Castrop-Rauxel. Zur Endrunde der Hallen-Stadtmeisterschaft am 30. Dezember wird ein prominenter Gast erwartet. Hans Tilkowski, Torhüter beim legendären WM-Finale von 1966, kommt in die Europahalle.
„Der war nicht drin”. Noch heute schwört Hans Tilkowski darauf, dass der Schuss von Englands Geoff Hurst zum 3:2 im WM-Finale von 1966 im Londoner Wembley-Stadion die Torlinie nicht überschritten hat. Es war und ist das umstrittenste Tor der Fußball-Geschichte.
Der Mann, der damals zwischen den Pfosten der DFB-Elf von Bundestrainer Helmut Schön stand, ist am Sonntag (30.) beim Finale der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft in der Europahalle zu Gast. Spartenleiter Robert Mathis hat den Besuch eingestielt, und der 72-jährige kommt gern: „Ich habe Robert schon oft absagen müssen, aber diesmal bin ich dabei”.
Schon einmal war der gebürtige Dortmunder Ehrengast bei einer Castrop-Rauxeler Stadtmeisterschaft: Als im Sommer 2000 die ersten Titelkämpfe auf Kunstrasen stattfanden, nahm Tilkowski in der renovierten Ickerner Glückaufkampfbahn die Siegerehrung vor. Stadtmeister wurde seinerzeit der FC Frohlinde durch ein 6:1 im Endspiel gegen SV Wacker Obercastrop.
Tilkowski spielte in der Oberliga für Westfalia Herne (1956-63) und in der Bundesliga für Borussia Dortmund (1963-67) und Eintracht Frankfurt (1967-69). Er bestritt insgesamt 121 Bundesligaspiele. Mit dem BVB gewann er 1966 den Europapokal der Pokalsieger. 1965 wurde Tilkowski zum Fußballer des Jahres gewählt. Er war der erste Torhüter, der diese Auszeichnung bekam.