Duisburg. . Baris Özbek muss eine Geldstrafe zahlen. Der MSV Duisburg lehnt aber Strafe des DFB ab. Jetzt wird ein Einzelrichter entscheiden.
Fußball-Drittligist MSV Duisburg bittet seinen Rotsünder Baris Özbek zur Kasse. Der Mittelfeldspieler, der am Sonntag im Spiel bei den Sportfreunden Lotte (2:0) nach einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte und weitere Tätlichkeiten folgen ließ, muss auf die Strafe des DFB aber noch warten, weil der MSV gegen den Strafantrag des Kontrollausschusses Widerspruch eingelegt hat.
Weder der MSV noch der DFB haben am Dienstag mitgeteilt, welche Sperre der Strafantrag des Kontrollausschusses vorsieht. Nach Ansicht der Duisburger ist das Strafmaß zu hoch, deshalb hat der MSV nicht zugestimmt. Nun wird in den nächsten Tagen ein Einzelrichter entscheiden. Im Raum steht eine Sperre von acht Spielen.
Özbek machte es mit Interview noch schlimmer
Die vereinsinterne Strafe fiel noch drastischer aus als zunächst vorgesehen. Der Grund: Baris Özbek hatte sich am Dienstag in einem türkischen Medium zu den Ereignissen in Lotte geäußert. Damit widersetzte er sich der Vorgabe seines Arbeitgebers, im schwebenden Verfahren zu schweigen. In einem Interview mit dem Sender „Beyaz“sagte der 30-Jährige: „Als ich vom Feld gehen wollte, bin ich hinter mir von jemandem als ‘Scheiß Türke’ beleidigt worden. Auch meine Familie ist beleidigt worden.“
Kommentator für das Blindenradio
Über die Höhe der Geldstrafe machte der MSV Duisburg keine Angaben. Einen Teil der Geldstrafe muss Özbek einem Kinderdorf-Projekt in Tansania spenden. Zudem muss Özbek eine Autogrammstunde beim Meidericher Jugendprojekt „Schlupfloch“ geben. Außerdem muss er am Samstag für das MSV-Blindenradio ZebraFM das Heimspiel gegen Fortuna Köln kommentieren.