Duisburg. . Trainer Ilia Gruev trifft im ersten Spiel nach seiner Vertragsunterschrift mit seinem Team auf Preußen Münster. Schwere Entscheidungen stehen an.
- Der MSV Duisburg will mit Trainer Ilia Gruev langfristig etwas aufbauen
- Am Sonntag trifft der MSV Duisburg in seiner Arena auf Preußen Münster
- Gruev muss in der Abwehr und im Sturm schwere Entscheidungen treffen
Fußball-Drittligist MSV Duisburg trat am Freitag in Meiderich zur turnusmäßigen Pressekonferenz zum Heimspiel gegen Preußen Münster (Sonntag, 14 Uhr, live in unserem Ticker) „mit großem Orchester“, wie es MSV-Sprecherin Linda Kleine-Nathland formulierte, an. MSV-Boss Ingo Wald, Geschäftsführer Peter Mohnhaupt und Sportdirektor Ivica Grlic begleiteten Ilia Gruev – und damit war die Katze schon aus dem Sack: Ilia Gruev bleibt über die Saison hinaus Trainer des MSV Duisburg.
Gruev erhält bei den Zebras einen Zwei-Jahres-Vertrag bis zum 30. Juni 2019. „Ich freue mich auf den weiteren gemeinsamen Weg. Wir wollen an dieser Stelle aber auch deutlich machen, dass wir Erfolg wollen – und das heißt, mit dem MSV in der 2. Bundesliga zu spielen“, erklärte Ivica Grlic. Auf die dazu passende Frage gab es nur ausweichende Antworten. Gilt das neue Arbeitspapier unabhängig von der Liga-Zugehörigkeit?
Ivica Grlic verwies auf Vertragsinhalte, die nicht öffentlich sind. Ingo Wald sagte: „Uns geht es um die Nachhaltigkeit. Wir wollen hier etwas aufbauen, das länger als zwei Jahre Bestand hat.“ Und Ilia Gruev zitierte seinen alten Spezi, Gerry Ehrmann, Torwartlegende beim 1. FC Kaiserslautern: „Zweifler siegen nicht. Und Sieger zweifeln nicht.“ Punkt.
Drittes Engagement beim MSV
Gruev und der MSV – das ist seit jeher etwas Besonderes. Seit seiner Zeit als Spieler fühle er wie ein Zebra, sagte der 47-Jährige. Und: „Der MSV ist nicht ein Verein, er ist mein Verein.“ Der Trainerjob ist mittlerweile sein drittes Engagement bei den Meiderichern – erst als Spieler, dann als Co-Trainer und nun eben als Cheftrainer. Das gelang nicht vielen Zebras.
Auf der Agenda von Sportdirektor Ivica Grlic stehen nun die Gespräche mit Co-Trainer Yontcho Arsov und Torwarttrainer Sven Beuckert auf der Agenda. Die Verträge laufen aus – eine Verlängerung dürfte Formsache sein.
Ilia Gruev möchte wieder Zweitliga-Trainer werden. Womit wir beim Tagesgeschäft wären. Am Sonntag kommt Preußen Münster an die Wedau, und mit einem Sieg will der MSV eine weitere kleine Etappe auf dem Weg zum Aufstieg erfolgreich bewältigen.
Blomeyer oder Bajic?
Personell ist – abgesehen von der Sperre von Baris Özbek – bei den Meiderichern alles im Lot. Das bedeutet, dass Kapitän Branimir Bajic, der nach auskurierter Verletzung und Erkältung wieder an Bord ist. Am vergangenen Mittwoch war er im Test gegen Hamborn 07 62 Minuten am Ball. Trotzdem könnte der 37-Jährige nur auf der Bank sitzen.
Gruevs Zwickmühle stellt sich so dar: Bajic ist sein Kapitän, sein Führungsspieler und sein verlängerter Arm auf dem Spielfeld. Und der 37-Jährige spielte eine überragende Hinserie. Doch Youngster Thomas Blomeyer vertrat den Bosnier in den letzten beiden Spielen hervorragend. Hinzu kommt, dass er mit Dustin Bomheuer ein starkes Duo bildet – eine Konstellation, die über die aktuelle Saison hinaus Bestand haben dürfte.
Von einem „schleichenden Karriereende“ von Branimir Bajic wollen die Duisburger Verantwortlichen nichts wissen. Im Gegenteil. Ivica Grlic erklärte demonstrativ: „Bajic ist extrem wichtig für uns. Er wird weitere Spiele für uns machen.“
Onuegbu im Aufwind
Nicht nur bei der Besetzung der Abwehr muss Gruev grübeln, auch im Sturm kann es sich der Trainer nicht leicht machen. Stanislav Iljutcenko kehrt nach seiner Sperre zurück. Doch Kingsley Onuegbu könnte dank seiner Leistung und seines Tores gegen Osnabrück in der Gunst des Trainers vorne liegen.
„Ich freue mich, dass der King jetzt da ist“, so Gruev, der hinzufügte: „Ein Tor und eine gute Leistung sind gute Argumente.“ Zudem gefiel dem Trainer, dass Onuegbu sich im Nachklang des Osnabrück-Spiels bescheiden gab, indem er sagte, dass er keine Ansprüche stelle. Teamplayer in diesem Sinne sind ganz nach dem Geschmack des Trainers.
Ein Satz zu Preußen Münster: Der einstige Aufstiegsaspirant steckt mitten im Abstiegskampf, präsentierte sich vor Wochenfrist mit einem 3:1-Sieg über Rostock in guter Verfassung. Gruev will sich von der Tabelle nicht blenden lassen: „Münster hat ein gutes Team.“