabnahme von Alexander Scheelen nach einer Ecke, die das Tor aber verfehlte (30.).
Schon vor der Pause folgte dann die Vorentscheidung. Nach einem abgefangenen Oberhausener Angriff ging es schnell in die Gegenrichtung. Stanislav Iljutcenko schickte von der Mittellinie seinen Angriffspartner Simon Brandstetter los, der an seinem 27. Geburtstag erst Kai Nakowitsch stehen ließ und dann auch RWO-Schlussmann Robin Udegbe gekonnt zum 2:0 überwand.
Im Prinzip war es das dann auch schon. Mit Beginn der zweiten Hälfte kam Ahmet Engin für Andreas Wiegel in die Partie – und er hatte schnell die Gelegenheit, aktiv einzugreifen. In der 49. Minute setzte er Stanislav Iljutcenko in Szene, der mit dem 3:0 dann endgültig alles klar machte. Drei Minuten später hätte Martin Dausch noch einen draufsetzen können, doch seinen Schuss aus kurzer Distanz boxte Robin Udegbe aus dem Winkel.
Lukas Daschner kommt für Simon Brandstetter
Im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte beschränkten sich die Zebras dann darauf, das Ergebnis ohne übertriebenen Aufwand zu verwalten. Kurz vor Schluss gab es noch eine Premiere: U-19-Kicker Lukas Daschner, in der Liga schon auf der Bank, kam für Simon Brandstetter in die Partie und feierte damit sein Pflichtspieldebüt bei den Profis.
Die Oberhausener, die von ihren Fans trotz der klaren Niederlage gefeiert wurden, hatten danach noch ihre größte Chance, doch Raphael Steinmetz verzog knapp.
Das Spiel in der Statistik
Rot-Weiß Oberhausen: Udegbe – Heber, Nakowitsch, Steurer, Hermes – Scheelen, Reinert (58. Steinmetz), Fleßers, Bauder (58. Ben Balla), Engelmann (76. Garcia) – Budimbu.
MSV Duisburg: Flekken – Erat, Corboz, Bomheuer, Wolze – Albutat, Özbek (73. Schnellhardt), Wiegel (46. Engin), Dausch – Iljutcenko, Brandstetter (78. Daschner).
Schiedsrichter: Winkmann (Kerken).
Tore: 0:1 Iljutcenko (3.), 0:2 Brandstetter (39.), 0:3 Iljutcenko (49.).
Zuschauer: 7509.
Gelbe Karten: Scheelen – Albutat.