Volle Konzentration auf das große Finale: Vier Jahre hat das Team von Bundestrainer Ralf Holtmeyer auf den heutigen Tag, den Achter-Endlauf bei den Olympischen Spielen in London, hingearbeitet. Das Flaggschiff des deutschen Rudersports aus dem Dortmunder Leistungszentrum ist seit 2009 ungeschlagen und dreimal Weltmeister in Folge geworden. Heute ist es nun soweit, wenn das olympische Finale um 12.30 Uhr Ortszeit (13.30 Uhr deutscher Zeit) gestartet wird. Das ZDF überträgt live.
Hauptkonkurrent Großbritannien
„Nachdem die Spannung nach dem starken Vorlaufsieg ein bisschen abgefallen ist, steigt sie langsam wieder an. Schließlich brauchen wir die Spannung auch, um im Finale unsere beste Leistung abzurufen“, sagt Steuermann Martin Sauer. Großbritannien, Vize-Weltmeister der letzten beiden Jahre, schätzt er nach dem Sieg im Hoffnungslauf als stärksten Widersacher an: „Die Briten werden mit hoher Wahrscheinlichkeit unser Hauptgegner sein.“ Dreimal, jeweils im Finale der Weltcups in Belgrad und in Luzern sowie im olympischen Vorlauf am Samstag, hat sich der Deutschland-Achter in diesem Jahr gegen das britische Boot durchgesetzt, das auf dem Dorney Lake erstmals mit dem lange verletzten, aber jetzt fitten erst 20-jährigen neuen Schlagmann Constantine Louloulis antritt.
Das Ergebnis des Hoffnungslaufs hat schließlich gezeigt, dass der Vorlauf mit dem Deutschland-Achter der mit Abstand stärker besetzte war. Die ersten drei Boote des Hoffnungslaufs waren Vorlaufgegner des deutschen Flaggschiffs: Gastgeber Großbritannien, Kanada und die Niederlande. Sauer, der sich dieses Zusatzrennen am gestrigen Montag mit der Mannschaft auf der Tribüne angeschaut hatte, erklärte hierzu: „Dieses Ergebnis bestätigt, dass wir gut drauf sind.“
Der Achter wird auf Bahn vier ins Rennen gehen, flankiert von dem zweiten Vorlaufsieger USA (Bahn drei) und Olympiasieger Kanada. Die Briten, die auch für Bundestrainer Ralf Holtmeyer weiterhin der „Hauptkonkurrent“ sind, haben Bahn zwei zugelost bekommen. Auf den Außenbahn liegen die Niederlande (Bahn eins) und Australien (Bahn sechs).
„Das wird ein hartes Ding, gerade wenn der Wind nicht ganz fair ist. Dann müssen alle ganz schön kämpfen“, meinte Sauer angesichts der Wetterprognosen, die für Mittwoch einen starken, böigen Südwest-Wind vorhersagen. Auch für diese Verhältnisse sieht sich Coach Ralf Holtmeyer gewappnet: „Wir haben in den letzten zwei Wochen der Vorbereitung ja extra auf dem See in Ratzeburg trainiert, um für alle Windverhältnisse eingestellt zu sein.“
INFO
Daumen drücken in der Heimat
Daumen Drücken heißt es für den Achter aus dem Dortmunder Leistungszentrum in der Heimat.
Anlässlich des Endlaufs bei den Olympischen Spielen in London veranstaltet der Ruderclub Hansa im Clubhaus (An den Bootshäusern 11, vormals Westerholz 87) ein „Rudelgucken“.
Je mehr Ruderfans sich versammeln, umso besser dürfte die Stimmung sein - vor allem wenn es mit der „Mission Gold“ auch tatsächlich klappen sollte.