Uwe Gräbe sagt es unverblümt: „Wir standen kurz vor dem Abgrund, jetzt sind wir einen Schritt weiter“. In der Tat, die Chancen der Schachspieler des SV Castrop auf den Klassenerhalt in der Oberliga sind nach der Niederlage gegen den SK Münster nicht gerade gestiegen.
Als sich Rainer Käding zum Tanz der Figuren ans Brett setzte, stand die Partie gegen den direkten Konkurrenten aus der Domstadt auf der Kippe. Unentschieden 3,5:3,5 – Käding stand unter Zugzwang. Er wehrte sich lange, versuchte alles, doch es reichte nicht. Die Partie ging verloren, der Mannschaftskampf ebenso. Marcel Racherbäumer und Ingo Hille konnten ihre Partien gewinnen, jeweils Remis spielten Vincent Deegens, Soel Kartsev und dessen Sohn Alexandr Kartsev.
Ob das knappe 3,5:4,5 am Saisonende vielleicht doch wertvoll wird, das bleibt abzuwarten. Denn die abstiegsbedrohten Teams liegen alle noch dicht beieinander, sodass möglicherweise das „Torverhältnis“ (Brettpunkte) entscheiden könnte. Damit diese Option aber überhaupt gezogen werden kann, müssen die Castroper ihr Punktekonto noch erheblich aufstocken. „Gegen den Aachener SV und gegen SF Katernberg könnte das klappen“, macht Uwe Gräbe eine Rechnung auf, „doch gegen die beiden Spitzenteams aus Godesberg und Köln-Porz dürfte es kaum was zu holen geben.“
Der SV Castrop hält vier Spieltage vor Saisonende mit nur zwei Pluspunkten den zehnten und damit letzten Platz. Der Rückstand zum rettenden siebten Rang beträgt allerdings nur einen Zähler.