Duisburg. . Die Sportart Lacrosse fasziniert immer mehr junge Leute. Seit 2014 gibt es die Duisburg Steelers als Abteilung im Club Raffelberg.
Eishockey ist hart. Keine Frage. Lacrosse ist in mancherlei Hinsicht härter. Bodychecks gibt es auch bei der Sportart, die hierzulande für viele noch eigenartig anmutet. Da rennen die Spieler mit einem „Stick“, also einem Schläger, über den Platz, der in einem Fangnetz endet. Und der Schläger wird nicht unten direkt über dem Spielfeld geführt, sondern hoch oben über den Köpfen. Ein Pass wird also gefangen – und der Ball ebenso mit dem Netz abgefeuert.
Was das mit Eishockey zu tun hat? Eine ganze Menge. Denn diese in ihren Ursprüngen auf die nordamerikanischen Ureinwohner zurückgehende Sportart gilt als der Ausgangspunkt für alle modernen Hockey-Arten. Zudem hat das kanadische Parlament Lacrosse – wie auch das bei den „Ahornblättern“ so unfassbar geliebte Eishockey – zum Nationalsport erklärt. In den USA und Kanada gibt es Indoor- und Outdoor-Profiligen mit fünfstelligen Zuschauerzahlen, ist zudem über den in Amerika so wichtigen Universitätssportverband NCAA organisiert. Und hier? „Dreistellige Zuschauerzahlen haben die bestens Teams, wenn es in den Play-offs um die Meisterschaft geht“, sagt Benjamin Stockmann. „Sonst“, schiebt er schmunzelnd hinterher, „ist das eher zweistellig.“
Team wurde 2013 ins Leben gerufen
Stockmann ist inzwischen der Organisator für den in Duisburg immer noch jungen Sport. Gerold Frede, der berufsbedingt inzwischen in Aachen wohnt, hatte das Team am 13. März 2013 ins Leben gerufen. „Ich war dabei, als es losging“, erinnert sich Stockmann. „Damals haben wir im Rheinpark trainiert.“ Um es auszuprobieren. Gerry Frede war allerdings umtriebig, suchte nach einer Möglichkeit, Lacrosse auf eine Vereinsbasis zu stellen. Seit 2014 sind die Duisburg Steelers eine Abteilung im Club Raffelberg, einem Hockey- und Tennis-Verein. Keine ungewöhnliche Entwicklung, denn viele Lacrosse-Teams sind bei (Feld-)Hockey-Vereinen untergekommen.
Lacrosse ist ein an deutschen Universitäten verbreiteter Sport. Im Juli 2014 hatten die Raffelberger sogar die ADH Open, eine Uni-Meisterschaft, am Kalkweg ausgerichtet. Und an die Uni knüpfen die CR Steelers ihre Zukunftshoffnungen. „Wenn wir ehrlich sind, haben wir nicht wirklich viele Spieler“, sagt Matthias Pahmeier, der Trainer der Steelers. „Ich war ursprünglich in Essen tätig, bin nun aber nach Duisburg gezogen. Seit dem 18. April läuft ein neuer Uni-Kurs – und damit die Hoffnung, neue Spieler für Lacrosse begeistern zu können. Interessant: Sowohl Pahmeier in Lemgo als auch Stockmann in Wolfsburg haben in ihren Heimatstädten durch die Zeitung von dortigen Lacrosse-Aktivitäten gelesen – und sind hängen geblieben. Warum? „Zum einen macht das nicht jeder“, sagt Pahmeier. „Es ist ein Teamsport mit gesunder Aggressivität, wobei es im Gegensatz zu machen Kreisliga-Spielen im Fußball immer fair bleibt.“ Stockmann, der auch mal Paintball gespielt hat, sieht es ähnlich. „Es sind zudem komplexe Bewegungsabläufe.“
Spiele in der Liga
Aktuell machen die Duisburger Spieler beim Essener Nachbarn Ruhrpott Pirates in der Liga mit. Zudem gibt es mit den Kumpelz Lacrosse für den Sommer eine Turniermannschaft, an der sich Spieler aus den Ruhrgebietsvereinen beteiligen. „Unser Ziel ist aber, als eigenständige Duisburger Mannschaft an den Start zu gehen“, bekräftige Stockmann. Und irgendwann soll es auch mal Nachwuchsteams geben. Davon, wie es bei den Profis aussieht, wird sich Stockmann bei einer Amerika-Reise im Mai überzeugen, wenn die Chesapeake Bayhawks gegen die Boston Cannons spielen.