Bochum/Castrop-Rauxel. .

Vor seinem Pflichtspiel-Debüt für die Profis des Zweitligisten VfL Bochum steht Michael Esser. Der Castrop-Rauxeler Torwart soll im letzten Saisonspiel bei Erzgebirge Aue den Platz des verletzten Andreas Luthe einnehmen.

Während der Sohn von Uwe Esser, Trainer des Bezirksligisten SV Wacker Obercastrop, also seinem ersten Einsatz in einem Profi-Punktspiel entgegen fiebert, steht der Wechsel eines anderen VfB-Akteure offenbar bevor: Mimoun Azaouagh soll beim 1. FC Kaiserslautern landen. Amtlich war es zwar noch nicht, aber die Anzeichen verdichteten sich, was nicht nur die Spatzen schon länger von den Dächern pfiffen: Der ablösefreie Mimoun Azaouagh wird das für ihn wenig lukrative Angebot des VfL wohl abschlagen und vermutlich zum Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern wechseln. Nach Informationen von „Reviersport.de“ soll er dort einen Zwei-Jahres-Vertrag erhalten.

Bei all den Fakten und Spekulationen um den „neuen“ VfL in der kommenden Saison könnte man dabei fast vergessen, dass die laufende Spielzeit noch nicht ganz zu Ende ist. Für den FC Erzgebirge Aue, am Sonntag (13.30 Uhr, live im DerWesten-Ticker) Gastgeber des VfL Bochum am letzten Spieltag, geht es noch um viel, richtig viel: um den Klassenerhalt, den die Blau-Weißen ja auch erst vor ein paar Tagen gesichert haben.

Weshalb in Bochum, beim Training und drumherum, die „Erleichterung“, von der Trainer Andreas Bergmann spricht, allgegenwärtig zu sein scheint. Man ist gelöster, entspannter. Aber, auch das versichert Bergmann trotz des extrem ausgedünnten Kaders (auch Kevin Vogt fällt wegen muskulärer Probleme weiterhin aus): „Wir arbeiten trotzdem noch intensiv weiter.“

Immerhin geht es beim VfL Bochum auch um die Plätze im Kader für die nächste Saison. Cheftrainer Bergmann drückt es positiv aus: „Jeder kann sich weiter präsentieren.“ Das gilt insbesondere für einen im Team unumstrittenen, begabten Mann aus der zweiten Reihe, der vielleicht bald ins Rampenlicht rücken könnte: Torwart Michael Esser wird am Sonntag (6.) sein Debüt in einem Pflichtspiel bei den Profis geben.

Der 24-jährige Vater von Tom (3), außerhalb des Platzes ein besonnener, familiärer Typ, ersetzt den verletzten Andreas Luthe, dessen Zukunft in Bochum ja noch offen ist. „Sollte Andi gehen“, sagt Esser auf die entsprechende Frage, „will ich natürlich die Nummer eins werden.“ Seit vier Jahren spielt der gebürtige Castrop-Rauxeler beim VfL, er ist ein akribischer Arbeiter, der im Training, bei Testspielen und in der Regionalliga meist einen guten bis sehr guten Eindruck machte.

In Aue kann und will der 1,98 m große Keeper, der seinen Vertrag bereits Anfang dieser Saison bis 2015 verlängert hatte, nun erstmals „zeigen, dass er auch mit dem Druck klar kommt“, wie Torwart-Trainer Peter Greiber sagt. Esser gibt sich so entspannt wie konzentriert: „Darauf habe ich hingearbeitet“, sagt Michael Esser und freut sich auf eine „heiße“ Atmosphäre im Abstiegs-Kampf: „Es ist mir viel lieber, wenn es zur Sache geht als wenn nichts los ist.“ Und, so Esser: „Ich hoffe, ich kriege ein bisschen was zu tun und kann mich auszeichnen.“