Herne. . Überleben trotz Weltuntergang, Punktabzüge am grünen Tisch, Trainerwechsel, heftige Niederlagen, noch größere Siege: Die Herner Fußballmannschaften boten im überkreislichen Vegrleich alles, was das Fußballherz begehrt.
Während sich die Castrop-Rauxeler Fußballmannschaften im überkreislichen Vergleich mit nur sehr wenig Ruhm bekleckerten, kann sich die Bilanz der Vereine aus Herne und Wanne-Eickel durchaus sehen lassen.
Oberliga
Viel Aufmerksamkeit in den überregionalen Medien erhielt Westfalia Herne zum Ende der Hinrunde. TV-Teams von WDR und Sat1 machten sich am 2. Dezember auf in nach Schloss Strünkede, um die „Apokalypse blau“ mitzuerleben, die „letzte große Heimspielschlacht“ gegen Wattenscheid 09 vor dem Weltuntergang am 21. Dezember. 10 000 Freikarten verteilte Westfalia dazu an die Herner Bevölkerung.
Immerhin 3 200 kamen bei mäßigem Wetter in die Abisol-Arena und sorgten für den Saisonrekord. Der Weltuntergang blieb bekanntlich aus, die Heimspielschlacht auch – Westfalia war nahezu chancenlos gegen den späteren Aufsteiger SG Wattenscheid.
Nach der Saison feierten die Schlossherren nicht nur das sprichwörtliche, sondern auch das sportliche Überleben. Durch den Sieg gegen den Tabellenzweiten Arminia Bielefeld II am letzten Spieltag verhinderte Westfalia den schon sicher geglaubten Abstieg – und das mit jungem Kader und Mini-Etat. „Der Plan ist aufgegangen“, freute sich der Vereinsvorsitzende Sascha Loch. Für die nächste Saison sprühe man vor Energie, sieht sich so gut aufgestellt wie lange nicht mehr. Das große Zittern würde man sich dann gerne ersparen, die Apokalypse scheint vorerst abgewendet.
Verbandsliga
Einen vermeintlichen Traumstart legte der DSC Wanne-Eickel hin. Mit sechs Punkten aus zwei Spielen war eigentlich die Grundlage für eine gute Saison gelegt. Doch dann der Schock. Am grünen Tisch wurden die Punkte aberkannt: Neuzugang Tino Westphal wurde eingesetzt, obwohl für ihn noch keine Spielberechtigung vorlag. Das Team von Jürgen Wielert war danach völlig von der Rolle, trug die Rote Laterne fast die komplette Hinrunde und überwinterte nach einem 1:7 gegen Westfalia Wickede auf einem Abstiegsplatz.
Erst nach dem Trainerwechsel zu Martin Stroetzel ging es wieder aufwärts und die Schwarz-Gelben schafften im Saisonendspurt ohne großes Zittern den Klassenerhalt.
Gemessen an den Ansprüchen ist der neunte Rang in der Abschlusstabelle zwar zu wenig, angesichts des unglücklichen Saisonverlaufs gilt aber: Mund abputzen, weitermachen. Die kommende Saison wird nicht unbedingt leichter. Der DSC verliert viele wichtige Spieler, darunter Kapitän Zouhair Allali, Abwehrchef Jan Hendrik Schmidt und Keeper André Lindenblatt – um nur einen Teil zu nennen.
Landesliga
Etwas enttäuscht war man beim SV Sodingen über Platz zehn. Man hatte sich wohl mehr erhofft vom Jubiläumsjahr. Doch abgesehen von der Sause zum 100. Vereinsgeburtstag und dem 10:0-Schützenfest gegen den späteren Absteiger und Tabellenschlusslicht WSV Bochum war der SVS in diesem Jahr die graue Maus der Landesliga Staffel 3.
Für mehr Furore sorgte der SV Wanne 11. Der Aufsteiger war immer für eine Überraschung zu haben, beendete die Saison auf Tabellenplatz sechs, ließ aber jede Konstanz vermissen. Derben Klatschen wie dem 1:7 in Kirchhörde oder dem 1:9 in Höntrop standen zwei Siege gegen den Lokalrivalen aus Sodingen und Erfolge gegen die Spitzenteams aus Herbede (4:2) und Lünen-Brambauer (6:2) gegenüber.
Bezirksliga
Wenig Drama gab es bei Aufsteiger Firtinaspor und beim BV Herne-Süd. Beide waren früh sicher vor den Abstiegsplätzen, an mehr war nicht zu denken. Der Ballverein nimmt sich für nächste Saison wohl mehr vor.
Mehr vorgenommen hatte sich auch Fortuna 31. Doch mit einer Niederlage am letzten Spieltag brachten sie sich um den Lohn einer Saison. Während sie noch auf den Meistertitel schielten, verloren sie am letzten Spieltag in Kornharpen und verpassten so sogar die Aufstiegsrelegation.
Dadurch spielen bald vier Herner Teams in der Bezirksliga: Die Spvgg. Horsthausen sicherte sich in der A-Liga souverän Meisterschaft und Aufstieg.