Auf der sechsten Etappe der 99. Tour de France brachte der Europastädter Topsprinter André Greipel nach dessen zwei Siegen in Foge schon wieder in eine sehr aussichtsreiche Position.
Und fast hätte es auch geklappt mit dem „Hattrick“. Allerdings fing der Slowake Peter Sagan, der das Grüne Trikot des punktbesten Fahrers trägt, den Rostocker auf den letzten Metern noch ab.
Damit ging nach 207,5 Kilometern von Épernay nach Metz eine Etappe zu Ende, auf der viele Teams Schrecksekunden zu überstehen hatten. Schon in der Neutralisation traf es auch Marcel Siebergs Mannschaft, als ihr Kapitän Juergen van den Broeck in einen Sturz verwickelt wurde. Dann setzten sich vier Ausreißer vom Feld ab, die einen zwischenzeitlichen Vorsprung von 6:30 Minuten auf das Peloton herausfuhren, auch weil sich im Feld immer wieder Stürze ereigneten. Auch André Greipel erwischte es, er ging zweimal zu Boden und zog sich dabei Prellungen, Schürfwunden, eine Verletzung am Finger und wohl auch eine ausgekugelte Schulter zu, stieg aber wieder aufs Rad. Auf die Punkte eines Zwischensprints verzichtete Greipel er lieber und schonte seine Kräfte.
So zog der Lotto-Belisol-Zug mit Sieberg das Tempo an und stellte 1,1 Kilometer vor dem Ziel den letzten Ausreißer – jetzt schien das Feld bereitet für einen weiteren Greipel-Sieg. Greipel lag auch vorne, allerdings überholte ihn dann Sagan kurz vor dem Ziel. Marcel Sieberg kam als 64. mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf den Sieger an. Greipels Dauerrivale, der Brite Mark Cavendish, konnte erneut nicht in den Sprint eingreifen, weil auch er zuvor gestürzt war. Jetzt ist es mit den Sprintankünften zunächst vorbei, denn am Samstag wartet am Ende der Etappe bereits ein Anstieg der ersten Kategorie.