Castrop-Rauxel. .
Bei einem Sportevent in Duisburg als Castrop-Rauxeler von einem Heimspiel zu sprechen hört sich zunächst einmal verwegen an. Für die Bundesliga-Ruderer des RV Rauxel trifft das aber genau zu. Wenn der dritte Wettkampftag der Saison am Samstag auf der Regattabahn in Wedau steigt, können sich die Europastädter viele Strapazen einfach ersparen.
„Wir werden ganz ohne Zeit- und Reisedruck schon am Freitagnachmittag nach Duisburg fahren und die Boote vorbereiten, während die anderen Teams, die aus Süd- oder Ostdeutschland kommen, natürlich erst die lange Anfahrt bewältigen müssen. Wenn die am Freitagabend ankommen, sind wir schon wieder weg und können uns schon auf die Rennen fokussieren“, erklärt RV Rauxel-Pressesprecherin Inga Döhring. Und nicht nur das. Anders als an den ersten beiden Renntagen in Rüdersdorf bei Berlin und Bitterfeld in Sachsen-Anhalt können die RVR-Athleten auch auf eine Übernachtung im Hotel verzichten und die Nacht vor den Wettfahrten im heimischen Bett verbringen. „Natürlich ist das auch ein Vorteil, denn wo schläft man schon besser als im eigenen Bett“, so Döhring.
Rituale dürfen trotzdem nicht fehlen
Trotzdem dürfen einige Rituale einfach nicht fehlen. Auch wenn die Anreise am Samstagmorgen verhältnismäßig kurz ist, wird früh aufgestanden, denn auch bei einem Wettkampf in der Nähe darf das Warmfahren am Morgen nicht fehlen. „Am Freitagabend werden wir trotzdem gemeinsam essen, obwohl wir alle Zuhause schlafen. So etwas gehört einfach dazu“, erklärt die RVR-Sprecherin.
Es muss auch alles perfekt vorbereitet sein, denn die RVR-Boote haben auf der internationalen Regattabahn im Sportpark Wedau (fürs Navigationsgerät: Kruppstraße 28a, 47055 Duisburg) einiges vor. Nach Platz vier in Bitterfeld-Wolfen wollen die Frauen ihre starke Leistung bestätigen. Druck machen lassen wollen sie sich aber dennoch nicht. „Wenn man einmal Vierter war, dann möchte man das auch nicht mehr herschenken, aber wir werden das Unternehmen auch in Duisburg locker angehen“, so Döhring. Gearbeitet wurde in den vergangenen Wochen vor allem an den Startphasen. Trainer Berthold Oberkönig hatte da noch Potenziale entdeckt und die Technik der Damen ausgefeilt, um noch mehr Kraftübertragung auf die ersten Schläge zu realisieren.
Oberkönig selbst rechnet durchaus mit einem guten Abschneiden seiner Damen, wäre aber auch mit einem etwas schlechteren Ergebnis als Rang vier noch zufrieden. „Für einen Platz soweit vorne muss alles passen und das kann nicht immer klappen. Trotzdem denke ich, dass die Mädels auch in Duisburg unter die ersten Acht fahren und wie weit es dann nach vorne geht, hängt immer sehr von den Gegnern im Viertelfinale und Halbfinale ab“, so der Trainer.
Männer-Achter in starker Besetzung
Während bei den Damen die Mannschaft auch für den dritten Wettkampftag weitestgehend unverändert bleibt, wird im Herren-Achter von der Wartburginsel kräftig durchgewürfelt. Schlagmann Felix Feldhaus wird den Rauxelern in Duisburg und auch bei der vierten Regatta in Münster fehlen, weil er beruflich für einige Zeit in die Schweiz muss. Dafür ist Michel Palisaar nach überstandener Erkrankung wieder an Bord und auch das Rauxeler Aushängeschild Malte Jakschik wird in Duisburg die RVR-Achtermannschaft verstärken. Und auch der in Henley erfolgreiche Max Pregler wird in Duisburg im roten RVR-Boot sitzen.
„Vom Personal her haben wir für Duisburg eine bärenstarke Mannschaft beisammen. Wie gut die dann aber ihr Potenzial aufs Wasser bringt, das wird erst der Renntag zeigen. Das ist auch für mich eine absolute Wundertüte“, sagt Berthold Oberkönig. Wissen kann das der Trainer auch nicht, denn bislang ist die Mannschaft in dieser Besetzung noch nicht einen Kilometer gerudert. Trotzdem ist sich Oberkönig sicher, dass sein Team an der Wedau ein Ausrufezeichen setzt. „Malte Jakschik hat auch in jungen Jahren schon einige Erfahrung. Außerdem ist er bei der internationalen Regatta in Ratzeburg mit seinem Achter ein Sprintrennen gefahren und hat es gewonnen. Er kann Rennen mit 48 Schlägen und mehr fahren“, erklärt Oberkönig.
Ein Platz unter den ersten Acht, da ist sich der Coach sicher, den werden die Rauxeler Herren auch in Duisburg erreichen. „Wenn alles passt, dann geht sicher noch einiges mehr.“ Die Voraussetzungen sind gut. Schließlich steht ja auch ein Heimspiel an.