Duisburg. . Der Torwart heuerte in der vergangenen Woche in Paderborn an. Beim Wiedersehen mit dem MSV wird der 34-Jährige am Samstag auf der Bank sitzen.
- Der frühere MSV-Torwart unterschrieb beim SCP und trifft prompt auf seinen Ex-Klub
- Der 34-Jährige nimmt den Kampf um die Nummer eins auf, sitzt aber zunächst auf der Bank
- Seinen Abschied aus Duisburg im vergangenen Sommer hatte sich Ratajczak anders vorgestellt
Wer zuletzt kommt, mahlt zuletzt. Seine bevorzugten Rückennummern waren beim Fußball-Drittligisten SC Paderborn 07 bereits vergeben, da wählte Winterneuzugang Michael Ratajczak einfach sein Alter. Der Torwart, in der letzten Saison noch für den MSV Duisburg in der 2. Bundesliga am Ball, trägt beim SCP nun die Nummer 34. In der letzten Woche heuerte er in Paderborn an, und schon am Samstag sieht er seine früheren Kollegen wieder. Der MSV Duisburg kommt zum Rückrundenauftakt zu den Ostwestfalen. So spielt das Leben.
Beim Start auf der Bank
Allerdings wird „Rata“ beim unverhofften Wiedersehen nur auf der Bank sitzen. „Ich kann nicht erwarten, dass ich wenige Tage nach meiner Ankunft direkt spiele“, sagt Ratajczak. Lukas Kruse, der in der Hinrunde 18 Partien für Paderborn bestritt, ist als Nummer eins etabliert. Allerdings sieht sich Ratajczak nicht nur in der Rolle des klassischen „Backups“. Er will den Kampf annehmen: „Ich sehe einen offenen Konkurrenzkampf. Und wenn der Trainer meint, dass es Zeit für einen Wechsel ist, will ich das, was ich kann in die Mannschaft einbringen.“
Ratajczak, der beim SCP zunächst bis zum Saisonende unterschrieben hat, hielt sich in den letzten Monaten bei Borussia Dortmund fit, trainierte dort sowohl mit den Profis als auch mit der U 23. „Es gab in der Zwischenzeit mehrere Anfragen, aber am Ende hatte es nicht gepasst“, so der Torwart. Mit Paderborn passte es nun. Der Kontakt bestand schon länger, in der vergangenen Woche unterschrieb Ratajczak seinen Vertrag.
Lebensmittelpunkt Duisburg
Der Kontakt zum MSV riss in den letzten Monaten nie ab. „Mein Lebensmittelpunkt ist weiterhin in Duisburg, einige Spieler laufen mir immer wieder über den Weg“, erzählt Ratajczak. Die Ereignisse im Sommer beschäftigten den Keeper lange.
Da war viel zusammengekommen: eine schwere Knöchelverletzung, die ihn ausgerechnet für die Relegationsspiele außer Gefecht setzte. Dann der Abstieg des MSV. Dann die schwere Genesung von der Verletzung. Und dann der Abschied vom MSV, der genau genommen gar kein Abschied war – geräuschlos, wenn man es positiv ausdrückt. „Es war sehr, sehr schade, wie es gelaufen ist“, sagt Ratajczak, der bei den Zebras drei Jahre am Ball war und 2015 den Aufstieg in die 2. Bundesliga feierte.
Trotzdem sagt Ratajczak: „Wer weiß, was passiert. Vielleicht kehre ich eines Tages zum MSV zurück. Aber jetzt konzentriere ich mich voll auf Paderborn.“ Für ihn gilt weiterhin, dass er spielen will, bis er 40 ist – dann vermutlich auch mit der entsprechenden Rückennummer.